
Nach der Absage des Peter-und-Paul-Festes wird auch „Bretten live“ in diesem Jahr nicht stattfinden. Damit ist auch 2021 ein weiteres Kultur-Highlight aus dem Veranstaltungskalender der Melanchthonstadt gestrichen worden. Wie schon im Vorjahr wurde das dreitägige Musikfestival im Herzen der Brettener Altstadt wegen Corona abgesagt.
Die Enttäuschung war groß, als Uli Lange auch in diesem Jahr sein Musikfestival absagen musste. Viele Künstler, die schon vor einem Jahr vertraglich verpflichtet wurden, waren optimistisch und hatten gehofft, in diesem Jahr wieder in Bretten auf der Bühne zu stehen. Hatten sie doch über viele Monate keine Gelegenheit, sich vor ihrem Publikum zu präsentieren.
Viele äußerten sich resigniert. „Wenn nicht jetzt, wann denn dann“, war der überwiegende Tenor aus der Künstlerbranche. Doch trotz sinkender Inzidenzzahlen und steigender Impfquote wollte die Stadt Bretten als Mitveranstalterin kein grünes Licht geben.
Oberbürgermeister sieht ein zu hohes Infektionsrisiko
Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) würdigte in einem Brief an das Kuratorium Festival der Guten Taten „Bretten live“ als eine der herausragenden Musikveranstaltungen Brettens.
Nach reiflicher Überlegung sei seine Skepsis aber groß, auf dem engen Raum des Marktplatzes Ende Juli und Anfang August diese Veranstaltung guten Gewissens durchzuführen und ausgelassene Partystimmung zu genießen.
Der OB räumte zwar ein, dass das Pandemiegeschehen und die entsprechenden Vorschriften derzeit Veranstaltungen bis zu 750 Personen zulassen würden. Dennoch sehe die Stadt Bretten in der Durchführung von „Bretten live“ mit etwa 3.000 bis 5.000 Besuchern - wie bei der letzten Auflage 2019 - ein zu großes Infektionsrisiko.
Hoffnung auf Normalität und Rückkehr des Festivals 2022
Das Kuratorium Festival der Guten Taten, das sich mit dem Brief des Brettener Stadtoberhauptes intensiv befasste, hat nach teils kontrovers geführter Debatte der Bitte des OB entsprochen und das Ereignis im Einvernehmen mit der Stadt abgesagt.
Wieder einmal bleibt lediglich die Hoffnung auf das Jahr 2022 und die Frage, ob man je wieder zu einer Normalität zurückkehren könne.
Die von Lange schon 2019 mit den Musikern unterzeichneten Verträge, die Honorare in Höhe von 20.000 Euro umfassen, behalten ihre Gültigkeit. Alle verpflichteten Gruppen und Interpreten haben für das nächste Jahr ihre Teilnahme bereits wieder zugesagt.
Sponsoren bleiben - Fortsetzung von Förderung der Jugend- und Altenhilfe
Trotz der widrigen Umstände ist es erfreulich, dass die Förderer und Sponsoren auch in der Pandemie dem Festival der Guten Taten treu bleiben. So unterstützt nach wie vor die BBBank in Karlsruhe mit einer Spende von 30.000 Euro die karitativen Aufgaben.
So kann das Kuratorium, das sich seit 1975 erfolgreich für soziale Programme einsetzt, trotz der finanziellen Ausfälle seine Finanzhilfen erfolgreich fortsetzen. Im Zentrum steht dabei nach wie vor die „Aktion Mensch“ und damit die Förderung der Jugend- und Altenhilfe.
Auch die Förderung der vielen Musikvereine der Region werde weiterhin mit Geldspenden bedacht. So wurden auch in diesem Jahr jeweils 1.000 Euro an Bauerbach und Kürnbach sowie dem Gospel- und Jazz-Chor in Kirrlach überwiesen.
Bei aller Traurigkeit über die Absage von „Bretten live“ huschte dann doch noch ein Lächeln über Langes Gesicht. Ende August wird er in Gondelsheim ein „Mini-Open-Air-Festival“ veranstalten. Die Gemeinde hat zugesagt.