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Neue Rechbergklinik eröffnet

Meilenstein am Ende eines steinigen Weges

Nach vier Jahren Bauzeit ist am Freitag die neue Rechbergklinik in Bretten eröffnet worden. Sie gilt als eines der modernsten Krankhäuser in der Region. Die Klinik punktet mit lichtdurchfluteten Räumlichkeiten und einem Infotainmentsystem für die Patienten.

Lichtdurchflutet zeigt sich die sogenannte „Magistrale“, der großzügige Eingangsbereich der neuen Rechbergklinik in Bretten. Landrat Christoph Schnaudigel (rechts) konnte zahlreiche Gäste zur Eröffnung des Hauses begrüßen.
Lichtdurchflutet zeigt sich die sogenannte „Magistrale“, der großzügige Eingangsbereich der neuen Rechbergklinik in Bretten. Landrat Christoph Schnaudigel (rechts) konnte zahlreiche Gäste zur Eröffnung des Hauses begrüßen. Foto: Hora

Dass der Weg hin zur neuen Rechbergklinik vor allem zu Beginn nicht immer frei von Hindernissen war, das klang auf der Eröffnungsfeier für den Klinikneubau am Freitag gleich mehrfach an. Am Ende aber hätten sich die Standhaftigkeit der Verantwortlichen und die Diskussionen mit Projektgegnern gelohnt, so der Tenor.

Es sei wahrlich kein alltägliches Ereignis, sagte Landrat Christoph Schnaudigel vor mehreren hundert geladenen Gästen und einem Teil der Klinik-Mitarbeiter. „Während anderswo Häuser schließen müssen, eröffnen wir diesen Neubau“, betonte der Landrat, der – wie schon ein Filmbeitrag zuvor – daran erinnerte, dass auch die ursprüngliche Rechbergklinik direkt nebenan einst als Musterbeispiel für ein Kreiskrankenhaus galt.

Die Rechbergklinik kämpfte ums Überleben

Doch wie verheißungsvoll die Zukunft damals auch schien, die nächsten Jahrzehnte gestalteten sich zunehmend schwierig, bis der Standort Bretten Anfang der 2000er-Jahre sogar in Frage stand. Er sei froh, dass der Kreistag nie an die Privatisierung der beiden Krankenhäuser in Bretten und Bruchsal gedacht habe, sagte Schnaudigel. Krankenhäuser seien seines Erachtens Einrichtungen der Daseinsvorsorge und gehörten gerade im ländlichen Raum in öffentliche Trägerschaft. Die Rechbergklinik Bretten und die Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsal waren 1999 in einem Eigenbetrieb des Landkreises zusammengeschlossen worden.

"Mit Bretten war es nicht immer einfach“

Die Lösung für eine gesicherte Zukunft sei der Beitritt zur Regionalen Kliniken Holding RKH 2009 gewesen „Wir feiern heute auch zehn Jahre Holding“, Unter ihrem Dach wurden die Rechbergklinik und die Fürst-Stirum-Klinik zum Plankrankenhaus mit unterschiedlichen Schwerpunkten an beiden Standorten. Deswegen habe die Rechbergklinik auch nicht Eins zu Eins erneuert werden können, was zu teils leidenschaftlichen Diskussionen im Aufsichtsrat, dem Kreistag und vor allem mit dem örtlichen Gemeinderat geführt habe. „Mit Bretten war es nicht immer einfach“, sagte Schnaudigel. Beispiel ist der Wegfall der Geburtshilfe, der Proteste nach sich zog.

Der Kreistag stand zu seinen Kliniken

„Das war ein sehr steiniger, manchmal von Feindseligkeit geprägter Weg, der sich wieder geebnet hat“, sagte auch Susanne Jansen, Regionaldirektorin der beiden Kliniken. Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff dankte dem Kreistag, dass er trotz der „Störfeuer“ auf seinem Weg geblieben ist. „Dieser Tag ist ein Meilenstein für Bretten und die Umgebung“, sagte er.

Schwerpunkte sind Fortschritt

„Das Plankrankenhaus vermeidet Doppelstrukturen und hat in der Holding einen zuverlässigen Partner. Das hat uns überzeugt, den Neubau der Rechbergklinik mit rund 30 Millionen Euro zu fördern“, sagte Ministerialdirigentin Monika Vierheilig, die in Vertretung von Landessozialminister Manne Lucha nach Bretten gekommen war. Lucha schickte Videogrüße. „Die Schwerpunktbildung in der Kliniklandschaft wird auch in den kommenden Jahren noch voranschreiten. Das ist nichts Schlechtes, wenn die medizinische Versorgung dadurch besser bei den Menschen ankommt“, so Vierheilig.

"Pepper": Vorzeigeobjekt der Digitalisierung

Landrat Christoph Schnaudigel versicherte ihr, dass dieses Geld bestens angelegt ist. „Hier ist nicht nur eines der modernsten Krankenhäuser der Region entstanden, sondern auch eines, das die Möglichkeiten der Digitalisierung vollständig ausnutzt.“
Um das zu unterstreichen, stellte Regionaldirektorin Jansen den Gästen schließlich noch „Pepper“, das humanoide Robotermädchen vor, das in der neuen Rechbergklinik im Einsatz sein wird (die BNN berichteten).
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