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Alternative Mobilität

Offener Brief: Aktionsbündnis will Südwestumfahrung in Bretten verhindern

Die Brettener besitzen überdurchschnittlich viele Autos, aber auch Fahrräder. Damit ist die Stadt im Vergleich zum Bundesdurchschnitt Spitzenreiter. Viele Fahrräder kommen nur selten zum Einsatz.

Mehrere Menschen stehen beim Familien- und Informationstag des Aktionsbündnisses auf einer Wiese.
Ein Aktionsbündnis nimmt die Brettener Bürger in die Verantwortung für die Klimaziele und kämpft für alternative Mobilität. Foto: Nina Tossenberger

Laut der Planer besitzen über 97 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Auto. Damit liegt die große Kreisstadt 19 Prozent über dem Durchschnitt. Diese Fakten erstaunten einige interessierte Besucherinnen und Besucher, die am Feiertag den Familien- und Informationstag des „Aktionsbündnis Klima-Natur-Verkehr“ bei der Rinklinger Grillhütte besucht haben.

Im Fokus stand dabei die Information über die geplante Südwestumfahrung, weil Rinklingen am stärksten davon betroffen sein werde, hieß es bei dem Treffen.

Vieler Besucherinnen und Besucher fragten sich, inwieweit eine Südwestumfahrung tatsächlich unumgänglich sei. An Informationsständen des Aktionsbündnisses wurde aufgezeigt, wie stark die Wilhelmstraße durch eine Umfahrung entlastet werde.

Eine Verkehrsminderung auf der Wilhelmstraße könne zwar mit einer Südumfahrung oder Teilumfahrung erzielt werden, jedoch werde durch die geplante Trasse mehr überregionaler Verkehr generiert.

Regierungspräsidium Karlsruhe berücksichtigt auch Gartenschau

Das primäre Ziel des Regierungspräsidiums Karlsruhe sei nämlich, das Autobahndreieck Karlsruhe mit dem Bundesverkehrswegeplan 2030 zu entlasten, indem die Städte Neulingen, Bretten und Bruchsal umfahren würden, so die „Omas for Future“, der Naturschutzbund (Nabu) Bretten, die Bürgerinitiative Verkehrsentlastung und der Bund Naturschutz (BUND) Bretten.

Auf Basis von Statistiken sei die Südumfahrung unter Einbezug des Mobilitätskonzepts für das Regierungspräsidium wünschenswert. Ebenso müssten die Planungen der Gartenschau berücksichtigt werden.

Das Aktionsbündnis plädiert dafür, so Thomas Holland-Cunz, alternative Mobilitätsarten weiter auszubauen und das erarbeitete Konzept umzusetzen.

Mit einem offenen Brief an das Bundesverkehrsministerium fordert das Bündnis, die Planungen für den Straßenneubau einzustellen und stattdessen eine klima- und umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Doch letztlich ließe sich das Klimaziel nur erreichen, indem sich das Verhalten der Brettener verändere, so Holland-Cunz.

Omas bringen sich für Zukunft ihrer Enkel ein

Im Mittelpunkt des Familien- und Informationstags stand die direkte Ortsbegehung. Beate Zonsius erläuterte, welche Veränderungen die geplante Trasse in der Kraichgaulandschaft auslösen würden, nicht unweit von der Grillhütte soll der Tunnel laut den Planungen beginnen.

Doch bislang sei noch unklar, welche Tunnelbauweise im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet möglich sei, so Zonsius. „Wir sind auf einem sehr nahrhaften Boden, auf denen sich Streuobstwiesen befinden und eine Vielfalt von Arten beheimatet sind“, berichtete Zonsius.

Die „Omas for Future“, die sich für eine unbeschwerte Zukunft ihrer Enkel einbringen, begeisterten die Jüngsten mit einem Kinderprogramm. „Manfred Rochel and Friends“ sorgten am Nachmittag für eine stimmungsvolle musikalische Atmosphäre.

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