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Kleine und große Formate

Neue Sonderausstellung in Bretten widmet sich Künstler Rainer Dorwarth

Die Kunstausstellung „100 Jahre Rainer Dorwarth – eine Retrospektive“ wird im Museum im Schweizer Hof in Bretten gezeigt.

Sonderausstellung Dorwarth im Schweizer Hof in Bretten.
Ab dem 22. November ist im Brettener Museum im Schweizer Hof eine Sonderausstellung mit Werken des Künstlers Rainer Dorwarth zu sehen. Foto: Ella Heil

Im Brettener Museum im Schweizer Hof werden noch die letzten Bilder geradegerückt und die restlichen Infotafeln angebracht. Das sind die letzten Schliffe, bevor die Sonderausstellung „100 Jahre Rainer Dorwarth – eine Retrospektive“ an diesem Mittwoch, 22. November, ab 19 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Eintritt ist frei.

Rainer Dorwarth hat Brettener Wurzeln

Rainer Dorwarth, geboren 1924, lebte ab 1948 in Freiburg am Breisgau. Dort studierte er an der Akademie der Bildenden Künste. 1950 studierte er für einige Semester in Paris und stand dort unter dem Einfluss seines Lehrers André Lohte. Dieser sorgte für kubistischen Nuancen in früheren Arbeiten Dorwarths. Der Künstler gestaltete teils abstrakt, verschrieb sich aber auch gegenständlichen Arbeitsweisen und den Prinzipien der Neuen Sachlichkeit. 2014 verstarb Dorwarth, am 3. Oktober 2024 wäre er 100 Jahre alt geworden.

In der Ausstellung lassen sich Werke von kleinen bis großen Formaten finden. Insgesamt sind rund 200 Arbeiten zu bewundern. Das Bilderrepertoire reicht von Ölbildern, über Zeichnungen bis hin zu Grafiken. „Am meisten fasziniert mich die Vielfalt der Werke“, sagt Linda Obhof, die Leiterin des Museums im Schweizer Hof. Besonders spannend sei für sie, den Schaffensprozess des Künstlers anhand seiner Werke nachvollziehen zu können.

Dorwarth verarbeite verschiedene Einflüsse in seinen Werken und würde daraus seinen eigenen Stil finden. „Er hat seinen eigenen Weg gefunden und nicht einfach fremde Werke kopiert“, betont Obhof. Auch, dass bestimmte Motive in anderer Verarbeitung mehrmals aufgegriffen werden, beschreibt sie als eindrücklich. Der Künstler habe sich zum Beispiel sehr oft, auch in unterschiedlicher Darstellung, selbst porträtiert.

Die Stadtverwaltung hatte lange überlegt, ob sie Dorwarths Werke im städtischen Museum zeigen sollte. Der Künstler selbst ist nämlich nicht in Bretten geboren, sondern hat lediglich Brettener Wurzeln. „Allerdings haben uns seine Arbeiten überzeugt“, sagt Obhof.

Außerdem will sie eine Ausstellung zeigen, die sich thematisch von bisherigen Ausstellungen abhebt und sich ausnahmsweise etwas von der Brettener Geschichte distanziert. Die vergangene Ausstellung, die von Mai bis Anfang Oktober zu sehen war, beschäftigte sich nämlich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Brettens.

Rund 200 Dorwarth-Bilder sind zu sehen

Überhaupt auf die Idee gekommen, die Ausstellung zu zeigen, ist Obhof durch den Brettener Stadtrat Martin Knecht. Dieser hat den Künstler persönlich gekannt. Knecht war es, der den Kontakt zwischen Obhof und Maria Dorwarth, der Tochter Rainer Dorwarths, vermittelt hat. Zusammen mit ihren zwei Brüdern machte sich Maria Dorwarth mit 277 Bildern auf den Weg von Freiburg nach Bretten. Dort angekommen, gingen die Tochter des Künstlers und die Museumsleiterin den großen Bilderfundus gemeinsam durch.

Sie mussten fast 80 Arbeiten der Erbengemeinschaft Dorwarths aussortieren. Obhof und Dorwarth wählten für die Ausstellung die Bilder aus, die thematisch am besten zusammenpassen oder gegenübergestellt den größten Kontrast bilden. „Auf die Raumwirkung haben wir natürlich auch geachtet“, sagt Obhof. Zudem ginge es in ihrer Auswahl auch darum, was das Publikum am meisten interessieren könnte. „Vor allem gegenständliche Arbeiten sind bei den Leuten beliebt“, meint Obhof.

Service

Die Werke Rainer Dorwarths sind bis Ende April 2024 zu sehen. Danach kommt eine Wanderausstellung über den Dreißigjährigen Krieg in das Museum.

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