Skip to main content

Polizeikontrolle in Bruchsal

88 Verstöße: Polizei Karlsruhe überprüft Lastwagen auf der A5 bei Bruchsal

Auf dem Rastplatz Bruchsal Ost hat die Verkehrspolizei Karlsruhe mehrere Stunden lang Schwerlasttransporter unter die Lupe genommen. Fahrzeugtechnik, Sicherung der Ladung und Lenk- und Ruhezeiten wurden kontrolliert. Für manche endete die Fahrt auf dem Rastplatz. Sogar das Veterinäramt rückte an.

Ein Verkehrspolizist überprüft die Spanngurte eines Autotransporters.
Die Spanngurte sitzen: Bei der Schwerlastkontrolle der Verkehrspolizei Karlsruhe auf dem Rastplatz Bruchsal Ost wurden neben Ladungssicherheit Papiere, Technik und Lenk- und Ruhezeiten überprüft. Viele Fahrzeuge wiesen gleich mehrere Mängel auf. Foto: Marie Orphal

Für einen Kraftfahrer aus Tschechien nimmt die Fahrt auf dem Rastplatz Bruchsal Ost ein abruptes Ende. 4,40 Meter misst sein Autotransporter mitsamt Ladung in der Höhe. Erlaubt sind maximal vier Meter. „So kann er auf keinen Fall weiterfahren“, erklärt Claus Holderied von der Verkehrspolizei Karlsruhe.

Unter dem Motto „Brummis im Blick“ hat die Verkehrspolizei auf dem Rastplatz an der A5 sechs Stunden lang Schwerlasttransporter kontrolliert. Rund 40 Beamte waren im Einsatz. Im Mittelpunkt standen Tiertransporter und Gefahrguttransporter.

Viele Verstöße fallen gleich auf - aber nicht alle

Auffällige Fahrzeuge leiten die Beamten von der Autobahn auf den Rastplatz. Das können zum Beispiel Laster sein, die besonders lang oder breit sind. Oder schief hängen – ein Zeichen dafür, dass die Ladung falsch gesichert ist, erklärt Kontrollstellenleiter Rüdiger Heiler. Auf dem Rastplatz überprüfen die Beamten die Papiere des Fahrers.

Dann drehen sie eine Runde ums Fahrzeug, nehmen Bremsbeläge, Reifenprofil und Lichter unter die Lupe. Mit einer Kontrollkarte lesen sie die Tachozeiten aus, die in einem Gerät im Führerhaus aufgezeichnet werden. So lässt sich nachvollziehen, wie lang der Fahrer schon am Steuer sitzt und wann er Pause gemacht hat.

Bei einem Schweinetransporter aus Schwäbisch Hall scheint auf den ersten Blick alles in Ordnung zu sein. Auf den zweiten fällt auf, dass einige Tiere verletzt sind. Die Beamten rufen das Veterinäramt dazu, dass wenig später Entwarnung gibt: Die Schweine hätten zwar Schürfwunden, seien aber sonst in einem guten Zustand. Die Fahrt kann weitergehen.

Andere kommen nicht so glimpflich davon: 150 Euro Bußgeld müssen die beiden Fahrer eines Pferdetransporters aus Portugal zahlen. Der Grund: Sie haben nicht dokumentiert, wann die Tiere getränkt wurden. Auch ein Plan, auf dem festgehalten wird, wann das Fahrzeug zuletzt gereinigt und desinfiziert wurde, fehlt.

Ziviles Wohnmobil im Einsatz

28 Fahrzeuge wurden nach Angaben der Verkehrspolizei überprüft. Mit einem Videofahrzeug haben die Beamten außerdem Überholverbote und Abstände auf der Autobahn überwacht. Aus einem Wohnmobil mit erhöhter Rückbank konnten sie beim Überholen einen Blick ins Führerhaus der Laster werfen – und die Fahrer somit auf frischer Tat beim Telefonieren oder Daddeln erwischen. Am Ende standen 88 Verstöße zu Buche.

„Bei einem Viertel der Verkehrstoten spielen Lkw eine Rolle“, weiß Martin Plate, Leiter der Verkehrspolizei. In zwei Drittel der Fälle seien die Kraftfahrer die Unfallverursacher. Gründe seien überhöhte Geschwindigkeit, zu geringe Abstände und Ablenkung.

Verstöße bei der Hälfte der kontrollierten Laster

Vier- bis fünfmal im Jahr führt die Verkehrspolizei daher größere Schwerlastkontrollen durch, oft zusammen mit Beamten aus anderen Städten und Bundesländern. Wegen Corona sei das diesmal nicht möglich gewesen. Rund 10.000 Schwertransporter überprüfen die Beamten laut Plate jedes Jahr.

Bei circa der Hälfte würden Verstöße festgestellt. Etwa 700 Fahrzeuge verließen die Kontrollstelle wegen technischer Mängel oder unzureichender Ladungssicherheit nicht mehr. Etwa 200 Fahrer im Jahr dürften wegen Übermüdung nicht weiterfahren.

nach oben Zurück zum Seitenanfang