Skip to main content

Viel Gesprächsbedarf

Impfstützpunkt Bruchsal: Boostern boomt über die Feiertage

Mit großen Erwartungen sind die Impfstützpunkte im Landkreis Karlsruhe gestartet. Einen Schub gab es jetzt über die Feiertage. Aber eine Gruppe wird dabei gar nicht erreicht.

Ein Mann impft eine weitere Person in den Oberarm.
Booster-Impfung: Im Impfstützpunkt des Landkreises in der Handelslehranstalt sind vor allem Auffrischungsimpfungen gefragt. Foto: Martin Heintzen

Boostern zur Bescherung: Die Feiertage haben der bundesweiten Impfkampagne gegen das Coronavirus nochmal einen Kick gegeben. Das merkt man auch in den Impfstützpunkten des Landkreises Karlsruhe: „Der Pool an Patienten ist mit der Booster-Empfehlung für die zwölf-bis 17-Jährigen und die Verkürzung der Wartezeit auf drei Monate gewachsen“, sagt Dieter Hassler nach den Feiertagen.

Er leitet den Impfstützpunkt in der Handelslehranstalt (HLA) Bruchsal. Den größten im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes. Weitere Impfstützpunkte des Landkreises gibt es in Graben-Neudorf, Bretten und Ettlingen.

Zwischenzeitlich hatten die Zahlen ganz anders ausgesehen. Nach der Eröffnung der Impfzentren Anfang Dezember waren sie kurzzeitig nach oben gegangen. Bis zu 800 Impfungen täglich hat Hassler beispielsweise im Impfzentrum in der HLA gezählt.

Allerdings nur an zwei Tagen Mitte Dezember. Dann seien die Zahlen wieder gesunken – auf zuletzt 300 Anmeldungen in Bruchsal für die Tage vor Weihnachten. Die Ursachen sind unklar.

Landkreis stellt 9.500 Termine zur Verfügung

Mit Blick auf die neue Virusvariante Omikron hatte der Landkreis Karlsruhe am 14. Dezember rund 9.500 Impftermine bis Neujahr für die vier Impfstützpunkte sowie die RKH-Kliniken in Bruchsal und Bretten ins Buchungssystem eingestellt.

Allein 2.000 Termine waren an den Kliniken angeboten worden. Dadurch sollten die Impfkapazitäten über die Feiertage erhöht werden.

Im Impfstützpunkt Bruchsal waren in der Aula der Handelslehranstalt drei Impfstraßen eingerichtet worden. Allerdings wurden nur zwei Straßen täglich von 10 bis 17 Uhr genutzt. Die Nachfrage war geringer als erwartet.

„Wir hätten leicht das Doppelte verimpfen können“, so ein behandelnder Arzt. Von 80 Impfungen in seiner Schicht seien nur zwei bis drei Erstimpfungen gewesen.

Der Rest waren Booster-Impfungen. Das sei schon wenig. „Erstimpfungen werden nur vereinzelt nachgefragt.“ Diese Einschätzung kommt jetzt auch vom Landratsamt Karlsruhe.

Erstimpfungen werden nur vereinzelt nachgefragt.
Martin Zawichowski, Sprecher Landratsamt

Dagegen seien die Angebote an den Feiertagen „sehr gut“ von den Bürgern genutzt worden, heißt es in einer Stellungnahme der Pressestelle. 250 Impfungen wurden jeweils an Heilig Abend und am ersten Weihnachtsfeiertag in der HLA Bruchsal gezählt, so Impfarzt Dieter Hassler.

Dass gebuchte Termine nicht wahrgenommen wurden, kam nur in ganz wenigen Fällen vor, erklärt Landratsamt-Sprecher Martin Zawichowski. Impfwillige, die spontan gekommen waren, konnten auch geimpft werden. „Da war die Hölle los“, erzählt Hassler.

Der Gesprächsbedarf bei den Impfwilligen ist groß. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Personen unter 30 Jahren wegen eines leicht erhöhten Risikos einer Herzmuskelentzündung bislang nur Biontech. Für Personen ab 30 Jahren Biontech oder Moderna – beides sind mRNA-Impfstoffe.

Sie sollen genauso gut wirken. Moderna sogar besser, verweist der Mediziner Hassler auf eine US-Studie zur Antikörperentwicklung nach einer Impfung. Das sei für viele unbekannt. Außerdem sei Moderna derzeit besser lieferbar.

Neue Termine in den Impfstützpunkten

Nach derzeitiger Einschätzung des Landratsamtes werden bis Silvester Impftermine gut nachgefragt. Am Montag waren für alle vier Impfstützpunkte bis 3. Januar noch knapp 1.000 Termine frei.

Am Mittwoch will das Landratsamt Karlsruhe für die erste Woche im neuen Jahr weitere Termine an allen vier Impfstützpunkten neu einstellen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang