Die Generalsanierung des Bronnerbaus des Melanchthon-Gymnasiums Bretten (MGB) ist neben der Umgestaltung des Sporgassenareals die kostenintensivste Baumaßnahme in der Großen Kreisstadt.
Nachdem im Mai der erste Bauabschnitt des millionenschweren Projekts fertiggestellt wurde, informierten nun die Stadtverwaltung um Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) und Architekt Uwe Hein vom Ludwigsburger Architekturbüro HHL in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats über den Sach- und Kostenstand.
Die zentrale Aussage dabei war: Noch bewegen sich die Kosten für die Bronnerbau-Sanierung, die weiter voranschreitet, im vorgesehenen Budget. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir die Kostenplanungen für den ersten Bauschnitt haben halten können. Alles andere ist jetzt Glaskugel-Leserei“, meinte Wolff mit Blick auf die Kosten für den ersten Bauabschnitt, für den 3,5 Millionen Euro kalkuliert sind.
Für das Projekt sind Gesamtkosten in Höhe von 13,95 Millionen Euro veranschlagt. „Wir haben von Anfang gesagt, dass wir etwas tun müssen. Und wir haben auch gesagt, dass wir – wenn wir sanieren – es richtig machen, damit es auch die nächsten 30 Jahre hält“, betonte der OB.
Nachforderung für den Rohbau am Brettener Bronnerbau
Allerdings kommt die Stadt nicht darum herum, der beauftragten Firma Niemann und Heselschwerdt eine Nachforderung in Höhe von 112.445,61 Euro für das Gewerk Rohbau zuzugestehen, die aufgrund der allgemeinen Materialpreissteigerungen am Weltmarkt fällig wird.
Der Gemeinderat gab für diese Nachforderung einstimmig grünes Licht. Architekt Hein merkte hierbei an, dass es sein könne, dass es auch bei den anstehenden Stahlbau- und Zimmerei-Arbeiten solche Nachforderungen der beauftragten Firmen geben könne.
Hein stellte in diesem Zusammenhang aber klar, dass man froh sein müsse, das Projekt von Beginn an in Gänze ausgeschrieben zu haben: „Das Projekt könnte man heute so gar nicht mehr ausschreiben, denn man hätte sicherlich Mehrkosten in Höhe von rund 20 Prozent, was wiederum Gesamtkosten von rund 20 Millionen Euro bedeuten würde.“
Die Generalsanierung des Bronnerbaus, wie sie jetzt über die Bühne gehe, wäre heute finanziell von der Stadt gar nicht mehr zu stemmen, so der Architekt.
Zweiter Bauabschnitt der Bronnerbau-Sanierung ist planmäßig gestartet
Daneben gab Hein einen Überblick über den weiteren Zeitplan und räumte ein, dass man rund vier Monate hinter dem ursprünglichen Plan liege. Gründe dafür waren Lieferengpässe bei einigen Baustoffen, so der verantwortliche Architekt, dennoch sei der zweite Bauabschnitt der Bronnerbau-Sanierung planmäßig im Januar gestartet.
Dieser Bauabschnitt soll laut Hein noch in den Sommerferien fertiggestellt werden, die Arbeiten des dritten Bauabschnitts sollen bis November erledigt sein.
Für das kommende Frühjahr ist – Stand jetzt – die Fertigstellung des vierten Bauabschnitts anvisiert, Bauabschnitt fünf und damit das gesamte Projekt sollen bis Sommer 2023 abgeschlossen sein. Hierbei wies Hein jedoch explizit darauf hin, dass bei den anvisierten Fertigstellungsterminen stets „die jeweils aktuelle geopolitische Situation berücksichtigt werden müsse“. So könne man nicht zuletzt wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine etwaige Verzögerungen durch Lieferengpässe bei Materialien oder bei der Energieversorgung nicht ausschließen.
Im ersten Bauabschnitt, der die Untergeschosse zwei und drei umfasst, wurde zunächst eine komplette Entkernung dieser Bereiche vorgenommen, zudem wurde das Treppenhaus erneuert. Durch die Installation eines Aufzugs ist nun eine barrierefreie Erschließung möglich.
Daneben wurde unter anderem die gesamte Haustechnik erneuert und die Sporthalle modernisiert, sodass diese beiden Ebenen laut Verwaltung nun „in einen Neubauzustand versetzt“ wurden, „der alle Anforderungen an eine moderne und zeitgemäße Schule erfüllt“.