
Eine abgelegene Wiese im Kraichgauer Hügelland – ganz weit draußen – und ein Kulturfestival der ganz anderen Art erwartete die Besucher der „MorgenWelten“ am Wochenende.
Drei Tage gute Laune und gute Musik versprach Veranstalter Achim Schuler. Er organisierte das Festival auf der Wiese von Landwirt Gerold Müllner aus Kleinvillars am Flehinger Ortsrand.
„MorgenWelten“ erinnern an Hippie-Zeit
Irgendwie fühlten sich die Besucher zurückversetzt in die Zeit der Hippies – mit Wagenburgen, bunten Zelten, Orientteppichen und Ketten mit Friedenswimpeln, denn kurzerhand wurde das Feld in ein Festivalgelände mit Campingplatz umfunktioniert.
„Ganz so easy war das aber nicht“, erklärt Schuler. „Auf dem Stoppelacker war die Brandgefahr zu groß, also wurde zwei Wochen zuvor frisch eingesät.“ Gemeinsam entwickelte man ein umfassendes Brandschutzkonzept, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.
Ein Brand war angesichts der anhaltenden Regenschauer jedoch kaum zu befürchten, schon beim Aufbau war Land unter und das Gelände kaum befahrbar. Ein überschaubares Grüppchen von Teilnehmern trotzte den widrigen Wetterbedingungen.
Viele Festivalmacher kamen nach Oberderdingen
Zum Großteil waren es selbst Veranstaltungsmacher von nah und fern. Sie wollten sich ein Wochenende unter dem Motto „Festiwohl“ gönnen, unterstützt durch lokale Weinbaubetriebe, Brauereien und Hofläden.
Emsiges Treiben herrschte am Freitag. Eine kleine Bühne wurde aufgebaut. Man funktionierte Tische zu Flohmarktständen um. Teestuben wurden eröffnet, Kunst aus aller Herren Länder präsentiert, Workshops, Speisen und Getränke vorbereitet. „Das ist Multikulti-Flair, eben von allem etwas“, sagt eine der Teilnehmerinnen begeistert. Der Regen tat der Stimmung keinen Abbruch.
Ein wenig mystisch und esoterisch ging es in jedem Fall zu: Eine kultige Mischung musikalischer und künstlerischer Darbietungen stellte Achim Schuler mit den Festivalpartnern zusammen.
Und zumindest der ein oder andere fahrbare Untersatz in Form eines Wohnmobil-Oldies könnte Indien oder Goa schon einmal bereist haben.
Auch Schlagermusik gab es
Auf der kleinen Bühne des Festival-Geländes gab es eine exotische Mischung musikalischer Darbietungen, von spirituellem Ethno über elektronischen Musik-Mix. Es wurde live untermalt mit Modular-Synthesizer, Flöten, Klangschalen, Maultrommeln, Gong, Gesang und Percussion.
Alles war geboten: Dark Alternative Rock, Worldbeats mit elektronischen Sphären und Didgeridoo, psychedelische Musik, Organic Slowhouse bis hin zu, ja, man höre und staune, deutscher Schlagermusik.
Dauerregen dämpfte die Stimmung
Samstagnacht erschwerte Dauerregen die Lage. Der Acker hatte sehr gelitten, die Stimmung war sichtlich gedämpft. Dennoch hielt es die meisten nicht davon ab, bei Musik und einem ordentlichen Frühstück Spaß und gute Laune zu haben.
Achim Schulz vertritt seine ganz eigene Sichtweise: Es gilt, die Nacht zu genießen und sich morgens mit einem Lächeln zu begegnen, ganz nach dem Motto: „Tanzen, feiern, glücklich sein.“