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Warenautomaten bedienen die Technikbegeisterten

Neueröffnung in Bruchsal ist eine Art moderner Tante-Emma-Laden mit Zahnpasta und Corona-Schnelltests

Der Bruchsaler Daniel Stenzel richtete in einem ehemaligen Laden in der Moltkestraße in Bruchsal 13 Warenautomaten ein. Nur in einer anderen Stadt gebe es diese Einrichtung mit modernsten Bezahlmöglichkeien.

 E-Shop in der Moltkestraße, Bruchsal
13 digital vernetzte Automaten-Schränke: Aktuell sind 200 Produkte mit Fotos und Preisen in zwei Bestell- und Bezahl-Terminals erfasst. Foto: Irmgard Duttenhofer

Zum Jahreswechsel ging für Daniel Stenzel ein Herzenswunsch in Erfüllung. Er eröffnete einen E-Shop in der Moltkestraße. Das Konzept hat er bei einem Bekannten in Österreich entdeckt und nach Deutschland importiert. „Es gibt hier nichts Vergleichbares“, sagt der Jungunternehmer.

Zugegeben: Warenautomaten sind nicht wirklich revolutionär. Aber bei diesem System sind alle 13 Automaten-Schränke digital vernetzt. 200 Produkte, die aktuell bevorratet werden, hat er mit Fotos und Preisen in zwei Bestell- und Bezahl-Terminals erfasst. Was die Kunden auswählen und bestellen, kommt in den digitalen Warenkorb.

Am Ende wird eine Rechnung erstellt, der Betrag bar oder per Karte beglichen. Dann öffnen sich nach und nach die Automatenfenster und geben die gekauften Produkte frei – das Ausgabefach in angenehmer Hüfthöhe.

Der Shop ist gut frequentiert

Seine Zielgruppe beschreibt Stenzel als technikbegeisterte, auf Selbstständigkeit bedachte Menschen zwischen zehn und 40 Jahren. „Braucht ihr Hilfe, soll ich was erklären?“, ist sein Standardsatz im gut frequentierten Shop.

Die Kunden verneinen, wollen selbst testen, ausprobieren, Erfahrungen sammeln. Sie haben Spaß in der digitalen Warenwelt, folgen den Anweisungen am Bildschirm, freuen sich ganz offensichtlich über das neue Angebot.

Im Grunde ist es ein moderner Tante-Emma-Laden mit Zahnpasta und Corona-Schnelltests, Suppen und Paletten-Bier. Aber es sind keine Allerweltsprodukte, die hier angeboten werden. Das war Daniel Stenzel besonders wichtig. Viele Produkte sind aus Amerika importiert.

Red-Bull-Dosen in allen Geschmacksrichtungen

„Darauf fahren die Kunden besonders ab“, berichtet er. Ein Automaten-Schrank ist mit Red-Bull-Dosen in allen Geschmacksrichtungen bestückt. Daneben lagern Broji Balls, Rauch-Eistees, 4Bro- und Dr.-Peppers-Waren.

Dennoch läuft nicht alles wie geplant: Die Schaufensterwerbung verspricht einen 24-Stunden-Betrieb. Dem ist leider nicht so, sagt Stenzel. Im Vorfeld seien keine Probleme signalisiert worden, jetzt begrenze die Stadtverwaltung die Öffnungszeiten auf 6 bis 22 Uhr.

„Für die Lärmgrenzwerte zwischen 22 und 6 Uhr gelten andere gesetzliche Vorgaben“, teilen Ordnungs- und Stadtrechtsamt in einer Pressemitteilung mit. Wenn die Lärmgrenzwerte auch nachts innerhalb der gesetzlichen Vorgaben bleiben, gebe es keine Bedenken. Bis zur abschließenden Klärung bleiben die Öffnungszeiten reglementiert.

Außerdem wünscht sich der E-Shop-Betreiber die beiden Kurzzeitparkplätze zurück, die früher vor dem Ladengeschäft existierten. Die wurden mit der Schließung der Bäckerei am gleichen Standort aufgelöst, um mehr Parkraum für die Anwohner zu schaffen, begründet die Behörde die Änderung. Dennoch ist für Daniel Stenzel – er ist auch Geschäftsführer des Restaurants Leonardo in Bruchsal – der E-Shop ein Erfolgsmodell.

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