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Bauantrag gestellt

Sanierungspläne in Sulzfeld: Alte Güterhalle wird zum Kulturzentrum

Aus seinem alten Domizil musste der Kulturkreis Sulzfeld ausziehen. In der alten Güterhalle soll die Kunst nun aber einen neuen Raum finden. Die Pläne wurden jetzt vorgestellt.

In der leer stehenden Güterhalle präsentiert Architekt Wolfram Pfaus die Sanierungspläne. Kulturkreis-Geschäftsstellenleiter Jonathan Pfettscher (links) hört zu. Die Außenaufnahmen des Gebäudes zeigen den Weinstand von „Weinkultur Sulzfeld“ auf der Güterrampe der Halle. Hier soll ein Anbau mit Sanitäranlagen und Bistrobereich entstehen.
In der leer stehenden Güterhalle präsentiert Architekt Wolfram Pfaus die Sanierungspläne. Die Außenaufnahmen des Gebäudes zeigen den Weinstand von „Weinkultur Sulzfeld“ auf der Güterrampe der Halle. Hier soll ein Anbau mit Sanitäranlagen und Bistrobereich entstehen. Foto: Florian Ertl

Mit einer Infoveranstaltung in der alten Güterhalle hat der Kulturkreis Sulzfeld die aktuellen Sanierungspläne für den leer stehenden Sandsteinbau in der Bahnhofsstraße vorgestellt.

Architekt Wolfram Pfaus zeigte anhand von Gebäudeplänen und Computeranimationen, welche baulichen Veränderungen für die Ertüchtigung des einstigen Warenlagers vorgesehen sind.

In das alte Domizil des Kulturkreis Sulzfeld kommt ein Kindergarten

Die Veranstaltung in der alten Güterhalle stellte gleichzeitig das symbolische Ende der im vergangenen Jahr ausgerufenen Aktion „Kunst sucht Raum“ dar. Aus seinem alten Domizil, dem Bürgerhaus, muss der Kulturkreis nämlich ausziehen. Seit seiner Gründung befanden sich die Räumlichkeiten des Kulturkreis Sulzfeld in der ehemaligen Volksschule.

Dort veranstalteten engagierte Kulturkreis-Mitglieder in den zurückliegenden 30 Jahren rund 90 Ausstellungen. Doch nun soll im 125 Jahre alten Gemäuer ein neuer Kindergarten realisiert werden.

Die Kultur in Sulzfeld brauchte also eine neue Heimat.
Jonathan Pfettscher
Leiter Geschäftsstelle Kulturkreis Sulzfeld

„Die Kultur in Sulzfeld brauchte also eine neue Heimat. Mit der Güterhalle wurde diese nun gefunden“, erklärte Jonathan Pfettscher, Leiter der Geschäftsstelle des Kulturkreises Sulzfeld. Die Lage des Objekts sei für die Zwecke von Ausstellungen, Konzerten und weiteren kulturellen Veranstaltungen optimal. „Die S-Bahn-Haltestelle mit dem alten Bahnhofsgebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe und wir sind nicht zu weit vom Dorfzentrum entfernt. Die meisten Sulzfelder kennen diesen Schuppen“, sagte Pfettscher.

Das von 1877 bis 1879 im Eisenlohr-Stil erbaute Gebäude sei aber nicht nur aufgrund der Lage außerordentlich gut für Kunst- und Kulturveranstaltungen geeignet. Auch die Historie und die Architektur des Baus mit einem 140 Quadratmeter großen Innenraum seien passend.

Alte Güterhalle in Sulzfeld wird für neue Zwecke erweitert

Mit Architekt Wolfram Pfaus habe sich glücklicherweise ein versierter Planer gefunden, der das Bauprojekt federführend konzipierte. „Damit die Güterhalle auch vollumfänglich als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum genutzt werden kann, sind zwei Anbauten vorgesehen“, erklärte Pfaus. Zur Straße hin sei ein überdachter Eingangsbereich mit Lobby geplant. Auf der Güterrampe, die an die Halle führt, solle ein Sanitärtrakt und ein kleiner Bistrobereich entstehen. Zudem seien abseits des Hauptgebäudes eine Garage sowie ein Lagerraum geplant.

Die beiden letzteren Erweiterungsbauten sollen der Initiative „Cuveé – Weinkult Sulzfeld“ als „Heimatbasis“ dienen. Das Projekt von fünf Sulzfeldern und einer Sulzfelderin entstand während der Pandemie. Mit einem Ausschankwagen ist „Weinkult“ immer wieder in der Gemeinde unterwegs, um die unterschiedlichen Weine verschiedener regionaler Weingüter zu präsentieren. An der alten Güterhalle soll die Initiative nun zum Teil sesshaft werden und Weinkultur mit Kunst, Musik und Literatur verbinden.

Im Januar sollen die Arbeiten beginnen

„Auch an unserem neuen Standort soll es dann professionell aufgestellte und inhaltlich hochwertige Veranstaltungen geben. Wir sind wirklich froh, dass sich das hier alles so schnell in die Gänge gesetzt hat“, meinte Amtsleiter Jonathan Pfettscher. Für das Projekt sei bereits Bauantrag gestellt worden. Im Dezember rechne man mit der Baugenehmigung.

„Wenn alles gut läuft, können wir bereits im Januar mit den Arbeiten beginnen. Dann wären wir bereits im Oktober 2024 fertig“, so Architekt Pfaus. Die Pläne habe er bereits mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt. Über das von der Europäischen Union bereitgestellte Förderprogramm „Leader“ sowie Städtebaufördermitteln aus dem Sanierungsprogramm „Umfeld Ortskern“ seien Fördermittel für das Vorhaben beantragt worden. Weiterhin würden die 600.000 bis 700.000 Euro Sanierungskosten aus privaten Mitteln finanziert werden.

Um eine ganzjährige Nutzung zu ermöglichen, sei vorgesehen Dach und Boden zu dämmen, eine Fußbodenheizung zu verlegen und eine Wärmepumpe zu installieren. Diese werde dann zum Teil mit einer Photovoltaikanlage versorgt. „Mit diesem Kulturschuppen wird dem Kulturkreis eine gute Entwicklung ermöglicht“, meinte Architekt Pfaus.

Wie stimmungsvoll es in der alten Güterhalle seien kann, bewies das Bromig-Trio, welches die Infoveranstaltung mit Jazz-Einlagen musikalisch umrahmte. Die Resonanz bei den rund 150 Besuchern und von engagierten Helfern des Kulturkreis fiel am Sonntag positiv aus. „Es war erst mal unschön, dass wir das Bürgerhaus verlassen mussten. Jetzt muss ich aber sagen, dass uns die Suche nach einem neuen Standort einen richtigen Aufwind beschert hat. Ich freue mich auf dieses Projekt“, fand Jens Lill, der bei der Veranstaltung eine Diashow zu den vergangenen 35 Jahren Kulturkreis Sulzfeld präsentierte.

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