BNN-Redakteur Hansjörg Ebert stellt Andreas Grube, Bezirksvorsitzender der Architektenkammer Baden-Württemberg, zum geplanten Projekt Melanchthon-Tower auf der Höhe des Brettener Stadteingangs, drei Fragen.
Was war denn ihr erster Eindruck von diesem Projekt?
Andreas GrubeDa hat sich mir sofort die Frage aufgedrängt, wie kann so etwas entstehen? Warum so ein Projekt an so einer sensiblen Stelle? Und ich habe mir die Frage gestellt, ob dieser Entwurf die richtige Antwort für die Melanchthon Höhe in Bretten ist.
Es ist aber keine Frage, dass an dieser Stelle etwas passieren sollte?
Andreas GrubeAuf jeden Fall. Wir unterstützen das sehr, das ist zwingend notwendig. Nur müsste der Weg ein anderer sein. Wir würden dringend appellieren, einen städtebaulichen Wettbewerb auszuloben, der dann die beste Idee hervorbringt. Und dazu eine Jury aus Fachleuten, sachkundigen Bürgern und Vertretern der Verwaltung und des Gemeinderats einzusetzen. Es geht ja auch darum, die Bürger mitzunehmen und eine Akzeptanz zu schaffen. Dazu braucht es aber auch die nötige Transparenz, wie so ein Vorhaben entwickelt wird.
So ein Wettbewerb kostet einiges an Geld!
Andreas GrubeDas stimmt. Aber so ein Gebäude steht auch noch 100 Jahre. Deshalb sollte man sich schon viele Gedanken machen, was man an dieser Stelle will und braucht. Außerdem bekommt man über so einen Wettbewerb, je nach Teilnehmer im Verfahren, fünf bis zehn qualifizierte Entwürfe für vergleichsweise wenig Geld. Da hat man dann auch eine ganz andere Bandbreite an Ideen und Vorschlägen für eine Entscheidung. In der aktuellen Planung, die ja schon recht weit fortgeschritten ist, steckt keine erkennbare Entwicklung. Doch gerade für so eine stadtbildprägende Eingangssituationen wäre eine breitere Abstimmung sinnvoll. Das ist die Aufgabe unseres Berufsstandes, die Vielfalt und den Wettbewerb zu fördern. Insofern können wir der Stadt Bretten nur dringend ans Herz legen, einen Wettbewerb auszuschreiben.