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Konvoi bringt Hilfsgüter

Große Hilfsbereitschaft für die Ukraine in Bretten: An der Sammelstelle stapeln sich die Kartons

Binnen eineinhalb Stunden haben über 150 Leute mehrere hundert Kartons mit Hilfsgütern zur Sammelstelle auf dem Parkplatz des Brettener Hallensportzentrums gebracht. Von dort bringt nun ein Konvoi die Sachspenden an die polnisch-ukrainische Grenze.

Thomas Balmer packt beim Verladen der Kartons tatkräftig mit an.
Alle Hände voll zu tun: Wöhrle-Geschäftsführer Thomas Balmer packt beim Verladen der Kartons tatkräftig mit an. Foto: Tom Rebel

„Es sieht aus wie in einem Bienenstock“, meint ein Beobachter der Szenerie auf dem Parkplatz des Brettener Hallensportzentrums. Dort steht vor dem Haupteingang ein Bus der Reisebüro Wöhrle GmbH, der sich am frühen Donnerstagmorgen gegen vier Uhr in Richtung polnisch-ukrainische Grenze aufmacht.

Wenn auf der rund 1.300 Kilometer langen Fahrt alles glatt läuft, soll der Konvoi am Donnerstagabend in der Krisenregion ankommen. Die Rückfahrt ist für Freitagmittag geplant, dann wird bis zu 50 Flüchtlingen eine sichere Passage ins Badische angeboten.

Über 150 Menschen bringen Sachspenden

Der Parkplatz beim Hallensportzentrum ist am Mittwochnachmittag die zentrale Sammelstelle für den Konvoi, der Hilfsgüter ins Kriegsgebiet bringen wird – binnen weniger Minuten stapeln sich vor dem Fahrzeug mehrere hunderte Kartons mit Sachspenden.

„Es wird wohl keine Stunde dauern, bis wir voll sind und im Bus keinen Platz mehr für die ganzen Kartons haben“, meint Wöhrle-Geschäftsführer Thomas Balmer, dessen Oberderdinger Busunternehmen zusammen mit der Firma Projekt Eye aus Bretten und der Knittlinger MJR GmbH den Hilfskonvoi initiiert und organisiert.

Mehrere hundert Kartons mit Hilfsgütern werden zur Sammelstelle gebracht.
Große Spenden- und Hilfsbereitschaft: Mehrere hundert Kartons mit Hilfsgütern werden zur Sammelstelle gebracht. Foto: Tom Rebel

„Es ist überwältigend, wie groß die Hilfsbereitschaft und die Unterstützung sind“, erklärt daneben Brettens Bürgermeister Michael Nöltner (CDU). Er sei stolz, dass so viele Leute bereit seien, zu helfen.

Letztlich bringen innerhalb von 90 Minuten mehr als 150 Leute ihre Sachspenden zur Sammelstelle.

„In der Ukraine herrschen brutale Zustände, das ist einfach grauenvoll. Da muss man einfach helfen“, erklären Werner Gilly und Georg Hausner, die zwei vollgepackte Kartons mit Kleidung dabei haben.

TVB-Volleyballerinnen sammeln 500 Euro

Windeln, Damen-Hygieneartikel, Desinfektionsmittel, Socken, Handtücher und vieles mehr schafft Lucas Scherhaufer zum Bus. „Den Leuten in der Ukraine geht es richtig schlecht, verglichen dazu geht es uns richtig gut.

Deshalb hilft man auch gern und gibt etwas ab“, sagt der Brettener, der in der eigenen Familie Geld gesammelt und davon dann die von den Flüchtlingen dringend benötigten Waren eingekauft hat.

Hygieneartikel und andere dringend benötigte Güter sind in Kartons verpackt.
Randvoll mit dringend benötigten Sachen: Hygieneartikel und andere dringend benötigte Güter sind in Kartons verpackt. Foto: Tom Rebel

Das haben auch die Spielerinnen der Volleyball-Abteilung des TV Bretten gemacht, die für 500 Euro unter anderem warme Kleidung, Schlafsäcke, Isomatten sowie Medikamente und jede Menge Hygieneartikel besorgt haben.

Eigens aus Kraichtal-Unteröwisheim sind Michael und Silvia Bouchét in die große Kreisstadt gekommen, um acht Kartons voller Kleidung, Hygieneartikel sowie Essenskonserven mit auf die Reise in die Krisenregion zu schicken.

„Die Leute dort haben kaum noch etwas und sind im wahrsten Sinn des Wortes ausgebombt. Das sind schreckliche Bilder, die man täglich sieht. Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, hier zu helfen“, meint Michael Bouchét.

Es werden weitere Unterbringungsmöglichkeiten benötigt

Gemeinsam mit zwei Busfahrern aus der Wöhrle-Flotte wird Marcel Kosel mit an die polnisch-ukrainische Grenze fahren. Er wird auf der Rückfahrt via Telefon gemeinsam mit Wöhrle-Geschäftsführer Balmer die Unterbringung der Flüchtlinge, die dann im Bus sitzen, in der Region koordinieren.

Meistens sind Listen mit dem genauen Inhalt auf den Kartons angebracht.
Utensilien für den täglichen Gebrauch: Meistens sind Listen mit dem genauen Inhalt auf den Kartons angebracht. Foto: Tom Rebel

„Bislang haben uns Privatleute schon rund 40 Betten zur Verfügung gestellt“, berichtet Balmer und fügt an: „Es wäre klasse, wenn sich noch ein paar Leute melden würden. Wir würden gerne 50 Flüchtlinge mitnehmen, denn so viele Plätze stehen im Bus zur Verfügung.“

Wer eine Unterkunft für Ukraine-Flüchtlinge zur Verfügung stellen will, der kann sich auch bei der Brettener Stadtverwaltung melden, ergänzt Bürgermeister Nöltner.

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