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Entscheidung im Gemeinderat

Temposünder im Fokus: In Bruchsal soll es bald häufiger blitzen

Neue Blitzerstrategie in Bruchsal: Der Gemeinderat verabschiedet in seiner Sitzung am Dienstag das Konzept, für das auch ein Anhänger mit Blitzer-Aufbau angeschafft werden soll.

Archivfoto 2017 Bruchsal Bergstraße
Blitzer auf dem Anhänger: Eine solche Anlage will die Stadt Bruchsal anschaffen. Zuvor wurde solch ein Gerät schon angemietet, das ist der Stadtverwaltung aber inzwischen zu teuer. Foto: Martin Heintzen

Die einen freut’s, die anderen werden fluchen: Die Bruchsaler Stadtverwaltung will einen neuen Blitzer anschaffen. In seiner Sitzung am Dienstagabend soll der Gemeinderat der Ausschreibung für einen „semistationären Messanhänger“ zustimmen. Das Geld – 160.000 Euro – steht im Haushalt schon bereit.

Die Anlage soll Teil eines neuen – Achtung, Wortungetüm – Geschwindigkeitsüberwachungskonzepts werden. Der Anhänger mit Blitzeraufbau kann flexibel umgeparkt werden und blitzt auch nachts.

Begründet wird das neue Konzept auch mit Forderungen aus der Bevölkerung nach mehr Geschwindigkeitsüberwachung und mehr Präsenz des Gemeindevollzugsdienstes in der Stadt. Dazu sagt Ordnungsamtsleiterin Jessica Deutsch: „Es vergeht kein Tag ohne Anruf eines Bürgers: Autos auf dem Feldweg, unzulässige Treffen im Park, schwierige Parksituation oder zu schnelle Autos auf dem Schulweg.“

Lärmschutz in der Nacht: Der Blitzer schreckt Raser ab

Unfallschwerpunkte, Gefahrenstellen, Kindergärten, Schulen, Seniorenheime, Bushaltestellen und Fußgängerüberwege – sie sollen besser kontrolliert werden, auch mithilfe des neuen Blitzer-Anhängers. Lärmschutz in den Nachtstunden sei ebenfalls ein wichtiges Thema.

Zur Bruchsaler Blitzerstrategie gehört, dass häufiger geblitzt wird. Der Gemeindevollzugsdienst ist dafür bereits personell aufgestockt worden. Der neue Kollege wird sich ausschließlich um das Blitzen kümmern, so haben die anderen Mitarbeiter mehr Kapazitäten und sind dadurch „mehr auf der Gass’“, wie Jessica Deutsch erklärt. Nach Plänen der Stadtverwaltung können künftig an mindestens vier Messtagen pro Woche an jeweils drei Stellen Temposünder aufgespürt werden.

Datenbank weist Blitzer-Schwerpunkte aus

Der Blitzer-Anhänger mache das Ordnungsamt noch flexibler. Zwischen sieben und zehn Tage betrage in der Regel dessen Standzeit. Ein solches Gerät war bereits in Bruchsal im Einsatz, zum Beispiel in der Bergstraße, eine beliebte Ausweichstrecke, auf der gerne Gas gegeben wird. Die Anlage war damals angemietet worden, was bei einem Tagesmietpreis von rund 500 Euro der Verwaltung zu teuer ist.

Zu Beginn des Jahres hat das Ordnungsamt eine Datenbank eingeführt, mit der das neue Blitzerkonzept geplant und überwacht werden kann: Messstellen, Messquoten, Ergebnisse, Verstoßquoten und weitere Punkte werden mit dem Programm ausgewertet. Die Datenbank spielt zum Beispiel aus, an welchen Messpunkten ein „erhöhter bis dringlicher Handlungsbedarf“ besteht, wo also gegen Temposünder vorgegangen werden muss.

Starenkästen haben bald ausgedient

Die bekannten Starenkästen werden dagegen langfristig ausgetauscht. Die darin genutzte Jenotik-Technik gilt als nicht mehr zeitgemäß. Daher wurde in Helmsheim an der B35 die alte Anlage durch eine Messsäule ersetzt, auch an der Prinz-Max-Kreuzung in der Kernstadt und an der L558 bei Büchenau stehen neue Blitzer. Sie lösen zusätzlich aus, wenn man bei Rot über die Ampel fährt. Alte Anlagen gibt es noch jeweils zweimal in Obergrombach und Untergrombach.

Geschwindigkeitsüberwachungen, die vom Ordnungsamt mit mobilen Blitzern durchgeführt werden, gibt es nach Angaben der Stadt an fast 100 Punkten in Bruchsal.

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