In seiner Sitzung am Dienstag beschäftigte sich der Zaisenhäuser Gemeinderat mit dem Bau einer Solaranlage auf dem Dach des Rathauses. Als eine der ersten Gemeinden im Kreis beschloss Zaisenhausen vor einigen Jahren den Ausbau von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf kommunalen Dächern.
Bereits andere kommunale Gebäude haben PV-Anlagen
Nachdem bereits auf dem Dach der Grundschule, des Kindergartens und der Kulturhalle PV-Anlagen errichtet oder beschlossen wurden, könnte nun bald noch eine weitere Anlage hinzukommen. Karsten Thiel, Mitarbeiter der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe, berichtete den Gemeinderäten von der Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage auf dem Anbau des Rathauses.
„Diese würde etwa 29.000 Euro kosten und könnte 14.000 Kilowattstunden grünen Strom pro Jahr liefern“, erläuterte Thiel. 6000 Kilowattstunden könnte die Gemeinde im Rathaus wohl selbst verbrauchen. „Sie können damit gut 50 Prozent ihres jährlichen Energiebedarfs für das Rathaus decken“, erklärte der Klimaschutz- und Energiemanager.
Bürgermeisterin streicht die Vorbildfunktion der Kommune hervor
Ursprünglich hatte die Gemeinde das Flachdach des Rathausanbaus für den Bau einer Solaranlage ausgeschlossen. „Da gab es Bedenken, weil die Fläche teilweise verschattet wird. Doch bei den aktuellen Entwicklungen würde sich ein Ausbau dennoch lohnen“, fand Thiel. Bürgermeisterin Cathrin Wöhrle (parteilos) nahm diese Einschätzung positiv entgegen. „Ich denke, dass wir hier nur wenig falsch machen würden. Gerade weil wir uns in Zaisenhausen Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben haben“, so die Verwaltungschefin.
Zustimmende Worte kamen auch von den übrigen Mitgliedern des Gemeinderats. „Wir sollten das Dach nutzen. Die Zahlen sind in Ordnung und in der heutigen Zeit ist das der richtige Weg“, meinte Hartmut Hensgen (Bürgerliste). Auch vom Bürgerliste-Gemeinderat Eckbert Pfeil gab es Zuspruch für die PV-Anlage. „Einen Speicher sollten wir aber nicht einbauen. Das wäre nicht wirtschaftlich“, so Pfeil. Der Gemeinderat nahm damit die Ausführung von Energiemanager Thiel zur Kenntnis. Eine Entscheidung zum Bau der Anlage steht noch aus und könnte in einer kommenden Sitzung fallen.
Gemeinderat macht Weg frei für Discounter
Einstimmig beschlossen wurde dafür die Aufstellung der Änderung des Bebauungsplans „Flurscheide III“. Im Gewerbegebiet am südlichen Ortsrand von Zaisenhausen soll in einem beschleunigten Verfahren ein Sondergebiet für einen Lebensmittelmarkt ausgewiesen werden. Hintergrund sind die Pläne der Discounterkette Netto im Gewerbegebiet eine Filiale mit rund 1.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu errichten. „Wir wollen, dass es da schnell vorangeht. Bislang sind wir in unserer Zeitlinie aber auf einem guten Weg“, berichtete Bürgermeisterin Wöhrle.
Sollte die Änderung des Bebauungsplans mit dem finalen Satzungsbeschluss wie angedacht im September vom Gemeinderat verabschiedet werden können, wäre die Erteilung einer Baugenehmigung bereits für Anfang 2024 denkbar. „Möglicherweise könnten die Lebensmittel für das Weihnachtsessen im nächsten Jahr dann schon in Zaisenhausen besorgt werden“, sagte Wöhrle.