Der Gondelsheimer Bürgermeister und sein Brettener Kollege sind zufrieden: „Im Großen und Ganzen läuft es gut“, erklären Markus Rupp (SPD) und Michael Nöltner (CDU) unisono nach einer Woche Umleitungsverkehr der Bundesstraße 35. Diese ist seit Anfang der Woche zwischen Gondelsheim Nord und dem Karlsruher Dreieck für Straßensanierungsarbeiten komplett gesperrt.
Auf einem 1,7 Kilometer langen Abschnitt werden dort in den kommenden Wochen die Fahrbahndecke und einige Leitplanken erneuert. Das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe beziffert die Kosten auf etwa 2,7 Millionen Euro, die vom Bund getragen werden.
Die offizielle Umleitung wird von Bruchsal kommend über Untergrombach, Weingarten und Walzbachtal zum Karlsruher Dreieck geführt. Gleiches gilt für die Gegenrichtung.
Lkw in der Sackgasse
Wobei die üblichen Querschläger nicht ausbleiben. „Es gibt natürlich immer wieder einzelne Lkw-Fahrer, die meinen, sie könnten die Baustelle dadurch umgehen, dass sie die B35 im Norden von Gondelsheim verlassen, durch den Ort fahren und im Süden wieder auf die B35 auffahren wollen und dann merken, dass das nicht funktioniert“, berichtet Rupp.
Und es käme auch immer wieder vor, dass Lastwagen von Neibsheim kommend den Bahnübergang passieren und dann an der abknickenden Hauptstraße nach links Richtung Bundesstraße abbiegen, um dann gleichfalls in der Sackgasse zu landen – und dann nur mit viel Rangieren wieder den Rückweg antreten können.
Ausweichverkehr über Postweg
„Es gibt auch Klagen über verstärkten Ausweichverkehr über den Postweg“, berichtet Rupp. Fußgänger und Radfahrer hätten sich gemeldet und bekundet, das sie sich dort angesichts der zahlreichen Autos nicht mehr sicher fühlten. Weil der Gondelsheimer Vollzugsbeamte derzeit nicht einsatzbereit sei, bat die Gemeinde bei der Kontrolle des Postwegs um Unterstützung aus Bretten.
Die wurde auch zugesagt. „In dieser Woche kontrolliert die Landespolizei die Ausweichstrecke, in der kommenden Woche machen dies unsere Vollzugsbeamten“, erklärt Brettens Bürgermeister Nöltner. Und auch danach sollen die Kontrollen kontinuierlich weitergehen. Spätestens dann sollen für die illegale Abkürzung auch Knöllchen verteilt werden.
Zeitweilige Halteverbote gewünscht
Zu zeitweiligen Verkehrsstaus kommt es laut Rupp in Neibsheim und Büchig. Die Strecke wird insbesondere von den Gondelsheimern als Umleitung nach Bretten genutzt, auch wenn sie nicht offiziell als solche ausgewiesen ist.
„Wir würden uns wünschen, dass dort etwa mit zeitweiligem Halteverbot an den Ortsdurchfahrten etwas nachjustiert wird, so dass der Verkehr flüssiger läuft“, erklärt Rupp, der wie der Landkreis Karlsruhe eine halbseitige Sperrung der B35 lieber gesehen hätte. Doch die Stadt Bretten und das Regierungspräsidium hätten die Vollsperrung bevorzugt, weil sie eine deutlich kürzere Bauzeit bedeutet, bekundet Rupp.
Mehrbelastung auch für Untergrombach und Weingarten
„Natürlich gibt es eine verkehrliche Mehrbelastung in Gondelsheim, Neibsheim und in Büchig“, räumt Bürgermeister Nöltner ein. Dies gelte aber auch für Untergrombach und Weingarten, wo am Abzweig Richtung Jöhlingen eine Zusatzampel installiert worden sei.
Wir wollen auch keine Einladung für diese Umleitung machenMichael Nöltner Bürgermeister in Bretten
Die Situation in Neibsheim werde man weiter beobachten und bei Bedarf aktiv werden. „Wir wollen aber auch keine Einladung für diese Strecke schaffen, die für die Gondelsheimer die schnellste Verbindung nach Bretten darstellt“, sagt Nöltner.
Die Bruchsaler und die Heidelsheimer könnten ja über die L618 und den Oberackerer Kreisel nach Bretten gelangen. Bis Anfang Oktober sollen die Arbeiten an der B35 angeschlossen sein. So jedenfalls sieht es die Planung des Regierungspräsidiums derzeit vor.
