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Thollembeek übernimmt Zickwolf

Neibsheimer Großbäckerei führt ab April drei Filialen weiter

Die Brettener Bäckerei Zickwolf hat einen Nachfolger gefunden: Die Großbäckerei Thollembeek aus Neibsheim übernimmt drei der fünf Filialen. Das Bäckerehepaar Bernd und heike Zickwolf schließen ihren Betrieb aus gesundheitlichen Gründen.

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Breites Sortiment: Die Bäckerei Thollembeek übernimmt ab April drei der fünf Filialen der Rinklinger Bäckerei Zickwoll. Die schließt ihren Betrieb aus Alters- und Gesundheitsgründen. Foto: BNN

Jetzt ist es amtlich: Die Großbäckerei Thollembeek übernimmt drei der fünf Filialen der Rinklinger Bäckerei Zickwolf, die Ende März ihren Betrieb komplett schließt. „Die Inhaber Heike und Bernd Zickwolf sind bereits im vergangenen Jahr an uns herangetreten, weil sie einen Nachfolger für ihren Betrieb suchten“, erklärt Marc Thollembeek. Seit 48 Jahren betreiben die Zickwolfs das Bäckerhandwerk mit großem zeitlichen und körperlichen Einsatz. Doch die Belastungen forderten ihren gesundheitlichen Tribut, sodass sich Ehepaar entschieden hat, den Betrieb aufzugeben.

Mitarbeiter werden übernommen

Ab April laufen drei der fünf Zickwolf-Filialen unter Thollembeek-Flagge, die Mitarbeiter werden übernommen. In Großvillars betreibt Thollembeek das Waldensercafé wie gehabt weiter. Ebenso die Verkaufsstelle im Eingangsbereich des Flehinger Edeka-Markts und die Verkaufsstelle von Zickwolf in Rinklingen. Die Backstube dort wird allerdings geschlossen. Denn Thollembeek backt in Neibsheim, wo er Anfang 2018 das Backimperium von Hermann Gerweck übernommen hat. Die Zickwolf-Filiale in Gondelsheim wurde bereits geschlossen, die in Bauschlott wird künftig von einer Handwerksbäckerei aus Mühlacker bedient.

Zufrieden mit Nachfolger

Dass sie einen guten Nachfolger gefunden haben, freut die Zickwolfs. Bei einem Besuch in der Neibsheimer Backstube hätten sie die Produktionsbedingungen und den Qualitätsstandard der Großbäckerei begutachtet und seien hochzufrieden: „Hier wird genauso sorgfältig handwerklich gearbeitet wie bei uns“, bekundet Bernd Zickwolf. Bis Ende März laufen die Zickwolf-Filialen noch unter dem alten Namen. Ab April soll dann der nahtlose Übergang erfolgen.

Kritik von Kunden

Derweil muss sich Marc Thollembeek mit Kritik von Kunden auseinandersetzen. Die monieren, dass das Sortiment kleiner geworden sei. „Wir haben in der Tat an Weihnachten das Sortiment verkürzt“, erklärt Thollembeek. Doch das sei auch in den Jahren davor schon gemacht worden, um die erhöhte Nachfrage in der Vorweihnachtszeit überhaupt bewältigen zu können. Darüber hinaus habe man einige ähnliche Sorten gestrichen. „Das verschafft uns Luft, die Qualität es Teigs noch zu verbessern“, erklärt der Firmenchef. Denn für die Brotqualität sei es entscheidend, dass man dem Teig genügend Zeit gibt. Dadurch würden nicht nur Aroma und Haltbarkeit verbessert, sondern auch die Bekömmlichkeit.

Neue Urkorn-Sorten

Daneben will Thollembeek aber auch neue Sorten im Bereich Urkorn mit Dinkel oder Emmer ins Regal bringen, und zwar Brot, Brötchen und süße Stücke. „Wir testen gerade einen Nusszopf, der nur aus Dinkelhefeteig hergestellt wird“, informiert der Chef der Großbäckerei. Seine Zutaten bezieht er ausschließlich von mittelständischen Unternehmen aus der Region: den Dinkel von der Neibsheimer Frankmühle, das Urkorn von einer Spezialmühle auf der Schwäbischen Alb, die Eier und Kartoffeln aus Eppingen sowie Obst und Gemüse vom Karlsruher Großmarkt. „Wir produzieren alles selber“, dementiert er anderslautende Gerüchte.

Backwaren werden nicht verbrannt

Und was passiert mit dem Brot vom Vortag? „Einen Teil bekommen die Mitarbeiter vergünstigt, einen Teil spenden wir für Veranstaltungen, der Rest wird zu Tierfutter verarbeitet“, erklärt Thollembeek. Früher seien Backwaren verbrannt worden, das habe er abgestellt, erklärt der Unternehmer. Und dem Verkauf von Backwaren vom Vortag stünden EU-Richtlinien entgegen: „Verpackte Ware muss im Blick auf die Inhaltsstoffe deklariert werden, und das wäre für uns ein unzumutbarer Mehraufwand“.

Nur rote zahlen im Schlosscafe

Auf Unverständnis stieß im vergangenen Jahr auch die Entscheidung, das Schlosscafé zu schließen. „Das hat sich schon unter unserem Vorgänger nicht mehr gerechnet“, erklärt der Unternehmer. Man habe es dann noch einmal ein halbes Jahr probiert, aber nur rote Zahlen geschrieben, erklärt er den Grund für die Streichung. Die Bäckereifiliale im Rewe-Markt gibt es in Sulzfeld nach wie vor, ebenso die kleinen Backcafés in Kürnbach und Büchig.

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