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Hilfeleistung im Terror-Fall

ABC-Abwehr der Bundeswehr in Bruchsal kooperiert mit Bundespolizei

Sollte es einmal einen Anschlag mit radioaktiven oder biologisch-chemischen Waffen geben, soll die Bundeswehr künftig besser Hilfe leisten können. Dazu wurde eine Kooperation mit Bundespolizei und weiteren Behörden ins Leben gerufen.

Nach der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung - Im Bild von rechts nach links: Oberst i.G. Richardt, Polizeidirektor Schönherr, Oberstleutnant  i.G. Backenecker
Nach der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung - Im Bild von rechts nach links: Oberst i.G. Richardt, Polizeidirektor Schönherr, Oberstleutnant i.G. Backenecker Foto: (Copyright ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr)

UVB-CBRN – was für den Laien wie eine willkürliche Buchstabenkombination klingen mag, ist für das ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr in Bruchsal ein wichtiger Baustein nationaler Sicherheit. Im Militärsprech bezeichnet die Abkürzung den sogenannten „Unterstützungsverbund für chemische (C), biologische (B), radiologische (R) und nukleare (N) Gefahren“. Im Juni vergangenen Jahres wurde er in Dienst gestellt.

Unter Leitung der Bundespolizei gewährleistet der UVB-CBRN die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure im Ernstfall. Bei Bedrohungen durch radioaktive Stoffe sowie chemische oder biologische Substanzen können die Bundes- und Landesbehörden hoch qualifizierte Hilfe anfordern.

Bundeswehr-Kommando in Bruchsal unterstützt künftig den Verbund

Hier kommt dann der Unterstützungsverbund ins Spiel. Um dessen Fähigkeiten und Einsatzbereitschaft weiter zu fördern, wurde die Rahmenkonzeption des Verbunds jüngst auch in der General Dr. Speidel-Kaserne auf dem Bruchsaler Eichelberg unterzeichnet. Dort ist das Bundeswehr-Abwehrkommando für atomare, biologische und chemische Bedrohungen – kurz ABC – stationiert. Das unterstützt fortan den UVB-CBRN.

Der stellvertretende Kommandeur und Chef des Stabes des ABC-Abwehrkommandos, Tim Richardt, unterzeichnete das Vertragswerk im Februar im Beisein eines Vertreters der Bundespolizei. Für die gesamtstaatliche Sicherheitsvorsorge ist das laut Richardt ein wichtiger Schritt: „Die Rahmenkonzeption bildet eine praxisorientierte Grundlage, um knappe Ressourcen verschiedener Dienststellen des Bundes vorausschauend, flexibel und zielgerichtet zu bündeln.“

Bundeskriminalamt, RKI und weitere Partner leisten Unterstützung

Neben dem Bruchsaler Militärtrupp zählen unter anderem auch Spezialkräfte des Bundeskriminalamts, das Robert Koch-Institut, das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zu den Partnern. Ein denkbares, wenngleich drastisches Beispiel für einen Einsatz des UVB-CBRN ist der Missbrauch chemischer oder radioaktiver Stoffe bei einem Terroranschlag. „Beispielsweise ein Szenario mit einer schmutzigen Bombe“, heißt es hierzu auf der Seite des BfS.

Darunter versteht man weitläufig einen Sprengsatz, der bei seiner Explosion radioaktives Material in der Umgebung verteilt. Terroristische oder politische Anschläge unter Verwendung von CBRN-Stoffen sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts sehr selten.

Wegen des hohen Schadenpotentials müsse der Unterstützungsverbund dennoch für alle Gefahrensituationen gewappnet sein. Auch bei Unfällen, bei denen gefährliche Stoffe für Mensch und Gesellschaft freigesetzt werden, ist der Verbund mit Rat und Tat zur Stelle und nutzt seine Expertise dazu, die Gefahrenlage zu bewältigen.

„Die Zusammenarbeit gestaltet sich stets abhängig von der jeweiligen Situation“, erklärt das Bruchsaler Abwehrkommando auf Nachfrage. Um im Fall des Falles schnell reagieren zu können, bedürfe es einer speziellen fachlichen Qualifizierung aller Soldaten. Nur so könnten Aufgaben wie die ABC-Abwehrberatung, der militärische Brandschutz oder die Dekontamination zielgerichtet funktionieren.

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