Es ist die S3 der Deutschen Bahn, die von Karlsruhe nach Heidelberg fährt, in der sich am Donnerstag dramatische Szenen abgespielt haben müssen. Ein 25-jähriger Bruchsaler ist offenbar ohne Fahrschein unterwegs. Als er kontrolliert wird, so teilen Bundespolizei und Staatsanwaltschaft mit, geht er mit Fäusten auf den Zugbegleiter los.
Der wird mehrfach im Gesicht getroffen und trägt sichtbare Verletzungen davon.
Das war schon eine heftige AuseinandersetzungSprecherin der Bundespolizei
Mitfahrern gelingt es, die Polizei zu verständigen. Angekommen am Bahnhof Bruchsal wird der Mann bereits von Streifenbeamten in Empfang und festgenommen. Um das weitere Prozedere und die Ermittlungen kümmert sich dann die Bundespolizei, die für alles rund um die Bahn zuständig ist. „Das war schon eine heftige Auseinandersetzung“, so die erste Einschätzung einer Sprecherin auf BNN-Anfrage. Rettungskräfte bringen derweil den 61-jährigen verletzten Zugbegleiter in ein Krankenhaus.
Richter erlässt Haftbefehl
Am Freitag dann wird der Mann, der in Deutschland geboren ist und einen Pass aus Togo besitzt, dem Haftrichter vorgeführt. Ihm wird versuchte räuberische Erpressung vorgeworfen.
Der Richter erlässt Haftbefehl. Der Mann ist allerdings gegen Auflagen wieder auf freiem Fuß. „Er muss sich regelmäßig bei der örtlichen Polizei melden, sonst wird der Haftbefehl wieder in Vollzug gesetzt“, erklärt ein Staatsanwalt auf BNN-Nachfrage.
Und er sagt weiter: Ja, der Mann sei polizeibekannt. Er war bereits mehrfach straffällig und wegen Körperverletzungs-Delikten auffällig geworden. Eine Parallele zur tödlichen Messerattacke bei Kiel allerdings sieht der Staatsanwalt nicht.
Bei Messerattacke sterben zwei junge Menschen
Erst ein Tag zuvor am Mittwoch hatte eine schwere Gewalttat in einem Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg die Nation erschüttert. Zwei junge Menschen starben. Dringend tatverdächtig ist ein 33-jähriger Palästinenser, der sie mit einem Messer attackiert haben soll. Weitere Fahrgäste wurden verletzt. Kurz zuvor war der Mann aus der Haft entlassen worden.