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Vorkehrungen getroffen

Neustart in Bruchsal: „Die Kinder sind heiß auf Schule“

Schulleiter in Bruchsal und Umgebung sind zufrieden: Für den Neustart des Unterrichts in den Schulen wurden alle Vorkehrungen getroffen. Auch in den Kindertagesstätten zeigt man sich gerüstet.

Die Franz-Josef-Kuhn-Grundschule Langenbrücken kurz vor Wiederöffnung nach dem Lockdown
Noch herrscht Stille in der Franz-Josef-Kuhn-Grundschule Langenbrücken. Am Montag beginnt der Unterricht wieder im Wechselbetrieb Foto: Petra Steinmann-Plücker

Am Montag ist es soweit: Grundschüler kehren auf ihren zwei Beinen und nicht per Videoplattform zurück in ihre Klassen, die Jüngeren in ihre Kita. „Ich bin froh, wenn wieder Leben im Haus ist“, sagt Rita Bellm, Leiterin der Franz-Josef-Kuhn-Grundschule in Langenbrücken. Dabei sei die Einhaltung der Corona-Vorgaben als Voraussetzung für die Öffnung insbesondere für die Grundschulen mit „großen organisatorischen und pädagogischen Herausforderungen“ verbunden, sagt Bellm.

Der Präsenzunterricht findet im wöchentlichen Wechselbetrieb statt. Das bedeutet, von den insgesamt zehn Klassen sind je nur fünf im Haus und die sind noch mal in Kleingruppen mit fester Zusammensetzung, vom Kultusministerium „Kohorten“ genannt, unterteilt.

Angeboten werden die Fächer Mathe, Deutsch und Sachunterricht in je nach Klasse abgestufter Dauer. Hinzu kommt ein von den Kindern schon verinnerlichtes Hygienekonzept sowie die „Präparierung des Gebäudes“, das mit drei Eingängen und genügend Platz nicht-coronakonforme Begegnungen verhindert. Auch der Schulhof ist entsprechend unterteilt, so dass jede Gruppe ihren eigenen Bewegungsspielraum hat. Die gerade nicht anwesenden Schüler werden mit Materialien und Videos durch Fernlernen beschult, Not- und Kernzeitbetreuung laufen weiter.

Unterricht in Früh- und Spätschicht

Ähnlich gut vorbereitet ist auch die Silcher-Grundschule Östringen. Hier werde noch in den Faschingsferien „mit Hochdruck an Feinheiten gearbeitet“, so Schulleiterin Andrea Kritzer, die die gute Zusammenarbeit mit der Stadt als Schulträger bei der Notbetreuung lobt. Die Kohorten zu je maximal 13 Kindern sind in Früh- und Spätschichten eingeteilt, die Stundenpläne mit den genannten Schwerpunktfächern sowie zusätzlich Englisch für die Klassen drei und vier stehen.

In den Räumen haben alle Schüler ihre eigenen Tische mit ausreichend Abstand, jedes Kind hat seine persönliche Materialbox, ein Timer signalisiert alle 20 Minuten, dass es Zeit zum Lüften ist. Das Desinfizieren von Tischen und Händen ist bereits eingespielt.

Fast alle Kinder tragen freiwillig eine Maske, die sie an ihrem Platz abnehmen.
Andrea Kritzer, Schulleiterin in Östringen

Auf dem Schulhof gibt es „Aufstellplätze“ für die einzelnen Gruppen, die von den Lehrkräften dort abgeholt und per Einbahnstraßensystem ins Schulhaus gebracht werden. „Fast alle Kinder tragen freiwillig eine Maske, die sie an ihrem Platz abnehmen. Die Lehrer tragen durchgängig FFP-2“, berichtet Rektorin Kritzer. Auch wenn die Teilnahme am Präsenzunterricht freiwillig ist, blieben dennoch nur wenige fern. „Die Kinder sind heiß auf Schule“, weiß die Pädagogin.

Für die Kindergärten sei die Öffnung am Montag das „Zurück zum Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen wie schon von Juli bis Dezember erprobt“, sagt Tamara Neithardt. Sie leitet die katholische Kita St. Wendelin in Weiher und kann auf ein bewährtes, den Eltern und Kindern bekanntes Konzept zurückgreifen – Eltern bleiben draußen, die Kinder haben ihre festen Gruppen, sind auch im Hof getrennt und bekommen ihre Mahlzeiten im Gruppenraum.

Pädagogische Arbeit verändert sich

Für Neithardt und ihr Team gestalte sich jedoch „die pädagogische Arbeit ganz anders“. Das bisherige, teiloffene Konzept mit gruppenübergreifenden, interessensspezifischen Angeboten entfällt, die Kooperation mit der Grundschule findet nicht statt, die Vorbereitung auf den Schuleintritt muss nun im Kindergarten geleistet werden. Ausflüge sind passé und „selbst bei Spaziergängen muss man vorher abklären, ob das möglich ist“, berichtet sie.

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