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„Stadtgeschichten“

Badische Landesbühne eröffnet Festival mit Lesung auf Bruchsaler Marktplatz

Die Badische Landesbühne hat in Bruchsal das Festival „Stadtgeschichten“ mit einer Lesung am Marktplatz eröffnet.

Chefdramaturgin Petra Jenni (links) leitet die Lesung auf dem Bruchsaler Marktplatz ein; Luis Volkner und Hannah Ostermeier gestalten den ersten Teil.
Endlich ist das Sofa live zu erleben: Petra Jenni (links) leitet die Lesung ein, Luis Volkner und Hannah Ostermeier gestalten den ersten Teil. Foto: Sibylle Orgeldinger

Die Sonne strahlt fast schon sommerlich über Bruchsal, auf dem Marktplatz herrscht am Samstagvormittag reges Treiben. Wie ist diese Stadt geworden, was sie heute ist? Dieser Frage geht die Badische Landesbühne (BLB) zum Start des lang erwarteten Festivals „Stadtgeschichten“ nach.

Chefdramaturgin Petra Jenni leitet die Lesung „Kein kalter Kaffee“ ein. Ja, die Getränke aus dem Caravan des KaffeeCARtell sind heiß, aber die von der Bühne der BLB zu hörenden Ereignisse sind auch nicht kalt, obwohl das Buch, dem sie entnommen sind, die „Kleine Geschichte der Stadt Bruchsal“ von Thomas Adam, ganz weit vorn beginnt.

Luis Volkner und Hannah Ostermeier gestalten ersten Teil

Auf einem blauen Sofa sitzen Hannah Ostermeier und Luis Volkner vom Ensemble der BLB. Das aufmerksame Publikum kennt das wundervolle alte Sofa mit dem samtenen Bezug und dem elegant patinierten Gestell aus der Spielzeitzeitung, in der es an verschiedenen Plätzen der Stadt zu sehen ist. Nun hat es live einen großen Auftritt. Die Geschichte dieses Möbelstücks scheint ein Rätsel zu sein. Wie verhält es sich mit der Geschichte der Stadt Bruchsal?

„Bevor es Bruchsal gab“, so berichtet Thomas Adam in seinem Buch zur Stadtgeschichte, gab es die jungsteinzeitliche Michelsberger Kultur, benannt nach dem Michaelsberg bei Untergrombach, wo der Altertumsforscher August von Cohausen gegen Ende des 19. Jahrhunderts einige Tonscherben fand.

Becher in spezifischer Tulpenform, befestigte Erdwerke als älteste Zeugnisse menschlicher Gemeinschaftsleistungen in Süddeutschland sowie Werkzeuge aus Feuerstein, die auf ausgedehnte Handelsbeziehungen schließen lassen, kennzeichnen die Michelsberger Kultur, die wie spätere Zivilisationen von den günstigen klimatischen Bedingungen, den hochwertigen Böden und dem immensen Artenreichtum am vorderen Kraichgaurand profitierte. Dichte Besiedelung und intensive Landnutzung führten aber bereits damals zu ökologischen Problemen.

Hannah Ostermeier und Luis Volkner lesen weiter von einer römischen Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Stettfeld. Von den Alamannen, die eine Siedlung am Ort des heutigen Bruchsal errichteten. Von den Franken, die den Siedlungsschwerpunkt in den Bereich um die heutige Peterskirche verlagerten. Vom Königshof, der im 10. Jahrhundert entstand, und vom Namen „Bruchsal“, der „Halle im Sumpf“ bedeutet – das Gleiche wie „Brüssel“!

Geschichte to go für Bruchsaler Bürger

Die Menschen, die an diesem Samstagvormittag zwischen den Ständen des Wochenmarkts unterwegs sind, bleiben stehen, einige setzen sich kürzere oder längere Zeit, bevor sie weitergehen – Geschichte to go.

Als nächste BLB-Ensemblemitglieder lassen sich Evelyn Nagel und Stefan Holm auf dem blauen Sofa nieder. Sie lesen von der Bischofsstadt, von geistlicher und weltlicher Macht. So geht es weiter, und auch nach fünf Teilen ist die Lesung längst noch nicht in der Gegenwart der Stadt angelangt – Fortsetzung folgt.

Termine

„Kein kalter Kaffee“: Weitere Lesungen am 22. und 25. März, jeweils ab 10 Uhr, auf dem Marktplatz Bruchsal. Infos unter www.dieblb.de

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