Von Michael Fritz
„Wir sind in der Endphase des Programmaufbaus“, informiert Annette Franck, IT-Expertin der Vereinigung Alt-Brettenheim (VAB). „Es wird einiges an Filmen und Bildern zu sehen geben, die bisher noch nie veröffentlicht wurden“, verspricht sie manche sehenswerte Überraschungen.
Mit im Team ist Fotograf Thomas Rebel, der allein über 4.000 Fotos vom viertägigen Tross im Jahre 2004 sichtete. Alle Bilder wurden der Öffentlichkeit bisher nicht gezeigt, weshalb Rebel die Fotos akribisch mit dem veröffentlichten Tross-Buch abgleicht.
Derweil kümmert sich Medienprofi Fabian Schäfer um das zahlreich eingegangene Videomaterial. Um eine Stunde Filmbeitrag zu generieren, investiert er circa die zehnfache Zeit. „Und das ist noch längst keine Vollrestauration“, betont Schäfer. „Beispielsweise war die Morgenandacht von 2002 total überstrahlt, aber das war noch zu retten.“ Die ursprüngliche Idee, einen Schwertkampf am Festwochenende live zu streamen, musste dagegen gestrichen werden. Da die Schwertkämpfer seit Monaten nicht mehr trainieren konnten, wäre die Verletzungsgefahr zu groß.
Luftaufnahmen sorgen für Kontraste
Dafür dürfen sich die Zuschauer mit „Landsknechte ziehen übers Feld“ auf einen Schlachtbeitrag freuen. Einen Kontrast bieten die Luftaufnahmen der derzeit vergleichsweise leeren Fußgängerzone und Altstadtgassen zum gewöhnlich dicht gedrängten Treiben am Festwochenende. Die Aufnahmen wurden kürzlich per Drohne gedreht und nun den entsprechenden Sequenzen während des Festes gegenübergestellt.
Mit zu den Höhepunkten am Festwochenende zählen die Liveübertragungen der Garküche und des Zehrhauses Paravicini. Insgesamt sechs Stunden kann den erfahrenen Mittelalterköchen über die Schultern in Kochtopf und Backofen geschaut werden. Und wer am heimischen Herd die Menüs „Federvieh“ oder „Rindvieh“ der Paravicini mitkochen oder selbst den „Garküchenschmaus“ backen möchte, dem stehen rechtzeitig Einkaufsliste, Zutatenliste und Rezepte zum Download auf der Homepage der VAB zur Verfügung.
Einige Mittelalter-Begeisterte haben es sich nicht nehmen lassen, eigene kleine Videoclips zu drehen und für eine Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. So schlüpfte Thomas Rebel am letzten Sonntag eigens ins Gewand und stieg vor lauter Frust über das ausfallende Fest in den Marktbrunnen – zu sehen im „PuPStream“.
Service
Bereits einige Tage vor dem Fest werden die ersten Beiträge ins Netz gestellt. Alle Infos, auch der Link zum „PuPStream“ gibt es hier.