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Älter als der Bundesverband

75 Jahre VdK-Ortsverband Hambrücken: Im Dienst für Menschen ohne Lobby

Anfangs kümmerte sich der VdK Hambrücken für Belange der Kriegsbeschädigten, Hinterbliebenen und Sozialrentner. Auch wenn sich die Zielgruppe geändert hat, kämpft man auch nach 75 Jahren noch für die Rechte von „Menschen ohne Lobby“.

Ehrungen beim VdK Hambrücken: Bürgermeister Marc Wagner, VdK-Voritzender Uwe Krämer, die Geehrten Manfred Krämer und Irmgard Lehmann sowie VdK-Kreisvorsitzender Reinhold Gsell (von links).
Marc Wagner und Uwe Krämer ehren Manfred Krämer und Irmgard Lehmann, daneben steht Reinhold Gsell (von links). Foto: Kurt Klumpp

Der VDK-Ortsverband Hambrücken ist älter als der Bundesverband. Gegründet wurde der Sozialverband VdK Deutschland im Jahr 1950 unter dem Namen „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands e.V.“

Zu diesem Zeitpunkt war der Hambrückener Ortsverband schon drei Jahre alt. Bedingt durch die verheerenden Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs wurde in der Lußhardtgemeinde bereits am 11. Oktober 1947 eine Interessengemeinschaft der Betroffenen ins Leben gerufen.

Bekenntnis zum Sozialstaat fand sofort Eingang ins Grundgesetz

Zum ersten Vorsitzenden wurde damals Anton Schwein gewählt, dem bis heute zehn weitere folgten, wie Hambrückens derzeitiger VdK-Chef Uwe Krämer bei der Feier des 75-jährigen Jubiläums im Vereinsraum der Lußhardthalle betonte.

„Das Bekenntnis zum Sozialstaat hat die Bundesrepublik Deutschland in das am 23. Mai 1949 verkündete Grundgesetz geschrieben“, erwähnte Hambrückens Bürgermeister Marc Wagner (CDU). Er erinnerte daran, dass es auch heute noch Diskriminierung gegenüber Behinderten, ungleiche Renten und Löhne sowie eine menschenverachtende Hetze insbesondere im Internet gebe.

Mit dem Dank an den VdK-Ortsverband äußerte der Rathauschef die Bitte „weiter zu machen und weiter zu kämpfen auch im Interesse der Gemeinde“. Zugleich übergab er im Rahmen der Vereinsförderung einen Scheck über 375 Euro. VdK-Kreisvorsitzender Reinhold Gsell dankte für das ehrenamtliche Wirken und den Weitblick der in Hambrücken aktiven Menschen. „Sie setzen sich für Menschen ein, die keine Lobby haben“, lobte Forsts ehemaliger Bürgermeister das solidarische Handeln für Jung und Alt.

Rund 10.000 Verfahren werden jährlich bearbeitet

Zusammen mit dem Ortsoberhaupt und dem VdK-Vorsitzenden ehrte Reinhold Gsell die Mitglieder Irmgard Lehmann und Manfred Krämer für deren zehnjährige Treue ehren.

In seiner Festrede beschrieb Uwe Krämer die Entwicklung des VdK-Ortsverbandes. „Anfangs hatte der Einsatz den Kriegsopfern gegolten, doch bald wurde es zur Selbstverständlichkeit, auch für Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, für Rentner und Senioren sowie für sozial benachteiligte Menschen einzutreten“, sagte er.

Heute ist der VdK mit über 2,1 Millionen Mitgliedern Deutschlands größter Sozialverband. „Allein in Baden-Württemberg gehören mehr als 226.000 Menschen dem VdK an, die von etwa 8.000 Ehrenamtlichen und 55 hauptamtlichen Sozialrechtsreferenten betreut werden“, bestätigte Krämer. Und noch eine Zahl sorgte für Erstaunen: Gut 10.000 Verfahren werden im Südwesten jährlich bearbeitet, wobei durch die VdK-Hilfe Jahr für Jahr etwa acht bis zehn Millionen Euro an Nachzahlungen erzielt werden.

Hambrückens Ehrenbürger und langjähriger Bürgermeister August Böser, der selbst einmal VdK-Vorsitzender war, dankte dem Vorstandsteam mit Uwe Krämer an der Spitze für deren „hervorragende Arbeit“. Für die musikalische Begleitung des Festabends sorgte das Duo „By The Way“ mit Stefan Fuchs und Klaus Bensching.

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