Skip to main content

Internationales Medienecho

Bad Schönborn nach Tuberkulose-Fällen in den Schlagzeilen

Der Kurort Bad-Schönborn ist derzeit in vielen Medien Thema - wegen 109 mit Tuberkulose Infizierten Schülern und Lehrern der Michael-Ende-Gemeinschaftsschule. Zum Zeltlager der Katholischen Jungen Gemeine Mingolsheim dürfen trotzdem alle Kinder, die mitwollen.

None
Fokus auf die Kurgemeinde: Viele Medien berichten über die TBC-Fälle. Foto: Steinmann-Plücker

Der Kurort Bad-Schönborn ist derzeit in vielen Medien Thema - wegen 109 mit Tuberkulose Infizierten Schülern und Lehrern der Michael-Ende-Gemeinschaftsschule. Zum Zeltlager der Katholischen Jungen Gemeinde Mingolsheim dürfen trotzdem alle Kinder, die mitwollen.

Von unserer Mitarbeiterin Petra Steinmann-Plücker
„Natürlich waren wir am Anfang erschrocken, vor allem als unser Sohn nachhause kam und vor lauter Angst, er könnte sich an der Tuberkulose anstecken, nicht mehr zur Schule wollte“. Allerdings besucht der 14-Jährige die Realschule Bad Schönborn, und von dort sei recht schnell Entwarnung gekommen, berichtet die Mutter, nachdem bekannt geworden war , dass sich die Zahl der mit Tuberkulose Infizierten an der Michael-Ende-Gemeinschaftsschule (MES) auf derzeit 109 erhöht hatte. Sie als Eltern hätten sich dann ausführlich informiert, „und wir haben uns entschieden, dem Gesundheitsamt zu vertrauen“. „Wenn man weiß, wie der Ansteckungsweg verläuft, dann lässt sich das Geschehen einordnen und man kann besser damit umgehen“, erklärt der Vater des Realschülers.

Wenn man weiß, wie der Ansteckungsweg verläuft, dann lässt sich das Geschehen einordnen und man kann besser damit umgehen.
Der Vater eines Real-Schülers in Bad-Schönborn

Dennoch sind viele Bad Schönborner, vor allem Eltern, aufgewühlt in diesen Tagen. Das wird nicht zuletzt auch in den Beiträgen in den sozialen Netzwerken deutlich. Die überregionale und gar internationale Medienpräsenz der Tuberkulose-Fälle in Bad Schönborn befeuert die Sorge zusätzlich.
Viele große deutsche Medien wie "Die Welt", "Spiegel-Online", "RTL", "Die Zeit" oder aber auch Medien im nahen Ausland, wie Österreich, haben mittlerweile von den ungewöhnlich vielen Tuberkulose-Infizierten berichtet und damit auch den Namen des Kurorts Bad Schönborn zu einer wenn auch ungewollten Bekanntheit gebracht. „Wir haben jetzt, nachdem weitere Ansteckungen festgestellt wurden, genau dieselbe Diskussion wie nach der ersten Untersuchung. Angst setzt Wissen auf null“, hat Nicole Nicklis festgestellt.
Gewiss sei die hohe Zahl der Infizierten beunruhigend, so die Elternbeiratsvorsitzende der Michael-Ende-Schule weiter. Aber für Hysterie bestehe kein Grund. „Alles geht jetzt seinen Weg“. Vor allem sei das Kind, bei dem die Tuberkulose ausgebrochen sei, bereits seit neun Wochen nicht mehr in der Schule und werde behandelt. Sie verweist immer wieder auf die Interviews mit Ulrich Wagner vom Gesundheitsamt und rät: „Wer noch Fragen hat, kann sich direkt ans Gesundheitsamt wenden.“ Infos und Links sind auch auf den Internetseiten aller Bad Schönborner Schulen zu finden.

Schüler von Vereinen zurückgewiesen

Eine Mutter äußerte sich besorgt darüber, dass die bei positivem Befund empfohlene, längere Antibiotika-Therapie Nebenwirkungen haben könnte, es aber keine Garantie gebe, dass die Erkrankung nicht doch irgendwann ausbreche. Eine andere Mutter erklärte dagegen, sie vertraue nach wie vor den Experten und der Information, dass eine Ansteckungsgefahr nur bei der offenen Tuberkulose gegeben sei. Für die positiv getesteten gebe es auch keine Einschränkung.

None
Ein Tuberkulose-Fall sorgt an der Bad Schönborner Michael-Ende-Gemeinschaftsschule für Aufsehen. Nun sind 48 Ansteckungs-Fälle bekannt, bei denen es jedoch bisher nicht zu einer Erkrankung gekommen ist. Foto: Petra Steinmann-Plücker

In einem Video-Interview mit Jaimo Solutions zeigte sich Ulrich Wagner entsetzt darüber, dass er gehört habe, dass Schüler der MES von Vereinen zurückgewiesen wurden. Dafür gebe es keinerlei Rechtfertigung, so der Mediziner.
Und weil das so ist, hat die Katholische Junge Gemeinde (KJG) Mingolsheim entschieden, dass alle Kinder und Jugendlichen zum traditionellen Zeltlager in den Sommerferien mitkommen könnten, die mitgehen möchten, „…denn wir werden niemanden ausgrenzen“, heißt es in einem Schreiben der Lager- und Pfarrjugendleitung mit voller Unterstützung von Pfarrer Wolfgang Kesenheimer an die Eltern.

Keine Einwände

Dieser Entschluss werde gestützt durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Tuberkulose, Information bei mehreren Stellen und engem Austausch mit Ulrich Wagner vom Gesundheitsamt, der schriftlich bestätigte, dass es „von Seiten des Gesundheitsamtes keine Einwände gegen die Durchführung Ihres Zeltlagers mit Kindern aus Bad Schönborn“ gebe. Er betonte noch einmal, „Kinder, die auf Grund eines positiven Bluttests im Rahmen der durchgeführten Umgebungsuntersuchung eine vorbeugende Antibiotikabehandlung durchführen“ seien „nicht erkrankt und in keiner Weise ansteckend“.
nach oben Zurück zum Seitenanfang