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Anliegen der Älteren im Fokus

Nach längerer Pause: Brettener Seniorenrat stellt sich neu auf

Sie wollen die Anliegen der Älteren ins Blickfeld rücken: In Bretten geht der Seniorenrat jetzt mit konkreten Wünschen in die Offensive.

Seniorenrat
Treffpunkt Parkbank: In Bretten hat sich der Seniorenrat nach längerer Pause neu formiert. Foto: Tom Rebel

Bei der älteren Generation tut sich was: Nach einer längeren Pause hat sich der Brettener Seniorenrat neu formiert und will nun mit frischen Kräften die Anliegen der Älteren mit auf die Tagesordnung bringen.

Die Mitgliederversammlung hat einen neuen Vorstand gewählt, der nach über zwei Jahren Corona-Pause die Arbeit bereits wieder aufgenommen hat. In einem Pressegespräch im Rathaus hat sich das neue Führungsteam vorgestellt und die Ziele seiner Arbeit skizziert.

Vorsitzende des Gremiums für die nächsten zwei Jahre ist die pensionierte Lehrerin Ruth Waida, die unter anderem auch im Kirchengemeinderat, der Nachbarschaftshilfe oder beim Internationalen Freundeskreis (DAF) aktiv ist. Ihr zur Seite steht Angelika Peter, die Personalratsvorsitzende der Stadt Bretten, die sich auch bei der Bürgergemeinschaft Kupferhälde engagiert.

Kassierer ist Helmut Gehrig, Schriftführer Bernhard Strauß, im Brettener Ordnungsamt für Soziales zuständig. Birgid Klepper wurde als eine von einem halben Dutzend Beisitzern gewählt.

Seniorenrat in Bretten beschäftigt sich mit Angeboten

Für die Neuformierung hatte man die Vereine, Initiativen und Gruppen eingeladen, die sich bereits seit Langem in Bretten für die Interessen älterer Menschen einsetzen – kirchliche Gruppen, Seniorenkreise, „Omas for Future“ oder die ADFC-Ortsgruppe, die beim Thema Mobilität auch die Senioren im Blick hat.

Die Resonanz sei gut, die Atmosphäre noch besser gewesen, man habe Aufbruchsstimmung verspürt, berichten Teilnehmer. Gemeinsam will man nun die bereits vorhandenen Angebote in der Seniorenarbeit sichten, die Arbeiten vernetzen und auch neue Themen anpacken.

Einen ersten Vorgeschmack der „aktiven Alten“ bekam der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) bereits beim Pressetermin: Der Seniorenrat hatte eine Stellungnahme mit sehr konkreten Vorstellungen vorbereitet, wie die freie Fläche auf dem Sporgassenareal seniorenfreundlich gestaltet werde sollte.

Und sich damit als agiler politischer Akteur in Szene gesetzt. Der Platz sollte nach Vorstellung des Gremiums auch ein Treffpunkt für ältere Mitbürger und eine Begegnungsstätte der Generationen werden, auch ein Ort zum Sitzen und Verweilen.

Dankbar äußerte sich die neue Vorsitzende über die Arbeit ihrer Vorgänger, die unter anderem einen Seniorenratgeber herausgebracht und sich für seniorenfreundliche Geschäfte, offene Toiletten auf den Friedhöfen und Sitzgelegenheiten an Bushaltestellen engagiert hatten. Diese erfolgreiche Arbeit wolle man fortsetzen.

Der Seniorenrat will sich nach eigenem Bekunden für die Anliegen und Interessen älterer Menschen einsetzen, Ansprechpartner für die Kommune sein und sich an Maßnahmen der Stadt im Bereich der Altenhilfe beteiligen. Ein weiteres Ziel sei es, Veranstaltungen für Senioren anzubieten und Einrichtungen der Altenarbeit und Altenhilfe zu beraten.

Auf der Wunschliste des Seniorenrats steht auch die Schaffung einer Geschäftsstelle und einer Begegnungsstätte. Schriftführer Strauß denkt an einen festen Treffpunkt, wo man an einem Tag in der Woche Kaffee oder ein Mittagessen bekomme und Leute zum Reden finde.

Das Thema „Vereinsamung“ sei bei Senioren nicht zu unterschätzen. „So ein Treffpunkt fehlt in Bretten noch“, sagt der Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der sich schon lange im Seniorenrat engagiert. Ein möglicher Ort für ein wöchentliches Angebot mit stationärem Mittagstisch könnte beispielsweise das evangelische Gemeindezentrum sein, hieß es aus der Runde. Doch das befindet sich derzeit noch im Bauzustand.

Der Draht zu den Senioren ist auch für Brettener Stadtverwaltung wichtig

„Schön, das die Seniorenarbeit wieder Fahrt aufnimmt und sich das Gremium zu den Themen, die die Senioren betreffen, zu Wort meldet“, würdigte der OB die Renaissance der Initiative. Es sei im Blick auf die alternde Gesellschaft auch für die Stadtverwaltung wichtig, diesen Draht zu der älteren Generation zu haben. Gerade bei den Belangen des Alltags werde man darauf ein viel größeres Augenmerk richten müssen.

Wolff zeigte sich auch erfreut über die Vorschläge für den Freibereich der Sporgasse. Dort werde auf jeden Fall ein multifunktionaler Platz von hoher Aufenthaltsqualität entstehen, der auch als Ausgleichsfläche für den Markt dienen soll.

Zum Vorschlag, dort einen Fahrkartenautomaten aufzustellen, gab das Stadtoberhaupt zu bedenken, dass es abgesehen von Stadtbahnhaltestellen gar keine Fahrkartenautomaten mehr gebe.

Man sollte allerdings mitberücksichtigen, dass nicht alle älteren Menschen mit einem Smartphone umgehen und auf diesem Weg Fahrkarten ordern können, erwiderte dazu Beisitzerin Klepper. Bei allen Angeboten zur Mobilität müsse man die Frage im Hinterkopf haben, wie alte Menschen damit klarkommen.

„Wenn es den Senioren gut geht, dann geht es allen gut“, konstatierte Angelika Peter, was für einen Rollator tauge, das tauge auch für einen Kinderwagen.

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