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Aktuelle Corona-Lage

Personalausfälle und mehr Patienten: RKH-Kliniken in der Region stecken in „Multikrise“

Die sechste Welle der Corona-Pandemie ist auf ihrem Höhepunkt. Das bekommen auch die RKH-Kliniken in der Region zu spüren. Die Verantwortlichen sehen noch keinen Grund zur Entwarnung.

Ein Schild an der Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsal weist den Weg in die Notaufnahme und zur Information.
In den RKH-Kliniken werden zunehmend die Patientenbetten knapp – vor allem auf den Normalstationen. Foto: Rake Hora

Die aktuell hohe Dynamik der Neuinfektionen führt zu einer schnell steigenden Zahl an Covid-Patienten und einem wachsenden Personalausfall auch in den RKH-Kliniken, die am Freitag über die aktuelle Krisenlage informierten.

Zunehmend würden die Patientenbetten vor allem auf den Normalstationen knapp, sagte RKH-Geschäftsführer Jörg Martin. Die Intensivstationen seien noch verschont. Das eigentliche Problem seien die hohen Personalausfälle.

„Die sechste Welle ist da“, sagte Martin. Hinzu käme die Energiekrise, die auch vor den Krankenhäusern nicht Halt mache. „Wir befinden uns in einer Multikrise“, erklärte der RKH-Chef.

Für eine Entwarnung wäre es viel zu früh.
Stefan Weiß, Leiter RKH-Krisenstab

Dies bestätigte auch der Leiter des RKH-Krisenstabs, Stefan Weiß. Zwar sinke derzeit die Inzidenz in Baden-Württemberg. „Ich möchte mich aber nicht darauf festlegen, dass es das Ende der Welle ist“, mahnte er, „für eine Entwarnung wäre es viel zu früh.“

Ein weiteres Problem sei, dass neben Coronaviren eben auch zahlreiche andere Erkältungsviren derzeit im Umlauf seien: „Typisch für den Herbst sind wir da im oberen Bereich.“

Die Bedrohungslage durch Cyberangriffe, so Weiß, sei weitgehend unverändert. Die RKH-Kliniken seien im Falle eines Falles gut vorbereitet. Es gebe Ausfallkonzepte, die laufend angepasst würden. Nicht kalkulierbar seien Ausfälle bei Geschäftspartnern der RKH, die dann zum Abriss von Lieferketten führen könnten.

Mehr verletzte Patienten durch Stürze bei Stromausfall

Ein größeres Problem sieht Weiß in Stromausfällen, die durch die flächendeckende Umstellung auf Wärmeproduktion aus Strom entstünde. Die Kliniken seien zwar gut mit Notstrom versorgt.

Doch es könnten Folgeprobleme auftreten, die dann sekundär Kliniken betreffen: Verletzungen durch Stürze, Ausfall der niedergelassenen Arztpraxen und dadurch mehr ambulante Patienten und fehlendes Personal, weil dieses nicht zur Arbeit kommen könne. „Die Kommunikation zu Leitstellen und zum Landratsamt ist aber in jedem Fall gesichert“, versicherte er.

Die Verantwortlichen rechnen damit, dass der Höhepunkt der sechsten Welle erreicht sein sollte, und die Fälle allmählich wieder zurückgehen. Bis dahin ist die Besucherregelung eingeschränkt. In den Kliniken im Landkreis Karlsruhe ist pro Patient und Tag nur noch ein Besucher für eine Stunde zugelassen.

Nach wie vor müssen die Besucher einen negativen Antigenschnelltest nachweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist, und eine FFP2-Maske tragen. Der Sicherheitsdienst soll in den nächsten Tagen reaktiviert werden. Zudem sollen Notstromtests an allen Standorten bis Ende November stattfinden.

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