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Am Samstagabend

Großeinsatz in Sulzfeld: Hat ein Säugling bei einem Nachbarschaftsstreit einen Schuss abbekommen? 

Ein Nachbarschaftsstreit rief am Samstagabend die Polizei in Sulzfeld auf den Plan. Nach ersten Erkenntnissen ist nicht auszuschließen, dass bei diesem Streit ein sechs Monate altes Kind leicht verletzt wurde.

Einsatzfahrzeug der Polizei.
Die Polizei rückte mit einem großen Aufgebot nach Sulzfeld im Kraichgau aus. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Ist bei einem Nachbarschaftsstreit in Sulzfeld im Kraichgau ein sechs Monate altes Baby angeschossen worden? Zumindest haben die Eltern diesen Verdacht. Das geht aus einer Mitteilung der Polizei vom Sonntagmittag hervor. Demnach wurden die Beamten am Samstag zu einem Streit nach Sulzfeld alarmiert. Im Fokus steht nun ein 56-jähriger Mann, der Nachbar einer Familie. Schon länger gab es wohl Streit zwischen den Nachbarn.

Gegen 20.30 Uhr rief die Mutter des Säuglings den Notruf: Ihr Kind sei im Garten von einem Nachbarn angeschossen worden. Sie verwies auf einen bereits länger anhaltenden Streit zwischen ihrer Familie und dem 56 Jahre alten Bewohner des Nachbaranwesens.

Mit diesem Hinweis fuhr die Polizei mit einem erhöhten Kräfteansatz zu dem vermeintlichen Tatort. Die Beamten des Polizeireviers Bretten wurden dabei von der Polizeihundeführerstaffel sowie einer Einsatzgruppe der Bereitschaftspolizei unterstützt. Dort konnte der Nachbar auf offener Straße angetroffen und vorläufig festgenommen werden. Er zeigte deutliche Anzeichen einer Alkoholisierung. Eine spätere Messung ergab immerhin 2 Promille.

Nachbar wurde vorläufig festgenommen

Wie der Vater des Säuglings berichtete, habe sein Junge zuvor plötzlich und ohne Grund zu schreien angefangen, als dieser gerade im Garten spielte. Kurz zuvor hätte der Vater ein zischendes Geräusch wahrgenommen. Das Kind habe nun am Oberarm eine frische, blutende Wunde sowie einen blauen Fleck.

Daraus zog er die Schlussfolgerung, dass man auf sein Kind geschossen haben könnte. Der Säugling wurde zur ambulanten Versorgung seiner Wunde in ein Krankenhaus gebracht, die er aber wenig später wieder verlassen konnte. Lebensgefahr bestand zu keinem Zeitpunkt.

Polizei durchsuchte am Abend das Anwesen

Noch am Abend durchsuchte die Polizei auf Anordnung des Bereitschaftsdienstes der Staatsanwaltschaft Karlsruhe das Wohnanwesen des Nachbarn. Dabei wurden mehrere Gewehre aufgefunden, für die der 56-jährige Hausbewohner eine Besitzerlaubnis nachweisen konnte.

Für eine weitere aufgefundene Schusswaffe fehlte laut Polizei aber ein Nachweis. Jedoch: Keine dieser Waffen kommt nach einer ersten Einschätzung für die Verletzung des Nachbarkindes in Betracht. Zudem fanden die Beamten in einer Scheune Munition für eine Luftdruckwaffe.

Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei gegen den möglichen Schützen

Der 56-jährige Verdächtige wurde nach Abschluss der ersten Maßnahmen wieder auf freien Fuß entlassen. Das Kriminalkommissariat Bruchsal hat die polizeilichen Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung und waffenrechtliche Verstöße aufgenommen.

Die Ermittler gehen dabei auch den Hintergründen des jüngsten Streits vom Samstagabend sowie der Frage nach, inwieweit der Verdächtige strafrechtlich für die Verletzung des Nachbarkindes verantwortlich sein könnte.

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