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Tierfutter und Decken sind gefragt

Unternehmer aus Gondelsheim organisiert Hilfstransporte in die Ukraine

Karlheinz Speyer aus Gondelsheim hat eine Hilfsorganisation gegründet, um Spenden in die Ukraine zu bringen. Besonders begehrt sind Tierfutter, Wolldecken, Hand- und Fußwärmer, Pflegebetten und ganz besonders Generatoren.

Unternehmer Karlheinz Speyer aus Gondelsheim sitzt an Schreibtisch.
Fahrten ins Kriegsgebiet: Der Gondelsheimer Unternehmer Karlheinz Speyer organisiert Hilfstransporte in die Ukraine. Foto: Arnd Waidelich

Zu Beginn des Ukraine-Krieges war die persönliche Bereitschaft groß, das ukrainische Volk finanziell oder mit Sachspenden zu unterstützen. Über den Sommer sei diese Hilfsbereitschaft zwar nicht versiegt, habe aber deutlich nachgelassen, sagt Karlheinz Speyer. Der Gondelsheimer hat diese Erfahrung gemacht, denn seit April 2022 sammelt er Spenden für die Ukraine.

Er betreibt in Gondelsheim ein Planungsbüro für Großküchen und wurde kurz nach Beginn des Kriegs darauf angesprochen, „ob ich nicht ein paar Kochtöpfe organisieren könnte“.

Eine Frage, die den 69-Jährigen seither nicht mehr ruhen lässt. Unermüdlich habe er an seinen Strippen gezogen, die in Krankenhäuser, Seniorenzentren oder Großküchen reichen, habe Anfragen an Küchenplaner-Verbände und Hauswirtschaftsverbände geschickt. Auf die Mails habe er eine eher bescheidene Resonanz erhalten, sagt er.

Daraufhin habe er zum Telefonhörer gegriffen. Von da an sei es mit der Akquise deutlich besser gegangen. Krankenhäuser und Seniorenzentren, die er aus früheren Aufträgen kannte, hätten positiv reagiert. Dort würden oft ausrangierte Ausrüstungsmaterialien lagern, die man in Deutschland nicht mehr verwenden darf, aber durchaus noch hohe Qualität haben.

Vier Lastwagen bis unter die Decke beladen

Besonders hilfreich sei für ihn der Kontakt zu einem Nürnberger Arzt gewesen. Zusammen mit ihm habe er die Hilfsorganisation Humanitarian Aid Collaboration gegründet und mittlerweile vier 20-Tonner bis unter die Decke beladen mit Dingen, die man in der Ukraine braucht. Drei Lkw seien ins westukrainische Lwiw gegangen, einer an eine Uni im ostukrainischen Dnjepr. Derzeit konzentriert sich die Gruppe auf die medizinische Hilfe für Kriegsopfer.

Für die Ausstattung der Großküchen ist Karlheinz Speyer zuständig. Mit den Hilfslieferungen aus dem Bereich der Küchentechnik seien Ausrüstungsgegenstände im Wert von weit über eine Million Euro in die Ukraine gebracht worden, schätzt er. Aus der Bruchsaler Fürst-Stirum-Klinik habe er beispielsweise ein ausrangiertes Speiseverteilsystem im Wert von über 250.000 Euro erhalten. An der großen Aufgabe arbeitet er ständig. Gerade diese Woche habe er geholfen, drei Klein-Lkw mit Materialien aus dem Raum Frankfurt zu beladen.

Besonders begehrt seien in der Ukraine derzeit Tierfutter, Wolldecken, Hand- und Fußwärmer, Pflegebetten und ganz besonders Generatoren. „Alles außer Klamotten“, sagt er, denn unter die Kleiderspenden mischten sich mitunter haarsträubende Dinge.

Die Transportrouten würden immer streng geheim gehalten, denn die Russen scheuten selbst vor dem Beschießen von Hilfstransporten nicht zurück. Seine Aktionen bleiben in Regierungskreisen in Kiew nicht unbemerkt. Stolz ist er auf ein Dankschreiben, das er aus dem ukrainischen Innenministerium erhalten habe.

Service

Wer Karlheinz Speyer bei den Hilfstransporten finanziell oder organisatorisch unterstützen möchte, kann mit ihm unter der Telefonnummer (0 72 52) 9 53 03 oder unter der E-Mail-Adresse info@speyer-hab.de Kontakt aufnehmen.



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