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Unwürdige Verabschiedung?

"Zum Abschied ein Tritt": Scheidende Gemeinderäte aus Bretten sind erzürnt

Das hatten sie sich anders vorgestellt: Sieben scheidende Gemeinderatsmitglieder aus Bretten üben deutliche Kritik an der Art und Weise, wie sie in der vergangenen Woche aus dem Gremium verabschiedet wurden. Ist Oberbürgermeister Wolff schuld?

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Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff (links) und Bürgermeister Michael Noltner (rechts) mit den scheidenden Gemeinderäte. Sieben von ihnen sind nicht glücklich über die Art und Weise ihrer Verabschiedung. Foto: Ebert

Das hatten sie sich anders vorgestellt: Sieben scheidende Gemeinderatsmitglieder aus Bretten üben deutliche Kritik an der Art und Weise, wie sie in der vergangenen Woche bei der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Gemeinderats aus dem Gremium verabschiedet wurden.

Neben den ausscheidenden Ratsmitgliedern hatte Oberbürgermeister Martin Wolff auch deren Lebenspartner eingeladen, um nach der Sitzung bei einem kleinen Stehempfang auch deren Rücksichtnahme auf die zeitintensive Tätigkeit als Gemeinderat zu würdigen.

Doch was an diesem Abend auf die Ehrungen folgte, „war ein reines Fiasko“, heißt es in einem Schreiben, das von Gerd Bischoff, Bernd Diernberger, Gernot Fritz, Günter Gauß, Karin Gillardon, Renate Knauss und Brigitte Schick unterschrieben wurde.

"Dem Anlass nicht würdig"

Sie monieren einen dreistündigen Sitzungsmarathon, bei dem die Verwaltung jegliche soziale Kompetenz habe vermissen lassen. „Von Wertschätzung keine Spur, vielmehr eine Demütigung der scheidenden Gemeinderäte und deren Lebenspartner, die teilweise extra zu diesem Anlass angereist waren“, heißt es in dem Schreiben.

Von Wertschätzung keine Spur, vielmehr eine Demütigung der scheidenden Gemeinderäte und deren Lebenspartner.
Sieben Gemeinderäte, die aus dem Brettener Gremium verabschiedet wurden, beschweren sich in einem Schreiben über den Ehrungsabend.

Am mildesten drückt sich noch Gerd Bischoff aus: Das Prozedere der Verabschiedung und der Ehrungen sei in Ordnung gewesen, danach aber folgte noch eine stundenlange Sitzung. „Draußen stand das Essen, aber bis es dazu kam, war es halb elf“, erklärt er. Sein Fazit: „Das war eine miserable Verabschiedung und des Anlasses nicht würdig“.

OB Wolff schuld am Desaster?

Deutlichere Worte findet Renate Knauss: „Ich fand die Verabschiedung würdelos." Zu den einzelnen Ratsmitgliedern habe der OB nur sehr wenig gesagt, Wichtiges nicht erwähnt und auch das anderweitige ehrenamtliche Engagement unter den Tisch fallen lassen. Darüber hinaus habe kein Dankeschön an die Partner gegeben. Ein Unding auch, dass die Sitzung erst viertel nach zehn zu Ende gewesen sei, eine Zumutung für die Partner. „Das hätte man anders organisieren müssen“, erklärt die scheidende Stadträtin.

Mir hat der Abend nicht gefallen, ich empfand mich als fehl am Platz.
Der scheidende Brettener Stadtrat Günter Gauß über seine Verabschiedung aus dem Gremium.

Günter Gauß ging es nicht viel besser: „Ich war enttäuscht von der Art und Weise der Veranstaltung, die Ehrungen liefen sehr unpersönlich ab“, bekundet er. Da sei alles in einem Aufwasch erledigt worden, das sei keine angemessene Würdigung für Menschen, die 20 oder 30 Jahre im Gemeinderat aktiv waren. Der Abends sei schlecht organisiert gewesen, bis zum gemeinsamen Imbiss hätten viele schon das Weite gesucht. „So sollte man das nicht machen“, moniert Gauß, der den OB als Hauptverantwortlichen für das Desaster sieht. „Mir hat der Abend nicht gefallen, ich empfand mich als fehl am Platz“, erklärte Gauß.

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