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Verlockende Düfte

Kultstatus: Was das Rostbratenfest in Zaisenhausen so besonders macht

Für ihre Lieblingsspeise hat eine Gruppe Zaisenhausener vor 20 Jahren einen bundesweit einzigartigen Rostbratenverein gegründet und veranstaltet jedes Jahr ein Rostbratenfest. Auch diesmal kamen Besucher von nah und fern.

Rolf Amend, nur Rostbraten-Rolf genannt, bereitete an seinem Kippbräter dieses Jahr knapp 500 Rostbraten zu. Kollege Roland (rechts) transportiert ab.
Rolf Amend, nur Rostbraten-Rolf genannt, bereitete an seinem Kippbräter dieses Jahr knapp 500 Rostbraten zu. Kollege Roland (rechts) transportiert ab. Foto: Arnd Waidelich

Aus der schwäbischen Küche ist der Rostbraten nicht wegzudenken. Die Schwabenspeise mit viel Soße und Zwiebeln schätzt man auch im Badischen. In Zaisenhausen hat sie seit 2003 Kultstatus.

Für ihre Lieblingsspeise haben die Zaisenhausener Roland Dauth, Klaus Schnepper, Udo App und Bruno Flach im Jahr 2002 einen bundesweit einzigartigen Rostbratenverein aus der Taufe gehoben und huldigen ihm jedes Jahr mit einem Rostbratenfest.

Der Duft von gerösteten Zwiebeln und gebratenem Fleisch durchzieht dann Zaisenhausen. Mit 80 Exemplaren haben die Rumpsteakfreunde im Jahr 2003 angefangen. In Vor-Corona-Zeiten hat sich das auf bis zu 900 Portionen gesteigert. Corona hat die steile Aufwärtskurve geknickt. Nach zwei Jahren Pause wollte es die Mannschaft um den Vorsitzenden Klaus Schnepper etwas langsamer angehen lassen.

Mit der Anzahl der Steaks etwas vorsichtiger

„Mit der Anzahl der Steaks waren wir in diesem Jahr etwas vorsichtiger“, berichtet Schnepper. Man sei sich nicht ganz sicher gewesen, wie sich das Besucherinteresse entwickelt.

Eine der Grundfesten aber sei gleich geblieben: „Wir achten darauf, dass die Fleischqualität Top-Level ist.“ Deutsches Jungbullen-Roastbeef müsse es sein, gut abgehangen.

Besucher kommen aus weitem Umkreis

Diese Qualität hat sich herumgesprochen. Besucher aus einem weiten Umkreis werden nach Zaisenhausen gelockt. Mit einem Ansturm von rund 800 Besuchern war es in diesem Jahr trotz aller Befürchtungen nicht anders.

Unter den Gästen war auch Benjamin Bauer. Einen tollen Rostbraten habe er gegessen, sagte der Rinklinger, zu einem Preis, „über den es bei 14 Euro wirklich nichts zu meckern gibt“. In der gemütlichen, alten Kelter zu sitzen und ein Schwätzchen zu halten mit Bekannten, „da ist der Mann und die Frau glücklich“.

Noch näher liegt der Rostbraten für Hedwig Pfeil. Die Zaisenhausenerin ist unmittelbare Nachbarin, wohnt nur zwei Häuser von der Kelter entfernt. Wenn schon freitagmorgens die Zwiebeldüfte durchs Dorf wabern, beginnt bei ihr die Vorfreude aufs Fest. „Ich liebe das“, sagt sie. Als Stammgast habe sie mindestens 16 der bisherigen 18 Ausgaben besucht.

Rostbraten-Rolf steht am Kippbräter

Garant für die Qualität ist Rolf Amend. Er steht als Küchenchef am Kippbräter. Der Rostbraten-Rolf, wie er von seinen Kollegen am Herd genannt wird, hat schon vorher reichlich Erfahrung gesammelt beim Reichsstadtfest in Heidelsheim. Mindestens 25 Tonnen Fleisch habe er gebraten und „ein Schwimmbad voll Bier“ ausgeschenkt.

Der 70-Jährige ist nur einer von unzähligen ehrenamtlichen Helfern, die dafür sorgen, dass im kleinsten Dorf des Landkreises zu Recht mit dem Ortseingangsschild „Rostbratenhauptstadt Zaisenhausen“ geworben werden kann.

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