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Mit Krämermarkt am Seedamm

Bummeln in der Oktobersonne: Der erste „Brettener Herbst“ lockt viele Besucher an

Schönes Wetter und gut gelaunte Menschen: Der erste „Brettener Herbst“ feiert am Samstag einen Einstand nach Maß und lockt zahlreiche Besucher in die offenen Läden und auf den Krämermarkt.

Fußgängerzone
Der erste „Brettener Herbst“ kam bei den Besuchern gut an. Foto: Susanne Roth

Draußen pirschen sich unter strahlend blauem Himmel, Sonnenschein und kühlen Herbsttemperaturen die Blechkarawanen an die Melanchthonstadt heran. Im Innern der Stadtmauern von Bretten wälzen sich dagegen Menschenkarawanen an den Fachwerkfassaden vorbei durch die Gassen.

In den Straßencafés werden Plätze in der Sonne zu Mangelware, die zahlreichen Flaneure spült es aber auch in die Geschäfte. Einige wenige tragen Maske auch im Freien.

„Wir haben die Regelungen aufgehängt, die Schausteller auf dem Krämermarkt wissen, dass sie keine Menschentrauben zulassen sollen. Sind ja alle erwachsen“, sagt Nathalie Dörl-Heby vom Stadtmarketing, die schon seit 6 Uhr mit ihrem kleinen Team auf den Beinen ist.

Das Wichtigste ist immer das Wetter.
Nathalie Dörl-Heby, Stadtmarketing

Zu viert war man den etwa 20 Krämermarkt-Schaustellern behilflich, ihren Platz am Seedamm zu finden, hat für Strom gesorgt und unter anderem auch in der Innenstadt Herbstschmuck samt Kürbissen aufgebaut. „Das Wichtigste ist immer das Wetter“, sagt Dörl-Heby. „Wir konnten ja im Frühjahr nichts machen und der Krämermarkt darf einfach nicht mehr in der Fußgängerzone stattfinden, weil das zu eng ist.“

Umso erfreuter ist sie über den erfolgreichen Auftakt des „Brettener Herbst“: Krämermarkt (am Seedammparkplatz und dem Alfred-Leicht-Platz), Herbstmarkt mit Ausstellung historischer Landmaschinen dank der Interessengemeinschaft Brettener Innenstadt (IGBI), verkaufsoffener Sonntag.

„Brettener Herbst“ mit gleich vier Aktionen an einem Tag

Eigentlich vier Aktionen, wenn man die Spiel-, Bastel-Angebote samt Kinderkarussell an einem Ende der Fußgängerzone mitrechnet. Beschickerin Alexandra aus Stuttgart ist allerdings nicht ganz glücklich an ihrem mit warmen Schals, Mützen und Handschuhen bunt bestückten Stand auf dem Krämermarkt.

Der Standort in der Fußgängerzone unter der Woche sei viel besser gewesen, da hätten die Leute quasi im Vorbeigehen eingekauft. „Hier müssen sie gezielt herkommen.“ So sei auch trotz der frühen Öffnung um 8 Uhr erst zwei Stunden später der erste Kunde gekommen.

Ihren Stand habe sie in Bretten das letzte Mal im Jahr 2019 aufgebaut. Dann hat sie keine Zeit mehr zu reden. „Ich muss Umsatz machen“, sagt Alexandra und begrüßt Oma Inge mit ihrer dreijährigen Enkelin Leni. Doch Leni hat absolut keine Lust, eine der bunten Mützen aufzuprobieren.

Vom Interesse einer gut gelaunten Menge angetan ist man auch am Stand der Offenen Jugend Werkstatt aus Flehingen in der Fußgängerzone. Man habe, so sagt Tamara von Berg, zwar erst vor drei Wochen von den Inhabern des „tic…tac…Pohl“ einen Platz direkt vor dem Laden angeboten bekommen, dann aber erfreut „alles zusammengetragen, was wir haben“.

So finden die mit „Opa Kolb“ von Kindern gefertigten Insektenhotels etwa zahlreiche Abnehmer. „Und wir können uns bekannt machen.“

Verkäufer spürt mehr Zurückhaltung der Menschen im Vergleich zur Zeit vor Corona

Ein paar Meter weiter erfährt Hannes Bräumer aus Gölshausen viel Aufmerksamkeit mit seinem alten NSU-Motorrad. „Toll, dass man die mal zeigen kann, wenn man schon so viele Stunden in der Werkstatt verbringt“, freut er sich. „So eine habe ich mal gefahren“, sagt der 1937 geborene Hermann Brüstle und zeigt auf ein NSU-Zweirad.

Gegenüber dreht sich der Kleiderkreisel vor „Mode Martin“. Auch in den Geschäften der Einzelhändler sind trotz des schönen Wetters Kunden, die sich für die aktuelle Herbstware interessieren. „Aber es ist kein Vergleich zu früher“, sagt Inhaber Andreas Drabek, der eine Zurückhaltung der Menschen beim Betreten von Innenräumen spürt und nun auch mit einem Online-Shop vertreten ist.

„Hätten Sie mich das vor einem Jahr gefragt, hätte ich verneint“, sagt er. Am meisten vermisst er, dass er seinen Kunden derzeit kein Erlebniseinkaufen bieten kann – die Getränke-Bar hat geschlossen, es gibt höchstens „Coffee to go“.

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