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Leckeres aus dem Wald

Bärlauch-Sammler rund um Bruchsal unterwegs – aber Vorsicht vor giftigem Doppelgänger

Ein Sträußchen Bärlauch aus dem Wald: Das Würzkraut ist bei Gourmets beliebt. Beim Pflücken heißt es aber Vorsicht. Bärlauch kann leicht mit giftigen Nachbarn verwechselt werden – und es gibt eine unsichtbare Gefahr.

Ältere Dame mit roter Jacke und Stirnband sammelt Bärlauch
Sammlerin Karin Fies holt sich gerne etwas Bärlauch aus dem Wald. Sie hat viele Verwendungsmöglichkeiten für das Würzkraut. Foto: Brigitte Hübner

Läuft, spaziert, radelt der Naturfreund in diesen Tagen im Wald rund um den Untergrombacher Baggersee, entdeckt er ihn wieder: Bärlauch.

Viele schätzen besonders, dass Bärlauch nach Knoblauch schmeckt, nach dem Essen aber weder Geruch noch Nachgeschmack bleiben.

Schon machen sich die ersten Ernter ans Werk, um ein Sträußchen des Kräutleins zu pflücken. Eine unter ihnen ist Karin Fies.

Ich liebe Bärlauch-Butter aufs Brot und bereite mit dem Kraut leckeres Bärlauch-Pesto zu.
Karin Fies, Sammlerin

„Ich mag Bärlauch als Zutat zu Quark, zum Würzen von Suppen und Aufläufen“, sagt Karin Fies. Sie hat noch mehr Verwendungstipps für das Kraut: „Ich liebe Bärlauch-Butter aufs Brot, nehme ihn zum Verfeinern von Salaten und bereite mit dem Kraut leckeres Bärlauch-Pesto zu. Eingelegt in Öl erhalte ich ein aromatisches Würz-Öl. Auch zum Einfrieren eignen sich die Bärlauch Blätter.“

Vorsicht beim Sammeln von Bärlauch: Giftige Pflanze sieht ähnlich aus

Beim Sammeln ist allerdings Vorsicht geboten: Die Pflanze hat Doppelgänger, die ähnlich aussehen, aber ausgesprochen giftig sind. Dazu gehören Maiglöckchen, Herbstzeitlose und der Aronstab. Diese wachsen oft in der Nähe von Bärlauch. Ein guter Tipp zum Erkennen von Bärlauch ist, ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben. Fehlt der für das Kraut typische Duft, ist es eine andere Pflanze.

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sind zudem die Stängel der Pflanzen. Jedes Blatt spießt an einem Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander. Bei Maiglöckchen wachsen immer zwei Blätter an einem Stängel. Bei Herbstzeitlosen entwickeln sich den Stängel umfassende Blätter, die zunächst eng am Stängel anliegen und sich dann öffnen.

Junge Blätter des Aronstab sind ebenfalls mit Bärlauch zu verwechseln. Sie unterscheiden sich durch unregelmäßig verlaufende Blattnerven, die beim Bärlauch parallel verlaufen.

Achtung Fuchsbandwurm: Bärlauch vor dem Essen sorgfältig waschen

Um eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm zu vermeiden, sollten die Bärlauch-Blätter sorgfältig gewaschen werden, denn die möglicherweise auf den Blättern abgelegten Fuchsbandwurm-Eier sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Auch die Stiele sollten nicht gegessen werden, da sie sehr hart sind.

„Das Sammeln von Bärlauch hat auf jeden Fall pfleglich zu erfolgen und sich im Umfang bis zu einem Handstrauß zu beschränken“, heißt es im Landeswaldgesetz von Baden-Württemberg. Das gewerbliche Sammeln bedarf einer Genehmigung der Forstbehörde, da das Betreten der Wälder nur der Erholung und der Erkundung der Natur dienen soll.

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