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„Ein Fest wie früher“

Beim Burgfest in Obergrombach kann man in den Gassen noch richtig feiern

Nach mehrjähriger Pause lockte das Burgfest in Obergrombach zahlreiche Besucher. Erstmals stemmten Feuerwehr und DRK gemeinsame die Organisation.

Die historischen Gassen rund um die Burg in Obergrombach waren beim Straßenfest gefüllt. Nach mehrjähriger Pause fand die Veranstaltung wieder statt.
Die historischen Gassen rund um die Burg in Obergrombach waren beim Straßenfest voller Besucher. Nach mehrjähriger Pause fand die Veranstaltung wieder statt. Foto: Katja Beyerle

Die 21. Auflage des Obergrombacher Burgfestes hat auf sich warten lassen – wie so viele Festlichkeiten in den vergangenen zwei Jahren während der Pandemie.

Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude: Und die war riesig bei Veranstaltern wie auch Besuchern, als sich am frühen Samstagabend die schmucken Gässchen rund um die Burg füllten, die ersten Klänge von Musik ertönten und appetitliche Düfte nach Steaks, Langos und Flammkuchen durch die Luft zogen.

Obergrombacher Burgfest wurde schmerzlich vermisst

Bereits am Nachmittag hatte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick mit Unterstützung des Musikvereins und der „Burgfest-Combo“ das Burgfest feierlich eröffnet und damit den Startschuss für ein Event gegeben, das so vielen schmerzlich gefehlt hat: „Das Burgfest gehört eben irgendwie dazu“, sagte Andreas Konrad, Feuerwehr-Abteilungskommandant von Obergrombach. „Und ich habe das Gefühl, dass sehr viele Menschen derselben Ansicht sind. Vorhin bei der Eröffnung war es noch relativ ruhig und ich befürchtete, dass einige vielleicht wegen der steigenden Corona-Zahlen doch lieber zu Hause bleiben würden.“

Ein Trugschluss, wie sich ab 18 Uhr zeigte: Durch das historische Tor kamen die Besucher in Scharen. „Wir waren bei den Planungen eigentlich optimistisch und haben zum Glück Recht behalten“, so Konrad, dessen Abteilung sich in diesem Jahr erstmals mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Obergrombach zusammengetan hatte.

Burgfest Obergrombach: Feuerwehr und DRK kooperieren

„Wir hatten schon im Jahr 2018, als das letzte Burgfest vor der Pandemie stattfand, mit Personalmangel zu kämpfen“, erklärte er. „Dem Roten Kreuz ging es ähnlich, weshalb wir uns entschlossen haben, zu kooperieren und unsere Kräfte zu bündeln. Und ich muss sagen: Es klappt super!“

„Was ist denn Blaulicht-Bier?“ fragt ein junger Mann gerade am Bierstand der Floriansjünger und wird aufgeklärt: „Das haben wir selbst gebraut“, so die Antwort, die den Gast nicht ganz zufriedenzustellen scheint. „Aha, aber welche Art von Bier ist das denn?“, hakt er nach. Kurzerhand bekommt er wortlos ein Schlückchen serviert, das Gefallen findet. „Sehr gut, das nehm‘ ich.“ „Geht doch!“, lacht der Ausschenkende und erntet Gelächter für seinen schnoddrigen Humor.

Die Truppe hat Spaß, auch wenn es am Abend zunehmend stressig und anstrengend wird in den Küchen und an den Getränkeständen: Beim Sängerbund sorgen die Flammkuchen-Öfen für eine Extraportion Sommerhitze, am Langos-Stand des Musikvereins bilden sich immer längere Schlangen und an den Bars gehen die erfrischenden Cocktails weg wie warme Semmeln.

„Ein Fest wie früher“ sei in ihren Augen das Obergrombacher Burgfest, erzählen Christina und Jürgen Becker aus Bretten, die seit Jahren Stammgäste sind. „Uns gefallen die alten, schattigen Innenhöfe und die Tatsache, dass man hier noch richtig gut essen kann“, berichten die beiden, die es bedauern, dass es klassische Straßenfest kaum mehr gibt. „Es wird ja so viel gebaut, da fallen diese großzügigen Höfe leider oft dem Bagger zum Opfer. Hier ist das zum Glück nicht so.“

Bundschuhlager mit Mittelaltermarkt lädt zum Flanieren ein

Am oberen Ende des Festtreibens findet man das Bundschuhlager und einen Mittelaltermarkt, an dessen Ständen es sich herrlich flanieren lässt: Schmuck, Met und natürlich allerhand Equipment für junge Ritter und Burgfräuleins gibt es da.

„Vorsicht, das ist gefährlich!“, ruft ein Verkäufer im Spaß aus, als ein kleiner Junge begeistert nach einem Holzschwert greift. Erschrocken lässt der Kleine die Waffe fallen und kurz zucken die Mundwinkel. Erst als alle Umstehenden lachen, fängt er sich und freut sich schließlich wie Bolle, als Papa ihm das Schwert kauft.

Viel Musik, ein leckeres, kreatives Angebot und ganz viel Burg-Flair für Klein und Groß: Das Obergrombacher Burgfest ist seinem guten Ruf auch nach der Zwangspause unvermindert gerecht geworden – und wurde dafür von seinen Gästen belohnt.

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