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Erstaunlicher Fund

Oberderdinger Gärtner entdecken einen Nashornkäfer

Nashornkäfer sind nur selten zu sehen. In manchen Regionen gilt der Käfer sogar als verschwunden. Umso erstaunlicher ist ein Fund in Oberderdingen. 

Nashornkäfer
Einen Nashornkäfer haben Gärtner in Oberderdingen entdeckt. Foto: Franz Lechner

Vor einigen Tagen erlebte Tim Stuber und einige seiner Kollegen vom Oberderdinger Bauhof eine große Überraschung. „Bei Pflegearbeiten in der Außenanlage der Oberderdinger Realschule fanden wir vormittags ein ungewöhnliches Tier“, berichtet Stuber. Vor den Mitarbeitern des Bauhofs saß im Gras plötzlich ein Nashornkäfer.

Tier gehört zu den größten Käfern in Europa

„Obwohl wir ja ständig in Grünanlagen arbeiten, habe weder ich noch meine Kollegen jemals zuvor so einen Käfer gesehen“, erklärt Stuber, wie erstaunt er und seine Kollegen waren. Erkannt hätten sie das Tier aber sofort, fügt er noch hinzu.

Wen wundert es, als gelernter Landschaftsgärtner kennt sich der Oberderdinger in der Natur wahrscheinlich deutlich besser aus als viele andere Menschen. Außerdem ist der Nashornkäfer so ungewöhnlich, dass vermutlich jeder, der ihn schon einmal auf Bildern gesehen hat, sofort wieder erkennt.

Obwohl wir ja ständig in Grünanlagen arbeiten, habe weder ich noch meine Kollegen jemals zuvor so einen Käfer gesehen.
Tim Stuber
Bauhofmitarbeiter

Viele werden aber nicht einmal wissen, wie ein Nashornkäfer aussieht, geschweige denn, dass der Käfer, der in Europa, zu den größten Käfern gehört, in der Brettener Region vorkommt.

Und fast niemand weiß, dass die fetten Engerlinge, die häufig in Komposthäufen herumkrabbeln, junge Nashornkäfer sein könnten.

Der gesetzlich geschützte Nashornkäfer gehört nämlich so wie auch Rosen- und Maikäfer zu den sogenannten Blattkornkäfern. Und deren Larven heißen Engerlinge. Es sind also nicht nur Maikäfer, deren Larven Engerlinge genannt werden.

Engerling des Nashornkäfers
Schon als Baby riesig: Ein Engerling des Nashornkäfers im Vergleich mit einer Fünf-Cent-Münze. Foto: Franz Lechner

Aber die Larven vieler Blatthornkäfer tragen nicht nur den gleichen Namen, sie sehen sich auch so ähnlich, dass der Laie sie kaum unterscheiden kann. Die Folgen für Nashorn oder Rosenkäfer sind fatal.

Viele Hausgärtner verwechseln die Käfer

In der irrigen Annahme, dass aus allen Engerlingen Maikäfer werden, töten die meisten Hausgärtner diese Tiere. Dabei schaden weder die Engerlinge des Nashorn- noch die des Rosenkäfers den menschlichen Nutzpflanzen.

Die Engerlinge des Nashornkäfers entwickelten sich ursprünglich nur im stark zersetzten Holzmulm, wie man es nur im Inneren alter, abgestorbener Bäume findet. Die sind aber in den Wirtschaftswäldern selten geworden und mit ihnen viele Käferarten, deren Larven auf solchen Holzmulm angewiesen sind. Dem Nashornkäfer ist als einer der wenigen aus der Gruppe der Mulmkäfer der Übergang auf neue, vom Menschen gemachte Substrate wie Komposthäufen gelungen.

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