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Integrativer Wettbewerb

Samuel Simmel aus Bretten gewinnt Autorenpreis eines inklusiven Schreibkunst-Projektes

Als Schauspieler und Autor stand Samuel Simmel schon auf Bühnen in der Region, er schuf Comics, Geschichten und Hörspiele. Jetzt hat sich für den 31-Jährigen ein Traum erfüllt.

Autor Samuel Simmel – glücklicher Preisträger beim inklusiven Schreibkunst-Projekt „Heraus mit den
Sprachen!“
Preisträger beim inklusiven Schreibkunst-Projekt „Heraus mit den Sprachen!“: Autor Samuel Simmel. Foto: Sylvia Mutter

Die Veröffentlichung eines eigenen Textes in einem Buch ist der Traum eines jeden Schriftstellers. Für den Brettener Autor Samuel Simmel wurde dieser Traum wahr – als Preisträger des Projekts „Heraus mit den Sprachen!“, das der Verein „Die Wortfinder“ von 2019 bis 2021 durchgeführt hat.

An dem inklusiven Schreibkunst-Projekt beteiligten sich rund 700 Menschen im Alter von acht bis 99 Jahren aus über 70 Herkunftsländern mit und ohne Behinderung. Samuel Simmel ist einer der Preisträger.

Kreatives Schreiben und Literatur seien ein wichtiger Lebensinhalt, erzählt der 31-Jährige, den Lesen und Schriftstellerei seit frühester Kindheit faszinieren: „Durch Zeichnen kleiner Comics mit Sprechblasen habe ich mir als Kind selbst das Lesen und Schreiben beigebracht“, erinnert er sich. Ein besonderes Faible hat er für Fantasy-Geschichten, „die dürfen lustig sein, aber gerne auch gruselig.“

Samuel Simmel wirkte in Musicals und szenischen Lesungen mit

Gleichermaßen begeistert ihn das gesprochene Wort: Mit Unterstützung einer ehemaligen Betreuerin der Lebenshilfe veranstaltete er in der Vergangenheit szenische Lesungen, nahm kleine Hörspiele auf und wirkte sogar in Musicals mit. Auftritte auf Kleinkunstbühnen der Region wie der „Koralle“ in Bruchsal und sein Mitwirken in verschiedenen Theaterprojekten des Brettener „Gugg-e-mol“ Kellertheaters gaben weitere Impulse.

Geblieben ist das Schreiben, das Samuel Simmel als „seine Passion“ versteht. Seine Texte verfasst er meist handschriftlich mit sehr viel Muße. Ein Buch zu veröffentlichen sei schon immer sein größter Wunsch gewesen – eines, das „von besonderen Menschen in besonderen Lebenslagen handelt.“ Für Simmel war es eine sehr positive Überraschung, dass die Publikation dieses Textes tatsächlich realisiert wurde.

Die Reise nach Bielefeld zur Preisverleihung war denn auch mit viel Aufregung für die ganze Familie verbunden, die seine Aktivitäten stets mit großem Engagement unterstützt. Das Treffen, die vielen fremden Menschen, das ungewohnte Umfeld – all das war Neuland für den zurückhaltenden und zurückgezogen lebenden Simmel.

Der wichtigste Eindruck, den der Autor von der Preisverleihung mitnimmt, ist die Wertschätzung, die Menschen mit Handicap bei diesem Projekt entgegengebracht werde, „gezeigt zu bekommen, dass man wichtig ist, dass man ernst genommen wird.“

Kurzgeschichte entführt in eine Traumwelt

„So ein Buch in Händen zu halten, an dem man aktiv mitwirken konnte, ist schon etwas ganz Besonderes, ein Traum eben.“ Traumhaft – im wahrsten Sinne des Wortes – ist auch seine publizierte Kurzgeschichte, handelt sie doch von der Begegnung eines Jungen mit einer Fantasiefigur, die ihn in die Traumwelt entführt, ganz in seinem Sinne „von einem besonderen Menschen in einer besonderen Lebenslage.“

Samuel Simmel ist sichtlich stolz auf seine Publikation, verbunden mit seinem Traum vom eigenen Buch.

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