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Pieks fast nur im Impfzentrum

Nur noch wenige Impf-Anfragen an Brettener Ärzte

Die Stiko empfiehlt mittlerweile auch die Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren. Das führt allerdings nicht dazu, dass bei Ärzten in und um Bretten die Impf-Nachfrage steigt.

Die Impf-Nachfrage bei Brettener Ärzten hat merklich abgenommen.
Trotz der jüngsten Stiko-Impfempfehlung ist die Nachfrage nach Impfungen bei den Brettener Ärzten merklich zurückgegangen. Foto: Tom Rebel

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nun auch die Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren. Am Montag erklärte das Beratergremium in Berlin, dass es in Kinderimpfungen mittlerweile deutlich mehr Vorteile sehe. Die Brettener Nachrichten haben bei Allgemeinmedizinern, Kinderärzten und Impfzentren in und um Bretten nachgefragt, ob nun die Nachfrage nach Impfterminen steigt und wie sich die Impfbereitschaft generell entwickelt.

Wer sein Kind impfen lassen möchte, der kann sich mit diesem Anliegen eigentlich an seinen Haus- oder Kinderarzt wenden. Viele von ihnen verweisen aber zunehmend an Impfzentren. So beispielsweise die Brettener Kinderärzte Matthias Gelb und Roland Knecht, die auf der Homepage ihrer Gemeinschaftspraxis explizit darauf aufmerksam machen, dass diese Option besteht.

Zudem informieren die beiden Kinder- und Jugendmediziner über die aktuellen Vorgaben, die es hier zu beachten gibt. So können sich Zwölf bis 15-Jährige nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten impfen lassen. Bei 16- und 17-Jährigen reicht laut Gelb und Knecht das Mitbringen einer Einwilligungserklärung der Eltern aus.

Nachfragen nach Impfungen für Kinder mehren sich

Die Oberderdinger Allgemeinmediziner Benjamin Breitschwerdt und Sabine Singer haben in ihrer Praxis den Impfbetrieb mittlerweile komplett eingestellt. „Es war einfach zu viel zusätzliche Arbeit. Das ist zeitlich irgendwann einfach nicht mehr hingekommen“, erklärt eine Praxismitarbeiterin.

Ähnliches hört man aus der Brettener Praxis Stütz, wo man nun ebenfalls an die Impfzentren in der Region verweise. Die Praxis informiert darüber, dass es seit Wochenbeginn einige Nachfragen von Eltern bezüglich einer Impfung für ihre Kinder gegeben hat. Diese Eltern habe man aber versichert, dass es aktuell bessere, schnellere und unkompliziertere Wege gebe, um eine Impfung zu erhalten. Die Impfungen in den Arztpraxen seien auf dem Höhepunkt der Impfwelle sinnvoll gewesen, um die Impfzentren zu entlasten, nun gebe es aber genug freie Kapazitäten.

Der Brettener Internist Joachim Leitz impfte in seiner Praxis noch in der vergangenen Woche. Da er seine Praxis ab nächster Woche allerdings urlaubsbedingt vorübergehend schließt, impft er nun in dieser Woche nicht mehr. „Ich begrüße die Entscheidung der Stiko. In den USA werden schon länger Kinder geimpft. Zu Auffälligkeiten kam es hierbei nur selten. Das Risiko einer Impfung bei Kindern ist überschaubar“, meint Leitz und fügt an: „Die Impfungen bei Kindern sind darüber hinaus wichtig, damit man die notwendige Herdenimmunität erreichen kann.“

Kein großer Ansturm in den Impfzentren

Bei den Kreisimpfzentren selbst bleibt die Lage noch ruhig, obwohl nun etliche Ärzte die Impfwilligen dorthin verweisen. „Den großen Ansturm nach der neuerlichen Stiko-Empfehlung, beziehungsweise der seit Montag geltenden neu gefassten Corona-Verordnung des Landes, stellen wir aktuell noch nicht fest. Eine anhaltende Nachfrage nach Impfungen aber sehr wohl. Weiterhin kommen täglich einige Hundert Impfwillige zu den Zentren in Sulzfeld und Heidelsheim“, sagt Matthias Krüger vom Landratsamt Karlsruhe.

Mittlerweile hätten sich zudem bereits über 3.000 minderjährige Personen in den beiden Kreisimpfzentren impfen lassen. Dies sei auch schon vor der Empfehlung der Stiko so geschehen, teilt Krüger mit. Wartezeiten gebe es gegenwärtig keine, auch sei keine Terminvereinbarung notwendig.

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