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Ein Jahr Ukraine-Krieg

250 Teilnehmer bei Mahnwachen in Bruchsal und Forst

Bei Mahnwachen in Bruchsal und Forst haben ganz unterschiedliche Gruppierungen ein Jahr nach Kriegsbeginn ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet. Darunter auch Ukrainer, mit einer eindeutigen Botschaft.

Mahnwache Ukraine-Krieg
Für Frieden in der Ukraine wirbt der Landtags-Vizepräsident Daniel Born (SPD, vorn) auf dem Marktplatz von Bruchsal. Zu der Veranstaltung sind 150 Menschen gekommen. Foto: Martin Heintzen

Zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine ist die Betroffenheit immer noch groß: Bei Mahnwachen in Forst und Bruchsal kommen am späten Nachmittag und am frühen Abend insgesamt 250 Menschen zusammen.

Darunter auch einige Menschen aus der Ukraine. Aufgerufen hat ein breites Bündnis aus politischen Parteien, Sozial- und Naturverbänden. In Redebeiträgen werden „Frieden und Solidarität“ mit der Ukraine gefordert.

Christian Holzer, der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende, erinnert vor dem Bruchsaler Rathaus daran, dass man von knapp einem Jahr schon einmal dort gestanden habe. Damals war das Rathaus in den ukrainischen Farben blau-gelb angestrahlt. Am Freitagabend schwenken nur einige der Teilnehmer kleine Fähnchen in den ukrainischen Nationalfarben.

Große Hilfs- und Spendenbereitschaft der Bevölkerung

Teilnehmer der Mahnwache untermauern das Statement „Aufrüstung ist nicht die Lösung“ mit dem Slogan „Stoppt das Töten in der Ukraine“.

Dies hält Oksana Martins aus Forst, die seit 20 Jahren hier lebt, für eine Provokation, die vor allem Putin nutze. Sie hofft auf weitere Waffenlieferungen, um den Krieg möglichst schnell beenden zu können: „Die Ukrainer sind sehr dankbar für das bisherige Interesse und die Unterstützung.“

Elke Krämer, Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt Karlsruhe-Land, verweist auf die große Hilfs- und Spendenbereitschaft im Landkreis, die seit der Ankunft der ersten ukrainischen Flüchtlinge sichtbar ist.

Derzeit leben knapp 5.100 Ukrainer im Landkreis Karlsruhe

Nach tagelanger Flucht in Autos, zu Fuß und in völlig überfüllten Bussen und Zugabteilen quer durch Ost-Europa sind Anfang März 2022 die ersten ukrainischen Flüchtlinge in Bruchsal angekommen. Oft sind es Mütter mit ihren Kindern, die Richtung Westen flüchten. Alle sind völlig erschöpft und schwer traumatisiert. Sie kommen zunächst privat bei Verwandten, Bekannten oder hilfsbereiten Bürgern unter.

Laut Landratsamt Karlsruhe wurden in den vergangenen zwölf Monaten im Landkreis Karlsruhe insgesamt 6.206 geflüchtete Menschen aus der Ukraine registriert.

Derzeit liege die Zahl der aktuell im Landkreis untergebrachten Ukrainerinnen und Ukrainer bei 5.086. In der Gemeinschaftsunterkunft in Bruchsal-Heidelsheim leben derzeit 274 Menschen. Der Großteil der Flüchtlinge wohnt privat (2.770 Personen) oder in der Anschlussunterbringung der Kommunen (2.042 Personen).

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