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Brettener Gemeinderat

Grünes Licht für ein neues Parkleitsystem in Bretten

Parkplätze sind ausreichend vorhanden, allein es fehlt eine klare Beschilderung. Diese will die Stadt Bretten jetzt mit einem neuen Parkleitsystem installieren. Doch im Gemeinderat gibt es Bedenken.

Ortseinfahrt mit Schildern und ahnen
Überaus unbefriedigend ist die Beschilderung an den Brettener Ortseingängen. Ein neues Parkleitsystem, das den auswärtigen Besuchern die Möglichkeiten aufzeigt, soll dies ändern. Foto: Tom Rebel

Alt, überholt und erneuerungsbedürftig: So bewertet die Stadt das aktuelle Parkleitsystem, das seinen Namen bislang noch nicht verdient. Der Brettener Gemeinderat sieht das genauso und hat deshalb nach einer intensiven Debatte grünes Licht für ein neues Parkleitsystem gegeben, das den Besuchern der Stadt den Weg zu den vorhandenen Parkplätzen weist.

Zumindest für die nächsten Jahre soll diese Beschilderung ihren Zweck erfüllen, bis zur Landesgartenschau ein dynamisches Leitsystem in Betrieb gehen soll. In der Diskussion wurden vielfältige Bedenken vorgebracht, Alternativen erwogen und Verbesserungsvorschläge gemacht.

Eine Arbeitsgruppe soll nun in der kommenden Woche eine Reihe gewünschter Änderungen ins Konzept einarbeiten und die grafische Gestaltung der Hinweisschilder optimieren.

55.000 Euro für Parkleitkonzept eingeplant

Den Anstoß für diese Maßnahme gab der städtische Einzelhandel, der schon lange die unzureichende Ausschilderung für Parkplatzsuchende bemängelt.

Zwar gibt es in den Stadteinfahrten Fahnenmasten mit einer Parkplatzübersicht. Doch diese Übersichtskarten sind für den fahrenden Verkehr kaum erkennbar, eine Aktualisierung sieht die Stadt als dringend notwendig an.

Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe hatte deshalb ein Konzept für ein aktuelles statisches Parkleitsystem erstellt. Nathalie Dörl-Heby von der Brettener Wirtschaftsförderung stellte das Konzept vor.

Damit sind feste Übersichtstafeln gemeint, die zu den verschiedenen Parkmöglichkeiten hinführen sollen. 55.000 Euro sind im Haushalt für dieses Parkleitkonzept vorgesehen, das als Basis für ein dynamisches, sprich digitales Parkleitsystem fungieren soll.

Bis zu Landesgartenschau soll ein solches dynamisches System eingerichtet werden, das den Parkplatzsuchenden auch den aktuellen Stand der freien Stellplätze anzeigt.

Geteilte Meinungen im Brettener Ratsgremium

Die Meinungen im Ratsgremium waren zunächst geteilt. Während die CDU das Projekt mit dem Argument „dringend notwendig als Übergangslösung“, die Grünen mit der Bewertung „modern, zielführend und gut dimensioniert“ grundsätzlich positiv sehen, äußerten sich die Aktiven, die Freien Wähler und die FDP kritisch.

Man sei erschrocken über die Dimension der Infotafeln, hieß es mehrfach, und warum jetzt für ein Provisorium viel Geld ausgeben, wenn man spätestens zur Landesgartenschau ohnehin ein dynamisches digitales Parkleitsystem in Betrieb nehmen will?

Wir haben genügend Parkplätze in der Stadt, das Problem ist aber, dass Auswärtige sie nicht finden.
Michael Nöltner Bürgermeister

Außerdem seien nicht alle vorhandenen Parkplätze aufgeführt. Und ob man nicht lieber warten sollte, bis der Sporgassenumbau abgeschlossen sei. „Unübersichtlich“ und „ein Placebo für den Einzelhandel“ und „immer noch wie im Mittelalter“ lauteten weitere Kommentare, die monierten, dass ein statisches System durch ein abermals statisches System ersetzt werde.

Die Vertreter der Stadt mühten sich, eine Lanze für ein neues Parkleitsystem zu brechen. „Wir haben genügend Parkplätze in der Stadt, das Problem ist aber, dass Auswärtige sie nicht finden“, warf Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) in die Debatte ein.

Außerdem hätten alle Städte mit einem digitalen Leitsystem parallel dazu auch ein statisches. Und auch den Vorwurf, dass die Stadt hier nichts mache, will Nöltner nicht länger hören.

Das digitale Parkleitsystem müsse kommen, mache aber erst Sinn, wenn die Gartenschau geplant wird, erklärte OB Martin Wolff (Freie Wähler). Bis dahin brauche es eine Interimslösung.

Wirtschaftsförderer Frank Bohmüller schlug in die gleiche Kerbe: Das aktuelle System sei unzureichend, es fehle die Weiterführung zu den vorhandenen Parkplätzen. Dies sei auch eine wichtige Übergangslösung für den Einzelhandel und die Gastronomen, ergänzte Cornelia Hausner von der Baurechtsabteilung.

Thema drohte zu kippen

Doch die Einwände wurden immer stärker, das Thema drohte zu kippen. Bis der Brettener Fotokünstler Tom Rebel, der grafikbeschlagene Stadtrat der Freien Wähler, sein Statement in die Waagschale warf: Die Grafik sei gut, man arbeite mit den gewohnten Bildern, die Größe passe, so seine grundsätzliche Einschätzung.

Allerdings sei die Optik mit unnötigen Informationen überfrachtet: Die Überschrift „Parkleitsystem“ könne man weglassen, beim großen blauen P wisse jeder, um was es geht. Die Bilder vom Rathaus und Melanchthonhaus seien überflüssig und drei Farben für drei Parkzonen würden völlig ausreichen: „Weniger ist mehr“ lautete Rebels Fazit, das den Knoten platzen ließ.

Alle Ratsfraktionen fanden das eine gute Lösung und schwenkten ein. Zuletzt waren sich alle einig, dass es jetzt und nicht irgendwann später einer Lösung bedürfe, dass man den Einzelhandel jetzt nicht hängen lassen dürfe und dass das Geld gut investiert sei.

Denn auch das erwünschte dynamische Parkleitsystem benötige ergänzend ein statisches. In der kommenden Woche soll die um zwei kompetente Stadträte erweiterte Arbeitsgruppe noch einmal tagen, um die vom Gremium gewünschten Änderungen einzuarbeiten und eine verschlankte Version zu präsentieren.

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