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Ärger im Naherholungsgebiet

Anwohner des Erlichsees klagen über Müll und Fäkalien am Strand

Schwimmen, segeln, paddeln, tauchen, surfen, spazieren gehen, Natur schützen und genießen: Der Erlichsee in Oberhausen erfreut sich nicht nur bei Einheimischen großer Beliebtheit. Allerdings ist es nicht immer ganz konfliktfrei, die zahlreichen Nutzungsansprüche an das Naherholungsgebiet unter einen Hut zu bekommen.

TIERISCHER BADESPASS: Hunde und Pferde genießen den Aufenthalt am Erlichsee in Oberhausen-Rheinhausen – zum Ärger von Anwohnern.
TIERISCHER BADESPASS: Hunde und Pferde genießen den Aufenthalt am Erlichsee in Oberhausen-Rheinhausen – zum Ärger von Anwohnern. Foto: Eisele

Von unserer Mitarbeiterin Monika Eisele

Spätestens wenn großzügig verteilter Müll, der Anblick und Gestank menschlicher und tierischer Fäkalien, Wildcamper und frei laufende Hunde den Erholungswert beeinträchtigen, ist Ärger vorprogrammiert. Dieses Jahr sei es am Erlichsee wieder schlimm, beklagen etliche Anwohner und beziehen sich dabei auf die frei zugänglichen Ufer.

Müll in der Landschaft statt in den Mülleimern

Versteckte kleine Buchten laden zum Verweilen ein – eigentlich ideal für alle, die sich abseits der Freizeitanlage einen ruhigen Tag gönnen wollen. Aber wohin, wenn die Blase drückt oder die Verdauung ihren Tribut fordern? Ins Wasser? Ins Gebüsch? Vor allem letzteres ist für nachkommende Besucher alles andere als Freizeitspaß.

Und dass man seinen Müll wieder mitnimmt und nicht in der Landschaft entsorgt, scheint so manchem Zeitgenossen nicht bekannt zu sein, kritisiert Norbert Maurer. Er kennt den See und seine Ufer und weiß, wo die Lieblingsplätze sind. Dabei stehen wirklich genügend Mülleimer auf den regulären Parkplätzen, wenn man seinen Müll schon nicht mit nach Hause nehmen will.

Feuerstellen sind bei Trockenheit eine Gefahr

Beim Gang entlang des Ufers Richtung Segelclub stößt man auch immer wieder auf Feuerstellen. Eine ist direkt beim Bewuchs angelegt. Leichtsinnig und gefährlich bei der momentanen Trockenheit, findet Maurer – und außerdem verboten. Von der Gemeindeverwaltung war keine Stellungnahme zu bekommen. Bürgermeister Martin Büchner befinde sich im Urlaub.

Hundestrand dank Internet über die Region beliebt

Weiter geht es zum sogenannten Hundestrand. Viele Gelegenheiten mit seinem Vierbeiner ans und ins Wasser zu gehen, gibt es tatsächlich nicht. In Freibädern und an den meisten angelegten Seen ist die Mitnahme von Hunden verboten und ins Wasser dürfen sie schon gar nicht. Dass dies am Erlichsee anders ist, hat sich unter Hundebesitzern rumgesprochen. Hinweise machen auf Internetplattforen die Runde.

„Neulich war sogar jemand aus Frankfurt bei mir und hat nach dem Hundestrand gefragt“, erzählt Carmen Höninger, die seit kurzem in der Freizeitanlage arbeitet. Hundehaufen säumen des Weg, obwohl die Gemeinde eine Tütchenstation nebst Mülleimer aufgestellt hat.

Auch auf dem Wasser würde keine Rücksicht genommen

Rücksichtslosigkeit herrsche auch auf und im Wasser, berichtet Maurer und hat dabei vor allem die Standup-Paddler und Taucher im Blick. „Die paddeln auch in die Naturschutzgebiete, stören dort brütende oder mit der Aufzucht beschäftigte Tiere“, berichtet er.

Das wenig anheimelnde Gelände vor der verfallenden Kantine des ehemaligen Kieswerks wird öfters von Lastwagenfahrern als Wochenenddomizil genutzt. Selbst Dauercamper sind dort zu finden – ohne Strom, ohne Wasser.

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