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Seit 50 Jahren aktiv

Amateurtruppe am Bruchsaler Theater „Die Koralle“ verzaubert zum Jubiläum mit Räuber Hotzenplotz

Beim Theater „Die Koralle“ läuft im Jubiläumsjahr Räuber Hotzenplotz. Die Suche nach neuen Räumen trübt die Freude zum 50-jährigen Bestehen. So erinnern sich Theatermacher an die Anfänge.

Zwei Bösewichte zum Amüsieren: Zauberer Zwackelmann (gespielt von Günther Hußlik) trifft auf Räuber Hotzenplotz (Julian Schlichter)
Zwei Bösewichte zum Amüsieren: Zauberer Zwackelmann (gespielt von Günther Hußlik) trifft auf Räuber Hotzenplotz (Julian Schlichter) Foto: David Heger

„Einem Räuber wird heutzutage auch nix mehr geschenkt“, lässt Kinderbuchautor Ottfried Preußler den vielleicht berühmtesten Gauner der Literaturgeschichte klagen – die Rede ist von Räuber Hotzenplotz, den es an diesem Novemberabend besonders hart trifft: „Ich geh heute barfuß“, sagt der sonst so jähzornige Ganove und steht einen Augenblick später dann wirklich mit nackten Füßen auf der Bühne der Koralle im „Theater im Riff“ Auge in Auge dem berüchtigten Zauberer Zwackelmann gegenüber.

Bis zur Premiere vor Publikum sind es an diesem Abend noch einige Tage, die Kostüme gerade in Arbeit – selbstgeschneidert von Elisabeth Rieger, die nicht nur für die Ausstattung des Räubers und seiner Weggefährten zuständig ist, sondern auch die Regie in der aktuellen Produktion übernimmt.

„Meistens haben wir klassische, Grimmsche Märchen gespielt“, erinnert sich Elisabeth Rieger, die in diesem Jahr mit der Tradition bricht: „Wir wollten etwas Leichtes, Unkompliziertes auf die Bühne bringen“, sagt Rieger. „Damit Kinder mal für eine Stunde abschalten können.“

Niemand braucht ein Alibi-Kind, bei uns sind alle willkommen.
Eva Goroll, Regieassistentin der Koralle

Leichte Kost in schwierigen Zeiten, abtauchen in die heile Welt des Kindertheaters also, das ist die Devise im Jubiläumsjahr – und die spricht längst nicht nur die Kleinen an: „Zu den Wintermärchen kommen auch Erwachsene“, erklärt Regieassistentin Eva Goroll. „Niemand braucht ein Alibi-Kind, bei uns sind alle willkommen“, sagt Goroll und lacht.

Suche nach neuen Theaterräumen läuft

Heute zählt die Koralle fast 80 aktive Spielerinnen und Spieler in ihren Reihen, die in den Worten von Günther Hußlik, dem Vorsitzenden des Theatervereins, „alle wie Korallentierchen aufeinander aufbauen“. Angefangen hat dabei alles sehr viel beschaulicher, als katholische Jugendgruppe in den 1960er Jahren, erinnert sich Elisabeth Rieger zurück, die schon damals ihre Leidenschaft zum Theater entdeckte.

„Ohne die Koralle wäre mein Leben anders verlaufen“, ist sich Rieger sicher. Geheiratet hat sie gleich doppelt, wie sie sagt – einmal ihren Mann, den sie auf der Gründungsversammlung des Vereins kennen lernte, einmal die Theatergruppe, der sie bis heute verbunden ist. „Wir sind ein familiärer Verein“, findet sie.

Dort hätte man im Jubiläumsjahr des Wintermärchens eigentlich Grund genug zum Feiern – der Corona-Blues, der viele Theater getroffen hat, ging an der Koralle vorbei. „Die Pandemie hat uns nicht zurückgeworfen“, sagt Vorsitzender Hußlik. Sein Fazit nach dem Wiederanlaufen im Sommer: „Die Mitglieder und Zuschauer sind da.“

Einzig die Suche nach neuen Räumen macht dem Theater zu schaffen – der Auszug aus dem passend zur Koralle benannten „Theater im Riff“ ist bereits besiegelt, die Suche nach neuen Räumen läuft.

Räuber Hotzenplotz auf der Bühne hat es da einfacher – dessen Ganovenhöle ist bereits bezugsfertig. Fehlen nur noch seine Schuhe.

Tickets

Das Stück um Räuber Hotzenplotz wird ab Samstag, 10. Dezember, bis Anfang Februar gezeigt. Karten sind online unter www.diekoralle.de oder im Vorverkauf bei der Bruchsaler Buchhandlung Braunbarth erhältlich.

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