„Seit der Park so schön ist, bin ich jeden Tag mit meiner Talu hier“, sagt eine Hundehalterin aus Mingolsheim. Nicht wie vorher, wo sie möglichst schnell durch sein wollte, drehen sie jetzt gemeinsam ihre Runden, erfreuen sich daran, „dass der Bach nicht mehr so stinkt, alles so weitläufig ist“ und man jetzt „viel besser durchgucken kann“.
Gerade vom Wohnmobil-Park über die Brücke des Mühlbach gelaufen ist Christiane Kretschmann mit ihrem Hund Bommel. Sie kommt aus Unna in Nordrhein-Westfalen und ist übers Wochenende wegen einer Familienfeier in Bad Schönborn.
Sie und ihr Mann waren schon häufiger in der Bädergemeinde zu Gast und kennen den Kurpark von früher. Er sei „sehr schön geworden, „offener irgendwie“, obwohl ihr „ein bisschen mehr Schatten“ fehle.
Auf der Grünfläche am See macht sich gerade eine Gruppe Jungs und Mädchen bereit zum Aufbruch. „Wir haben heute unseren Wald- und Wiesentag hier im Park verbracht“, berichtet die Leiterin des Kindergartens Villa Viktoria Gabriele Haag. Bewegung an der frischen Luft und auf dem großen Spielplatz, aber auch Insekten suchen und Pflanzen erforschen, dafür gibt es hier im Park ausreichend Platz und Gelegenheit.
Am Ufer des Sees haben sich derweil vier junge Leute niedergelassen, schauen sich das Wasserspiel an, beobachten die Enten und genießen den sonnigen Tag. Sie kommen aus Bruchsal, haben in Mingolsheim am Marktplatz gefrühstückt, schließen einen Rundgang in der Anlage an und sind nun im neuen, gerade fertiggestellten Bereich des Sole-Aktiv-Parks angekommen.
Es ist sehr schön und sauber hier, wie in einem Paradies.Rentnerpaar aus Kronau
Ein paar Meter weiter Richtung Waldparkstraße probiert ein Rentnerpaar aus Kronau unterdessen die akustischen Geräte aus, bevor sie durch den Farbgarten zurückschlendern. Die Geschmacks- und Duftabteilungen der Sinnesgärten sind zwar schon da, werden aber erst im Herbst fertig bepflanzt. Trotzdem finden die beiden Senioren, es sei „sehr schön und sauber hier, wie in einem Paradies“. Das sei eine gute Investition gewesen, und sie sind sich sicher: „Jetzt kommen wie bestimmt häufiger her.“
Sie hoffe, „dass es lange so schön bleibt“, sagt Andrea Nagel. Sie wohnt in der Nähe und verbringt gerade jetzt in den Ferien viel Zeit mit ihren Kindern im Park, „wo jetzt endlich wieder Leben ist“.
Auf dem Weg in den „alten“, den zuerst umgestalteten Bereich des Sole Aktiv Parks mit sichtbarem Haus der Lambertusquelle auf der einen Seite des Mühlbachs und Wasserspielplatz, Abenteuerspielplatz, Biergarten Bewegungsparcours, Barfußpfad und Kneipp-Anlage auf der anderen, erfreut sich ein junges Paar aus Langenbrücken am „schön angelegten Bach“. Sie sind zum ersten Mal seit der Fertigstellung hier und erklären lachend: „Anstatt in der Dom-Rep machen wir jetzt Urlaub im Sole-Aktiv-Park“.
Liegebänke laden zum Ausruhen ein
Auch der elfjährige Lorenz aus Tübingen verbringt einen Teil seiner großen Ferien hier in der Region. Er ist mit seinem Opa Siegfried Dengl von Rettigheim mit dem Fahrrad nach Mingolsheim geradelt. Der 84-Jährige kommt öfter hierher und nutzt auch die Angebote im Thermarium, vor allem die Totes-Meer-Salzgrotte.
Jetzt ruhen sich die beiden erst Mal im Park auf einer Liegebank aus, bevor sie ihre Fitness im Bewegungsparcours testen, im Biergarten etwas trinken und vielleicht noch einen kurzen Abstecher zum Kneipp-Tretbecken hinter dem Haus des Gastes machen. Dort ist an diesem Tag festlich geschmückt, denn Sabrina und Sebastian, sie aus Langenbrücken, er aus St. Leon-Rot, geben sich heute hier im Trauzimmer das Ja-Wort.
Klaus Heinzmann, Leiter der Bad Schönborner Tourist Information, auf dessen Konzeption die Neugestaltung des Sole-Aktiv-Parks basiert, freut sich, dass der Park so gut angenommen wird, auch wenn er noch nicht ganz fertig ist. „Ein Leitsystem wird noch installiert“ und gemeinsam mit dem Thermarium arbeite er an neuen touristischen Angeboten. So soll beispielsweise noch ein Achtsamkeitserlebnisparcours entstehen, erklärt er.
Aber auch einen Wermutstropfen gebe es, denn die Nutrias, die Biberratten, vermehren sich drastisch und führen erhebliche Beschädigungen vor allem am See herbei. „Jeder der sie füttert, tut nichts Gutes, im Gegenteil“, mahnt er.