Wahlkampf in Corona-Zeiten ist allein schon wegen der nicht stattfindenden Veranstaltungen schwer genug. Wenn dann noch Dauerregen und Temperaturen nur knapp über null Grad dazukommen, macht das die ganze Sache nicht einfacher.
Die Möglichkeit, bei Vor-Ort-Terminen mit Passanten ins Gespräch zu kommen, ist angesichts solcher äußeren Umstände dann verschwindend gering. „Aber bei gutem Wetter kann das jeder“, meinte ein gut gelaunter Andreas Stoch bei seiner Stippvisite in Bretten.
SPD beweist ihre Bürgernähe
Der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 14. März nahm sich jedenfalls ausreichend Zeit, um mit Stephan Walter einige der zentralen Themen, die aktuell die Bürger der Melanchthonstadt bewegen, zu besprechen.
„In der Politik wird viel darüber geredet, wie wichtig Bürgernähe ist. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Spitzenpolitiker wie Andreas Stoch auch in die Städte und Kommunen kommen und sich dort persönlich ein Bild von der Situation vor Ort machen“, betonte Walter.
Der Schulleiter der Lußhardt-Gemeinschaftsschule in Forst möchte als Landtagskandidat der Genossen für den Wahlkreis Bretten in rund sechs Wochen im Idealfall ins neue Landesparlament einziehen, um sich dann in Stuttgart unter anderem für drängende Brettener Projekte stark zu machen. Diese sind nach Walters Meinung beispielsweise die geplante Modernisierung des Bahnhofs, die laut Walter dringend benötigte Umgehungsstraße, die neben ihm auch die örtliche SPD-Fraktion befürwortet, sowie der angestrebte Neubau des Brettener Polizeireviers.
Hoffen auf baldige Regierungsbeteiligung
Stochs Unterstützung kann sich der Brettener Wahlkreis-Kandidat dabei sicher sein. Er werde einen Rucksack voller Themen mit zurück nach Stuttgart nehmen, erklärte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, der damit auch Oppositionsführer im Landtag ist. Diese drei Themen seien direkt in seinen Rucksack gewandert. Sollte die SPD nach der Landtagswahl wieder in der Regierungsverantwortung sein, worauf Stoch und Walter natürlich hoffen, dann werde man diese Punkte angehen.
Die Unterbringung der Brettener Polizei ist nicht angemessen.Andreas Stoch, SPD-Spitzenkandidat
Bei der Bahnhofsmodernisierung, der Brettener Bahnhof hat es gemeinsam mit 50 anderen Bahnhöfen im Südwesten in das sogenannte Bahnhofsmodernisierungsprogramm II geschafft, sei der Schritt ja bereits gemacht, betonte Stoch, die vor Weihnachten vorgenommenen ersten optischen Veränderungen könnten sich sehen lassen: „Diese 80.000 Euro waren gut angelegtes Geld.“
Viel zu tun gebe es dagegen bei der Umgehungsstraße, so Walter, der die Wilhelmstraße als „kleine Stadtautobahn“ und als „Nadelöhr“ bezeichnete. Die Bestrebung, hier etwas zu verändern, sei zwar da, aber man dürfe dabei nicht nur an einen Straßenrückbau denken, erklärte Walter: „Wir brauchen Straßen - und diese Umgehungsstraße ist einfach notwendig.“
Neubau des Polizeireviers hat Priorität
Während in Sachen Umgehungsstraße die Meinungen in Bretten bei Bürgern und Politikern auseinandergehen, herrschte bei Stoch und Walter mit Blick auf das in einem denkmalgeschützten Haus in der Weißhofer Straße 47 beheimatete Polizeirevier absolute Einigkeit.
„In unserem Land gibt es leider die Tendenz, die Beschäftigten des Staates in teilweise liederlichen Gebäuden zu lassen“, meinte Stoch und stellte klar: „Die derzeitige Unterbringung der Brettener Polizei ist nicht angemessen.“ Er werde sich im Falle einer künftigen Regierungsbeteiligung der SPD dafür einsetzen, dass die erforderlichen Maßnahmen für einen Neubau schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden, versicherte Stoch.