Die Talfahrt ist beendet: „Omikron hat Delta komplett verdrängt“, sagt Jörg Martin. Der Geschäftsführer der RKH-Kliniken macht in einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Situation deutlich, dass die nächste Welle bereits da ist.
Zwar sinken die Zahlen zur Auslastung der Intensivbetten noch, doch die Hospitalisierungsinzidenz steige schon wieder.
Derzeit würden insgesamt 53 Covid-Patienten (Stand 20. Januar) in den RKH-Kliniken betreut werden. In der Bruchsaler Klinik seien 26 von 28 Betten auf der Intensiv- und Überwachungsstation belegt.
Darunter befinden sich den Angaben zufolge sieben Covid-Patienten, das sind zwei mehr als vor einer Woche. In Bretten sind alle zehn Intensiv- und Überwachungsbetten (kein Covid-Patient) belegt, in Mühlacker alle sechs zur Verfügung stehenden Betten (ein Covid-Patient).
Die für Corona-Patienten zur Verfügung stehenden Betten auf den Normalstationen sind Martin zufolge wie folgt ausgelastet: In Bruchsal sind fünf von zehn Betten belegt, in Bretten sechs von zehn und in Mühlacker vier von acht.
Jetzt zu sagen, dass alles gut ist, wäre eine falsche Interpretation.Stefan Weiß, Leiter des Krisenstabes
„Jetzt zu sagen, dass alles gut ist, wäre eine falsche Interpretation und verfrüht“, betont Stefan Weiß, Leiter des Krisenstabes an den RKH-Kliniken. Es gelte, wachsam zu bleiben. Die Auswirkungen der Omikron-Welle wären erst in drei bis vier Wochen ersichtlich.
Wenn die Inzidenzen weiter steigen, so Weiß, könnte es auch zu Engpässen beim Personal kommen, das krankheitsbedingt ausfällt. Das wäre in zweifacher Hinsicht ungünstig.
Denn die Kliniken rechnen damit, dass zwar die schweren Verläufe weniger werden, aber sich die Fallzahlen im ambulanten Bereich und auf den Normalstationen abspielen werden.
Der Aufwand der Versorgung würde größer, da sowohl positive Patienten, die an Covid erkrankt sind, als auch positive Patienten mit einer anderen Erkrankung oder Verletzung vorstellig werden würden.
Klinik-Chef Martin weist zudem darauf hin, dass die Impfquote bei einem Teil des RKH-Personals unverändert bleibe. „15 bis 20 Mitarbeiter haben angekündigt, sich nicht impfen zu lassen“, sagte er. „Das können wir aber kompensieren.“
Vier Kinder werden intensiv behandelt
Götz Geldner, Ärztlicher Leiter der RKH-Kliniken, hatte zuletzt noch darauf hingewiesen, dass in der Omikron-Welle auch die Zahl der Intensivbetten für Kinder im Auge behalten werde.
Aktuell lägen in Baden-Württemberg vier Kinder mit Covid auf Intensivstationen. Zwei davon würden wegen einer anderen Erkrankung intensiv behandelt, seien aber zusätzlich Corona positiv.