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Bahnverkehr betroffen

Die Bruchsaler Bahnstadt wird wegen einer Fliegerbombe evakuiert

Am Dienstagnachmittag wurde in der Bahnstadt in Bruchsal bei vorbereitenden Arbeiten für den künftigen Quartiersplatz in der Nähe des Exiltheaters eine Fliegerbombe gefunden. Am Mittwoch werden voraussichtlich ab 8 Uhr Privat-Wohnungen und weitere Gebäude wie das Landratsamt im ADAC-Haus rund um die 250 Kilogramm schwere Bombe evakuiert werden. Auch der Bahnverkehr wird wohl für mehrere Stunden auf der wichtigen Rheintalstrecke eingestellt werden.

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Straßen innerhalb der markierten Zone sind von der Evakuierung betroffen. Foto: Stadt Bruchsal
Schreck am frühen Abend: Am Dienstag wurde in der Bahnstadt in Bruchsal bei vorbereitenden Arbeiten für den künftigen Quartiersplatz in der Nähe des Exiltheaters eine Fliegerbombe gefunden. Dort gab es Probeschürfungen. Am Mittwochvormittag soll die Bombe geborgen und entschärft werden. Die Arbeiten beginnen ab 8 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt sollen Privat-Wohnungen und weitere Gebäude wie das Landratsamt in einem Radius von 300 Metern rund um die 250 Kilogramm schwere Bombe evakuiert werden. Das teilt die Stadtverwaltung Bruchsal in einer offiziellen Pressemeldung mit. Auch der Bahnverkehr wird eingeschränkt: Voraussichtlich ab 7.30 Uhr dürfen keine Züge mehr im Bahnhof Bruchsal halten, vermeldet die Deutsche Bahn. Ab 9 Uhr sei der Bahnhof voraussichtlich voll gesperrt. Wie lange die Einschränkungen andauern werden, ist noch nicht bekannt. Die Arbeiten im Bereich der Fundstelle werden laut Stadtverwaltung voraussichtlich um 12 Uhr enden.

Der Kampfmittelräumdienst aus Stuttgart hat die Bombe bereits am Dienstagabend begutachtet. Es bestehe keine akute Gefahr. Sie habe keinen chemischen, sondern einen mechanischen Zünder, hieß es nach ersten Informationen am Dienstagabend. Auch in der Pressemeldung weisen Polizei und Stadtverwaltung ausdrücklich daraufhin, dass es sich bei der Evakuierung lediglich um eine vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahme im Rahmen der Bergung handle.

Hier wird evakuiert

Bürgermeister Andreas Glaser und Bruchsals Ordnungsamtsleiterin Jessica Deutsch sondierten zusammen mit dem Verwaltungsstab, der für Krisenfälle eingerichtet wird, am Dienstagabend die Lage. Noch während der laufenden Gemeinderatssitzung unterrichtete Glaser die Zuhörer. Am Mittwoch soll die Bombe entschärft werden. Dazu sollen die Gebäude in einem Umkreis von 300 Metern zwischen der Werner-von-Siemens-Straße und der B35 um den Fundort evakuiert werden.

In der Nacht zu Mittwoch hat die Stadtverwaltung einen genauen Evakuierungsplan ausgegeben:

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Straßen innerhalb der markierten Zone sind von der Evakuierung betroffen. Foto: Stadt Bruchsal

Zwischen 8 und voraussichtlich 12 Uhr ist bis zur Freigabe weder Aufenthalt noch Zutritt oder Befahren des markierten Bereichs gestattet, vermeldet die Stadtverwaltung. Kräfte der Polizei werden von Tür zu Tür gehen, um sicherzustellen, dass diese Information alle Betroffenen erreiche. Wer keine Möglichkeit habe an anderer Stelle unterzukommen, könne sich zu einem von zwei Sammelpunkten begeben, den die Stadt Bruchsal eingerichtet hat. Ein solcher Sammelpunkt befindet sich im Sportzentrum (Sportzentrum 1), der andere im Bürgerzentrum (Am Alten Schloss 22).

Der Schulbetrieb in der Albert-Schweitzer-Schule sowie in der Pestalozzi-Schule entfällt laut Stadtverwaltung am 30. Januar. Für Schüler, die diese Information nicht mehr rechtzeitig erreicht, richtet die Stadtverwaltung eine Notbetreuung ein, die sich ebenfalls im Sportzentrum befindet. Dies gelte auch für jene, für die keine Ersatzbetreuung organisiert werden könne, so die Stadt Bruchsal. Auch fällt der Betrieb in der Zwergenstube (Schnabel-Henning-Straße 4) und in der Kindertagesstätte Mosaik (Prinz-Wilhelm-Straße 5) aus. Für Kinder, deren Eltern keine Betreuungsmöglichkeit haben, richtet die Stadtverwaltung im Haus der Begegnung in der Tunnelstraße 27 eine Notbetreuung ein. Die Notbetreuungen sind ab 8 Uhr besetzt.

Einschränkungen im Bahnverkehr

Wie die Bahn vermeldet, wird der Bahnhof in Bruchsal ab 9 Uhr voll gesperrt sein. Die S33 verkehre dann nur noch bis Graben-Neudorf, die S3 bis Heidelberg und die S4 bis Bad Schönborn Süd. Es werde in dieser Zeit ein Pendelverkehr der S-Bahn zwischen Karlsruhe und Weingarten eingerichtet. Ein Schienenersatzverkehr könne nach aktuellem Stand nicht angeboten werden. Der Fernverkehr würde umgeleitet.

"Kein Grund zur Panik"

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde die abgesperrte Bombe von der Polizei bewacht. Polizei und Stadtverwaltung baten in einer Pressemeldung ausdrücklich darum, den Bereich „Alter Güterbahnhof“ nicht aufzusuchen.

"Es gibt keinen Grund zur Panik", sagen Glaser sowie die Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick am Dienstagabend während der Gemeinderatssitzung. Laut der OB werde das Gebiet rund um die Bombe am Mittwoch mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich geräumt. Noch während der Gemeinderatssitzung kam die Frage auf, ob eine Evakuierung nicht mit mehr Vorlauf stattfinden könnte, etwa am Wochenende. Dies wurde am Abend verneint. Noch gegen 22 Uhr tagte der Verwaltungsstab. Auch um 4 Uhr in der Nacht soll eine weitere Sitzung zur Planung stattfinden.

Bombenfund keine Überraschung

Die Baufelder in dem neuen Wohngebiet Bahnstadt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof werden seit Jahren auf Bomben untersucht, insofern kommt der Fund für Kenner nicht ganz überraschend. Bruchsal wurde am 1. März 1945 massiv bombardiert, insbesondere auch das Gebiet rund um den Bahnhof, große Teile der Stadt wurden damals zerstört.

Die Stadt Bruchsal möchte auf allen Infokanälen über den Radius und die genaue Uhrzeit informieren. Die BNN aktualisieren diesen Beitrag ebenfalls.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema auch in der Digital-Ausgabe der BNN.

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