Von Thomas von Haefen
Gegen Mittag am Eröffnungstag war bereits die Zahl von maximal 700 Personen erreicht, die sich Corona-bedingt gleichzeitig pro Schicht im FilpleBad aufhalten dürfen.
Bis zum 30. September ist das Bad jetzt geöffnet, in einer Art „Probebadsaison“, wie Bürgermeister Thomas Nowitzki anmerkte. Und das im Zwei-Schicht-Betrieb, täglich von 10 bis 14 Uhr und von 15 bis 19 Uhr. Dazwischen wird das Bad vom Bäderteam desinfiziert, von einer Fremdfirma wird eine Reinigung durchgeführt. Pro Schicht sind 700 Personen zugelassen, also maximal 1.400 Personen pro Badetag.
Die Tickets können online unter www.oberderdingen.de bestellt werden oder wochentags während der Öffnungszeiten auch im Rathaus direkt gekauft werden. Die Karten sind aber nicht für die gerade laufende Schicht zubekommen, immer nur für die nächstfolgende, und wer getrennt kommt, braucht separate Tickets. Für Gruppen ist kein Kauf möglich.
Nach 62 Jahren war Oberderdinger Freibad dringend sanierungsbedürftig
Das alte Freibad war 1956 eröffnet worden und nun mittlerweile „in die Tage“ gekommen, es war nach 62 Jahren technisch und hygienisch nicht mehr zeitgemäß und mehr als sanierungsbedürftig. Die immer wieder durchgeführten Reparatur- und Verbesserungsarbeiten führten aber dann zur Erkenntnis und dem Ergebnis, das seine grundlegende Veränderung notwendig sei. Und so beschloss seinerzeit der Oberderdinger Gemeinderat, beide heimischen Freibäder komplett umzubauen.
Den Anfang machte das kleine Flehinger Freibad, es wurde 2015/2016 zum „NaturErlebnisBad“ umgebaut und hatte auch in diesem Jahr seine Tore bis zum vergangenen Samstag wieder geöffnet. Parallel gab es schon Planungen für den Umbau des Oberderdinger Freibades, und so blieb es dann die komplette Badesaison 2019 über für die Umbauarbeiten geschlossen.
Nach der Neueröffnung erwartet die Gäste jetzt ein modernes, freundliches und sehr einladendes Badegelände mit vielen Attraktionen für Jung und Alt. So kann man jetzt in einem beheizten 50-Meter Becken seine Bahnen ziehen, demnächst von der neuen Sprunganlage vom Ein-oder Drei-Meter Sprungbrett seine „Köpfer“ versuchen oder die geradezu riesige, 26 Meter lange Breitwellenrutsche heruntergleiten, ein echtes Highlight im neuen Bad.
Auch im Nichtschwimmerbereich gibt es neues, unter anderem einen Strömungskanal und Unterwassersprudelliegen sowie auch einen Wassertunnel. Auch an die Kinder wurde bestens gedacht, es gibt eine schöne Schlangenrutsche und Spritzutensilien unter einem großen Sonnensegel.
Benjamin Mayrle, Teamleiter Oberderdinger Bäder erläuterte, das man pro Schicht im Schnitt vier Mitarbeiter für die Badeaufsicht hat, zusätzlich sind jetzt während der Corona-Pandemie jeweils vier zusätzliche Mitarbeiter an den Becken und den Sprung- und Rutschanlagen, um die Einhaltung der Corona-Auflagen zu gewährleisten.
Hightech im neuen Freibad
Zudem zeigte er sich stolz, jetzt ein Bad mit quasi neuester Technologie betreuen zu dürfen. Bürgermeister Nowitzki war extra gekommen, um gemeinsam mit Helga Essert-Lehn die Hauptgewinne der Losaktion zur Finanzierung der Breitwellenrutsche zu ziehen. Er war sehr stolz darauf,dass zusätzlich zu dieser Aktion bereits mehr als 142.000 Euro an Spenden eingegangen sein.
Insgesamt hat der Umbau des Freibades netto 6,5 Millionen Euro gekostet, 1,7 Millionen Euro davon gab es als Landeszuschüsse, den Rest von 4,8 Millionen Euro stemmt die Gemeinde, für 3,5 Millionen Euro davon wurde bereits ein Bausparvertrag aufgenommen, in den zu Beginn 1,5 Millionen Euro eingezahlt wurden und der Rest in den nächsten 15 Jahren getilgt werden soll. Die offizielle Eröffnung des Freibades wird im nächsten Jahr zur Eröffnung der nächsten Badesaison nachgeholt werden.