Es geht in die finale, heiße und entscheidende Phase des Bundestagswahlkampfs und die großen und kleinen Parteien werben immer noch um jede Stimme. So auch am Samstagvormittag in der Brettener Fußgängerzone.
Hier sammelten sich insgesamt sechs Wahlkampfstände verschiedenster Parteien. Von SPD und Grünen über die CDU bis zur AfD und der Querdenker-Partei „dieBasis“, wurde das komplette politische Meinungsspektrum bedient. Ebenfalls mit einem Stand vertreten waren Die Linken.
Höchste Priorität für Menschenrechte
Jörg Rupp, Direktkandidat der Linken im Wahlkreis Karlsruhe-Land, warb um Stimmen von Brettenerinnen und Brettenern, die an diesem Samstag durch die Fußgängerzone und über den Wochenmarkt flanierten.
Rupp machte dabei vor allem auf seine Kernanliegen aufmerksam. „Die Durchsetzung der Menschenrechte haben für mich höchste Priorität“, erklärte Rupp, der bis zum Jahr 2016 noch Mitglied der Grünen war. Damit einhergehend betrachte er die Haltung der meisten Parteien zur Asylpolitik als verwerflich. Man könne nicht länger das Recht auf Asyl mit Füßen treten.
Angesprochen auf die doch eher begrenzten Erfolgschancen seiner Kandidatur erklärt Rupp, dass er mit dieser auch vielmehr ein Zeichen setzen habe wollen. „Wir als Linke wollen Präsenz zeigen, unsere Positionen bekannt machen und hierfür kann ich als Direktkandidat etwas beitragen“, meint der 55-Jährige. Besonders wichtig sei ihm dabei auch das Thema Klima. „In Sachen Klimawandel darf es keine faulen Kompromisse mehr geben“, stellt der aus Malsch stammende Rupp klar.
Beim Klimawandel überzeugt, nicht bei der Haltung zur Nato
Einige Passanten scheinen an diesem Samstag gerade von dieser Haltung angetan zu sein. „Die Positionen der Linken bei Klimawandel halte ich für absolut richtig“, befindet beispielsweise der Student Justin Treffinger. Die Haltung der Linken in Bezug auf die Nato und die Verharmlosung der Gräueltaten des sozialistischen DDR-Regimes würden den 23-Jährigen Heidelsheimer jedoch davor abschrecken, seine Stimme den Linken zu geben.
„Ich finde es super, dass Die Linke sich für mehr Solaranlagen und Windräder einsetzen möchte“, meint indes der 13-Jährige Daniel, der mit seiner Mutter die einzelnen Stände der Parteien abgeht. Er wolle sich über alle Positionen informieren und habe auch den Wahl-O-Mat gemacht, um zu wissen, welche Partei am besten zu ihm passe. „Ich darf leider noch nicht wählen, aber ich weiß jetzt auf jeden Fall, was ich wählen würde“, meint der Schüler. Veränderungen im Bezug auf die Klimapolitik seien für ihn das Wichtigste. „Man muss an die Zukunft denken“, bekräftigt der an Politik interessierte Siebtklässler.
Nicht alle sind überzeugt
Doch nicht jeder kann sich mit den linken Positionen, die von Rupp vorgestellt werden, anfreunden. „Ich halte diese Partei für extremistisch. Wer so was wählt, der hat den Bezug zur Realität verloren“, äußert ein Passant, der nicht namentlich genannt werden möchte.