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Ende des „Cocooning-Effekts“

Nachfrage sinkt: Schwindender Bau- und Konsumschwung bremst Oberderdinger Blanc & Fischer aus

Die Konzentration auf die heimischen vier Wände in der Corona-Pandemie hat der Familienholding Blanc und Fischer mit Sitz in Oberderdingen einen Aufschwung gebracht. Die rosigen Zeiten sind aber vorbei.

Gebremste Nachfrage: Nach dem Ende der Corona-Pandemie erlebt die Oberderdinger Blanc & Fischer Familienholding mit ihren verschiedenen Küchentechnik-Sparten schwierigere Zeiten.
Gebremste Nachfrage: Nach dem Ende der Corona-Pandemie erlebt die Oberderdinger Blanc & Fischer Familienholding mit ihren verschiedenen Küchentechnik-Sparten schwierigere Zeiten. Foto: BFF

Die Corona-Pandemie hatte den meisten der Küchen-Technik-Sparten der Blanc & Fischer Familienholding einen Höhenflug beschert – viele Haushalte wollten ihr Zuhause rund um den heimischen Wert in dieser Zeit aufwerten. Doch damit ist es jetzt jedoch vorbei.

„Im ersten Halbjahr 2022 haben auslaufende Cocooning-Effekte aus der Pandemiezeit noch für volle Auftragsbücher gesorgt, im zweiten Halbjahr bremsten der Ukrainekrieg und die hohe Inflation die Nachfrage“, erklärte der Geschäftsführer der Familienholding, Bernd Eckl, am Montag bei der Bilanzpressekonferenz in Oberderdingen. Die Umsatzsteigerung um 4,5 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 1,45 Milliarden Euro bezeichnete Eckl als einen „Kraftakt“.

Umbruch ist von personellen Wechseln begleitet

Die E.G.O.-Gruppe trug dazu mit einem Umsatz von 805 Millionen Euro bei. Damit lag sie leicht über dem Vorjahr. 2021 noch hatte E.G.O. von einem Umsatzplus von 18 Prozent auf 772 Millionen Euro berichtet. Den damaligen Geschäftsführer der Gruppe, Dirk Schallock, hatte dies im Mai vergangenen Jahres noch zu der gut gelaunten Aussage veranlasst, nun nehme er die Milliarde ins Visier.

Im August folgte jedoch überraschend Schallocks Trennung von der E.G.O – in „beiderseitigem Einvernehmen“, wie die ein Zerwürfnis überdeckende Formel in solchen Fällen oft lautet.

Sein Nachfolger Karlheinz Hörsting übernahm nun die Aufgabe, zu berichten, dass die Gruppe Projekte teilweise verschoben oder gestoppt und das Budget für 2023 auf die deutlich niedrigeren Bedarfe ausgerichtet habe. Gleichzeitig seien mehrere „Optimierungsprojekte“ gestartet worden, um Prozesse zu verbessern und „Ineffizienzen an den Produktionsstandorten zu beheben“.

Die strategische Orientierung der Gruppe sei weiter auf Wachstum ausgerichtet, betonte Hörsting, der in der Holding seit 2009 verschiedene Managementaufgaben wahrnimmt. Seit Januar wird er in der Geschäftsführung von E.G.O. von Clemens Philippson unterstützt.

Auch bei Blanco gab es Wechsel in der Firmenleitung

Auch für den Spülenhersteller Blanco als zweitgrößten Teil der Gruppe gestaltete sich das zweite Halbjahr 2022 schwieriger. Nachlassender Konsum und steigende Kosten hinterließen auch hier ihre Spuren. Das Unternehmen reagierte den Angaben zufolge erstmals mit einer unterjährigen Preiserhöhung. Der Umsatz der Blanco-Gruppe stieg im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 493 Millionen Euro.

Auch bei Blanco gab es kürzlich einen Wechsel in der Unternehmensführung, den Blanco im März bekanntgab. Andreas Ostermann von Roth schied nach drei Jahren aus, für ihn kam in diesem Monat Harald Stephan an Bord.

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