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Hindernisse in Oberderdingen

Einzelhandel will Einkaufs-Aktionen in Bretten anbieten

Mit Osterständen und einem Schnäppchenmarkt wollen die Veranstalter in Bretten Leben in die Innenstadt bringen. In Oberderdingen belasten Online-Handel und Geschäftsaufgaben die Arbeit des Gewerbevereins.

Verkaufsoffener Sonntag in der Brettener City.
Bei den verkaufsoffenen Sonntagen war in der Brettener Innenstadt in den vergangenen Jahren jede Menge geboten. Foto: Tom Rebel

Der Frühling lockt die Menschen nach draußen. Das wollen die Brettener Stadtverwaltung und die Interessengemeinschaft Brettener Innenstadt (IGBI) nutzen, um vermehrt Leben in die Stadt zu bringen.

Los geht es am Samstag, 19. März, mit einem verkaufslangen Samstag. Bis 18 Uhr werden die teilnehmenden Geschäfte öffnen. „Einige Einzelhändler versuchen noch, einen Schnäppchenmarkt auf die Beine zu stellen“, erzählen Agate Pohl und Astrid Doppler von der IGBI.

Am Hundlesbrunnen wird ein Karussell aufgebaut und entlang der Fußgängerzone werden Besucherinnen und Besucher auf den einen oder anderen Stand im österlichen Gewand treffen. „Statt des traditionellen Ostermarkts in der Halle haben sich einige Händler bereit erklärt, einen Stand in der Fußgängerzone aufzubauen“, berichtet Pohl. „Wir wollen den Menschen etwas bieten, nicht nur Einkaufen, sondern auch Aktionen“, ergänzt Doppler.

Während der vergangenen zwei Jahre haben viele Einzelhändler ihr Geschäft aufgegeben. „Die Leute sollen kommen und sehen, dass es uns noch gibt. Wir freuen uns darauf“, sagen die beiden Sprecherinnen der IBGI. Nach dem verkaufslangen Samstag steht im April der Brettener Frühlingsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag im Terminkalender. Weitere Aktionen wie eine Sommer-Einkaufsnacht, der Weinmarkt, eventuell ein Herbstmarkt sowie die Weihnachtsmomente sind in Planung.

Zukünftig weniger verkaufsoffene Sonntage in Oberderdingen?

In Oberderdingen organisiert normalerweise der Gewerbeverein zur Kerwe im November einen verkaufsoffenen Sonntag. „Voraussichtlich im Sommer wird es eine Vollversammlung geben und ein neuer Vorstand wird gewählt“, sagt Sven Schuler. Noch ist er Vorsitzender, wird sich aber nicht erneut zur Wahl stellen. „Wie sich dann der neue Vorstand entscheidet, weiß ich natürlich nicht“, so Schuler.

Ausgehend von seinen Beobachtungen befürchtet er, dass es in Zukunft weniger verkaufsoffene Sonntage geben könnte. „Vielleicht noch in größeren Städten mit stärkerem Einzelhandel“, so seine Überlegung. Die Corona-Pandemie habe dem Einzelhandel den Boden entzogen. „Die Entwicklung hin zum Online-Handel ist zwar nicht neu, wurde durch die Pandemie aber deutlich beschleunigt“, erklärt Schuler. Dadurch sinken die Mitgliederzahlen des Gewerbevereins und für die verbleibenden werden solche Veranstaltungen teurer.

„Man muss den Leuten etwas bieten, schon fast einen Jahrmarkt veranstalten, um Besucher anzulocken. Dafür muss man Werbung machen, die kostet, oder Marktbeschicker und Vergnügungsstände organisieren, die ebenfalls kosten“. Er kann sich noch an verkaufsoffene Sonntage mit etwa 35 Teilnehmern erinnern, jetzt wären es unter 20, die mitmachen würden.

Abgesehen von geschlossenen Geschäften sieht er einen weiteren Grund für die Zurückhaltung der Gewerbetreibenden: „Viele Handwerker sagen, dass sie keine solchen Aktionen brauchen, weil ihre Auftragsbücher eh schon voll seien“, berichtet Schuler.

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