
Wie werden Obstbäume geschnitten, wie tief sollten diese eingepflanzt werden und wie schützt man die Jungpflanzen vor Wildverbiss? Auf alle diese Fragen gab Andreas Arlt, Mitglied des Naturschutzbundes Bretten (Nabu) jetzt Antworten.
Kinder und Jugendliche waren aufgerufen, an dem Projekt teilzunehmen. Und trotz kühler und nasser Witterung fanden sich die 13-jährige Leonie Nowak mit ihrem elf Jahre alten Bruder Julius und dessen gleichaltrigem Freund Moritz Dizinger zur Baumpflanzaktion ein.
Ausgestattet mit Schaufeln, waren die drei fleißig dabei, auf dem Nabu-eigenen Grundstück am Ortsrand von Großvillars ein Loch auszuheben.
Alte Apfelsorten erleben eine Renaissance
„Heute pflanzen wir die Sorte Rubinola. Die Äpfel wachsen an einem Hochstamm und werden deshalb bevorzugt auf Streuobstwiesen angebaut“, erklärte Arlt. Rubinola gehöre wie die Sorte Kaiser Wilhelm zu den alten Apfelsorten, habe einen süß-säuerlichen Geschmack und gelte als äußerst robust.
„Beide Sorten eignen sich hervorragend für den ökologischen Anbau, da sie über eine gute Resistenz gegen den klassischen Apfelschorf verfügen.“ Die richtige Eingrabtiefe gab Arlt vor.
Der Experte, der sich bestens mit diesen Apfelsorten und deren Anbau und Pflege auskennt, ist ein Verfechter des „integrierten“ Pflanzenschutzes. Bei diesem Anbauverfahren kommen chemische Pflanzenschutzmittel nicht zum Einsatz.
Wichtig sei dabei, den geeigneten Standort für jede Sorte zu finden, erklärte der Fachmann. „Voraussetzung ist die Bodenqualität, die zur Apfelsorte passt und die Einpflanztiefe muss stimmen.“
Brettener Gymnasiasten erstellen Film zum Obstbau
In den ersten beiden Jahren sollten die Jungpflanzen speziell in den trockenen Sommermonaten gegossen werden. Entscheidend für die gute Entwicklung des Baumes sei auch der erste Erziehungsschnitt.
Arlt präferiere dabei die Methode nach „Oeschberg“. Durch die fortwährende Schneidetechnik von drei oder vier relativ steilen, selbsttragenden Leitästen und eines Mitteltriebes entwickelt sich ein stabiles Kronengerüst. Dies ermöglicht es den Obstbäumen, bis ins hohe Alter in einem guten Zustand zu bleiben.
Die drei Jugendlichen waren derweil dabei, die Erde an dem eingesetzten Jungbaum anzufüllen. Begleitet wurden sie von den beiden 16-jährigen Luna John und Luis Moreno. Die Elfklässler arbeiten an einem Filmprojekt, schreiben Texte und stellen beides dem Nabu zur Verfügung.
Dabei profitieren die Gymnasiasten und der Verein gleichermaßen. „Die Bewertung geht in unsere Abiturnote mit ein und das Projekt wird auf der Homepage des Nabu zu sehen sein“, erklärte John. Der Film soll interessierte Kinder und Jugendliche zum Mitmachen animieren und auf die Wichtigkeit des Naturschutzes hinweisen.