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Preissteigerungen

Sporgassen-Tiefgarage in Bretten wird um weitere 475.000 Euro teurer

Unwägbarkeiten und Preissteigerungen infolge von Pandemie und Ukraine-Krieg machen der Stadt Bretten zu schaffen. Unerfreulich sind auch weiter gestiegene Baukosten für die Sporgassen-Tiefgarage.

Viel Beton: Der Verbau trägt auch an der Nord-Wand zur Verteuerung des Tiefgaragenbaus auf der Sporgasse in Bretten bei. Der Gemeinderat hörte mehr zu den Details in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause.
Der Verbau trägt auch an der Nord-Wand zur Verteuerung des Tiefgaragenbaus auf der Sporgasse in Bretten bei. Foto: Tom Rebel

Die Pandemie und der Ukraine-Krieg schlagen sich auf die Finanzen der Stadt Bretten nieder. Der Gemeinderat nahm am Mittwoch eine Kostensteigerung beim Bau der Sporgassen-Tiefgarage und den Halbjahres-Finanzbericht mit Sorge zur Kenntnis. Die Kosten für die Tiefgarage belaufen sich auf nun rund 6,8 Millionen Euro.

Architekt Geisen erläuterte das neuerliche Mehr von rund 470.500 Euro, die im Sanierungsgebiet Altstadt III anfallen, im Detail. Im März 2021 waren die Kosten auf rund 5,5 Millionen beziffert worden. Sie stiegen auf im Januar 2022 kalkulierte 6,35 Millionen. Die dicksten Brocken verursachten der Absprung einer Firma, die die Baugrubenwände hatte absichern sollen, und in der Folge Material- und Lohnkosten.

So floss etwa viel Beton in die Verschalung entlang der Weißhofer Straße. Auch gen Norden zur Kirche hin verteuerte sich der Verbau um 103.000 Euro. Dort stieß man auf Fels, so Geisen. Ein darum nötiges Gutachten über eine Drainage und die Stichdrainage selbst führten neben Kränen, Betonpumpen und Lüftungsarbeiten zu weiteren Kosten.

Dem Architekten zufolge stehen die Fundamente „in drei Wochen“. Die Tiefgarage werde bis Peter und Paul 2023 befahrbar sein. Ein Schutztunnel soll die Tiefgaragen-Zufahrt sichern, damit darüber weitergebaut werden kann. Der Tunnel kostet etwa 25.000 Euro. Eine längere Bauzeit über das Peter-und-Paul-Fest 2023 hinaus käme ohne Tunnel dagegen teurer, sagte Geisen.

Momentan sind in Bretten keine seriösen Hochrechnungen möglich

Energiewirtschaftliche Konsequenzen und Preissteigerungen ließen eine Hochrechnung derzeit nicht seriös zu, leitete Dominique Köppen seinen Kämmereibericht zum Halbjahr 2022 ein. Mit „Sorgenfalten“ nahm dies Bernd Diernberger (Freie Wähler) zur Kenntnis. Das entsprach der Unsicherheit, die einige Stadträte zum Ausdruck brachten.

Zum Jahresende werde mit leicht negativem Ergebnis gerechnet. Und auch bei Erträgen und Aufwendungen im Ergebnishaushalt wurde deutlich: Sie führten momentan zu einem Defizit von rund zwei Millionen Euro. Die Entwicklung im zweiten Halbjahr sei ungewiss. Bei den Erträgen, vor allem der Gewerbesteuer, zweifle er an der Realisierbarkeit, so Köppen. Das Jahres-Soll liege mit 3,2 Millionen Euro unter Plan. Auch bei Sach- und Dienstleistungen wären Aufwendungen von rund 8,5 Millionen Euro erforderlich.

Im Finanzhaushalt sind für Investitionen 20,1 Millionen Euro eingestellt. Nach Abflüssen bis zur Jahresmitte von etwa 28 Prozent stehe jetzt ein Gesamtvolumen von circa 28 Millionen Euro zur Verfügung. „Die meisten Handwerker-Rechnungen kommen aber traditionell erst zum Ende des Jahres“, so Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler).

Die positive Liquiditätsentwicklung derzeit sei per se nicht gut wegen der Verwahrentgelte, so Köppen. Diese Zinsen ließen sich aber vermeiden, indem man etwa Eigenbetrieben bei Engpässen helfe.

Momentan werde kein weiterer Kredit nötig. Der Schuldenstand ist aber bereits um 1,8 Millionen Euro höher als mit 19,1 Millionen geplant. Die Pro-Kopf-Verschuldung erhöht sich so um 63 Euro auf 707 Euro. Bretten hat momentan 29.761 Einwohner.

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