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Hitze

Rasensportplätze in der Region sind von anhaltenden Trockenheit gezeichnet

Die Auswirkungen des ausbleibenden Regens hinterlassen auch auf den Sportplätzen zwischen Oberderdingen und Walzbachtal seine Spuren. Üppiges Bewässern ist aber teuer.

Der Platzwart kümmert sich um den frisch renovierten Rasen.
Der Platzwart kümmert sich um den frisch renovierten Rasen. Foto: Arnd Waidelich

Gnadenlos brennt seit Wochen die Sonne auf alles Grün. Viel zu selten brachte ein kurzer Schauer Entspannung für die gequälte Vegetation. Das hat Folgen nicht nur mit einer staubtrockenen Ackerkrume für die Landwirte, sondern auch für die Sportplätze.

Zwischen Oberderdingen und Walzbachtal nehmen sie eine immer traurigere Gestalt an, sind oftmals gekennzeichnet von weitläufig braunen Flächen. Nur noch üppiges Bewässern würde helfen. Das fällt den Vereinen nicht leicht.

Die Bachläufe fallen nach einer Anordnung des Landratsamtes schon seit Wochen als Wasserentnahmestelle aus. Vereinseigene Tiefbrunnen, die aus der Misere helfen könnten, gibt es weder beim VfB noch beim TV Bretten, auch nicht beim FV Gondelsheim oder dem FV04 Wössingen. Der FV 04 Wössingen ist vor Jahren mit dem Brunnenbau gescheitert, berichtet Vorsitzender Steffen Heim.

Verein muss auf Trinkwassernetz der Gemeinde zurückgreifen

Wie überall in der Region muss der FV 04 auf das Bewässern aus dem Trinkwassernetz der Gemeinde zurückgreifen. Und das ist teuer. „Jedes Sprengen kostet, und zwar ordentlich!“ sagt Heim.

Deshalb beschränke man sich auf Mengen, die das Überleben der zwei Plätze gerade noch garantieren. Auf beiden Plätzen zeigten sich deshalb Zeichen des Stresses. Besonders auf Platz zwei würden die gelben Flächen immer größer.

Spielende Kinder
Vor dem Vereinsheim des FV 04 Wössingen tummeln sich selbst die ganz Kleinen noch gern auf Platz, obowhl der Rasen an manchen Stellen unübersehbar Trockenspuren aufweist. Foto: Arnd Waidelich

Für das Landratsamt stellt die Wasserentnahme aus den Trinkwassernetzen kein Problem dar. Die Vereine dürfen Ihre Plätze bewässern, sofern Sie eine gültige Erlaubnis dazu haben, teilt die Pressestelle mit. Anders als beim Gewässer habe das Umweltamt beim Grundwasser noch keinen kritischen Zustand festgestellt, der ein Verbot von Bewässerung nach sich ziehen würde.

Rasen in Bretten wird einmal pro Woche mit rund 7.500 Litern Wasser besprengt

Teures Trinkwasser muss auch der TV Bretten zur Bewässerung seines Rasenplatzes einsetzen. Zwar habe man vor fünf Jahren einen 20.000 Liter fassenden Regenwasserspeicher eingebaut. Das reiche allerdings schon im normalen Jahren nur zu 70 Prozent aus.

Jetzt im Juli komme man auf maximal 40 oder 50 Prozent, sagt TV-Vorsitzender Stefan Hammes. Im Moment werde der Rasen einmal pro Woche mit rund 7.500 Litern Wasser aus dem Leitungsnetz der Stadt besprengt. Der Rasen sei im Moment dennoch gut in Schuss, da er nur wenig von den Faustballern und der Football-Abteilung genutzt werde.

Der VfB Bretten bedient sich auch aus den Grundwasserbeständen der Stadt. Die beiden Plätze im Grüner werden von der Stadt bewässert, berichtet VfB-Pressesprecher Herbert Kritter. Der VfB müsse nur die Kosten für den unteren Platz tragen, auf dem der VfB seine Punktspiele absolviert.

Jungkicker des FV04 Wössingen erfrischen sich am Rasensprenger.
Jungkicker des FV04 Wössingen erfrischen sich am Rasensprenger. Foto: Arnd Waidelich

Der obere, städtische Platz liege ausschließlich in der Verantwortung der Stadt. Dort habe der Bauhof an deutlich braunen Stellen Rasen nachsäen müssen. Der Platz sei deshalb im Moment gesperrt.

Verein erhält von Gemeinde Unterstützung

Der untere Platz habe während der Saison insbesondere im Bereich der Tore gelitten. Dort sei Rollrasen verlegt worden, der allerdings nicht wie erwünscht angewachsen sei. Durch die Trockenheit müsse dort mehr als an anderen Stellen nachgegossen werden, weil das dort eingebaute Bewässerungssystem ebenso schwächele wie die Zisterne.

Die Bewässerung seiner zwei Plätze sei für den FV Gondelsheim eine Riesenherausforderung. Sie verursache hohe Kosten, sagt Vorsitzender Peter Kuzma. Sehr froh sei er deshalb, dass der Verein von der Gemeinde große Unterstützung in der Angelegenheit erhalte und nicht voll in die Pflicht genommen werde.

Die Gemeinde unterstütze den Verein enorm. Auf den Plätzen zeigten sich viele braune, trockene Stellen. Da nicht damit zu rechnen sei, dass sich das Problem Trockenheit in den nächsten Jahre löst, denke die Vereinsführung über den Bau einer Zisterne nach.

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